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Wieder deutschen Boden unter den Füßen: Die letzten 140 Bundeswehr Soldatinnen und Soldaten landeten am Freitagnachmittag auf dem Fliegerhorst in Wunstorf. Foto: X/@Team_Luftwaffe
Zehn Jahre lang sollte die UN-Mission MINUSMA den Frieden in Mali sichern. In diesem Jahr haben die Vereinten Nationen und auch die Bundesregierung beschlossen, den Einsatz zu beenden. Die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten sind heute Nachmittag auf dem Fliegerhorst Wunstorf eingetroffen.
Großer Empfang am Freitagnachmittag auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover: Die letzten 142 Soldatinnen und Soldatenhaben haben Mali verlassen und wurden von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Empfang genommen. Auch der Staatsminister des Auswärtigen Amtes, Tobias Lindner (Grüne) und General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, waren vor Ort.
Verteidigungsminister Boris Pistorius war sichtlich erleichtert, als er die Mali-Rückkehrer in Empfang nahm: „Sie sehen einen bewegten Verteidigungsminister, der sich unbeschreiblich freut, dass sie alle kurz vor Weihnachten wieder zurück sind“, sagte er.
Pistorius dankte den Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz. „Sie stehen für die über 20.000 Soldatinnen und Soldaten der Mission.“
Die politisch unsichere Lage in Mali haben die Friedensmission immer schwierige gemacht. Die Sicherheit in der Sahelregion sei für Deutschland und die Verbündeten auch nach dem Abzug der Bundeswehr „von zentraler Bedeutung", sagte der Minister mit Blick auf Terrorismus, organisierte Kriminalität und die Auswirkungen auf Deutschland. „Unser Fazit: Die deutschen Soldatinnen und Soldaten haben ihren Auftrag exzellent erfüllt.“ Doch da müsse man ehrlich sein, denn die Mission habe nicht den Erfolg gehabt, den man sich gewünscht hätte.
„Der Einsatz zeigt: Auf unsere Bundesehr ist Verlass, jederzeit und überall“, sagte Pistorius und schloss mit den Worten: „Ein besondere Dank gilt ihren Familien. Mit einigen haben ich gesprochen und habe erleichterte und frohe Gesichter gesehen. Danke!“
Für den Deutschen BundeswehrVerband war Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, nach Wunstorf gereist. „Es war mir eine große Freude, die deutschen Kräfte heute wohlauf und in einem würdigen Rahmen begrüßen zu können. Politik scheint aus dem verpatzten Empfang unserer letzten Truppen aus Afghanistan Mitte 2021 gelernt zu haben“, so Bohnert. „Mit dem Abzug aus Mali endet für die Bundeswehr auch die Ära der großen Auslandseinsätze. Über drei Dekaden lang war die Truppe auf Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements fokussiert. Nun verlagert sich der Schwerpunkt auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Zeitenwende heißt allerdings auch, dass wir nicht mehr den Komfort haben werden, uns einseitig auszurichten. Wir müssen uns zukünftig auf jede denkbare Kriegsform einstellen. Als Deutscher BundeswehrVerband begleiten wir diesen Prozess eng und stehen fest an der Seite unserer Soldatinnen und Soldaten sowie der zivilen Angehörigen der Bundeswehr."
Die leztzten Bundeswehrangehörigen hatten bereits am Dienstag das Camp Castor verlassen und waren in die senegalesische Hauptstadt Dakar gereist. Von dort aus ging es zurück nach Hause. Das ehemalige deutsche Feldlager wurde vor dem Abflug an Mali übergeben.
Nachdem der Abzug aus Mali Ende Mai beschlossen wurde, hat die Bundeswehr an der Rückverlegung gearbeitet: 1.100 Bundeswehrangehörige, 1.000 Container mit Wehrmaterial, 120 Fahrzeuge, fünf Hubschrauber und vier Heron-Aufklärungsdrohnen wurden nach Deutschland gebracht. Vier Wochen nach dem Beschluss des Bundestags hat auch die UN entschieden, den Einsatz in Mali zu beenden. Mit der Machtübernahme durch die Militärregierung 2021 und deren enger Zusammenarbeit mit Russland hatte sich die Sicherheitslage für die UN-Friedenstruppen zunehmend verschlechtert. Gleichzeitig hatten sich islamistische Terrorgruppen im Land ausgebreitet.
Nach dem Putsch im Nachbarland Niger im Juli dieses Jahres war dann das gesamte Rückführungsvorhaben gefährdet – zumindest wurde im Sommer klar, dass der seit 2018 von der Bundeswehr genutzte Luftumschlagstützpunkt in Niamey (Niger) nicht mehr das erforderliche sichere Umfeld für die bevorstehende logistische Mammutaufgabe bietet. Schnell suchten Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium nach Alternativen – und wurden schließlich im Senegal fündig. Vereinbart wurde mit den Behörden des westafrikanischen Landes, dass der Flughafen der Hauptstadt Dakar als Luftdrehkreuz von der Bundeswehr genutzt werden kann. So wurde innerhalb kurzer Zeit ein neuer Weg gefunden, einen geregelten Abzug aus dem Einsatz zu gewährleisten.
Nur wenige Tage, bevor die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten Gao in Mali verlassen haben, war Nils Hilmer, Staatssekretär im BMVg, nach Dakar gereist, um den senegalesischen Behörden für ihre Unterstützung zu danken und zugleich Dank und Anerkennung für die Einsatzkräfte vor Ort zum Ausdruck zu bringen. Wichtig war ihm dabei, sich vor Ort ein umfassendes und direktes Lagebild zu verschaffen.
Hilmer befand sich auf der Rückreise vom „United Nations Peacekeeping Ministerial“ in Ghana. Bei der im Zweijahres-Rhythmus von den Vereinten Nationen organisierten Konferenz geht es darum, sich auf neue Aufgaben und Herausforderungen bei Friedensmissionen einzustellen. Auch können die Mitgliedstaaten dort festlegen, welche Beiträge sie künftig leisten wollen. Bei der Konferenz in Accra wurde nun auch der Staffelstab an Deutschland übergeben: Das nächste UN Peacekeeping Ministerial soll 2025 in Berlin stattfinden.
Mit dem Rückzug aus Mali endet einer der großen Einsätze der Bundeswehr. Mehr dazu lesen Sie in unserer multimedia Reportage.
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