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Hermann Göring und Martin Bormann besichtigen das "Führerhauptquartier" nach dem Attentat. Foto: picture alliance/akg-images
Am 20. Juli 1944, um 12:42 Uhr, explodierte im „Führerhauptquartier“ in Ostpreußen eine Bombe. Nach verschiedenen vergeblichen Versuchen in den Jahren zuvor hatte ein junger Oberst, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, es geschafft, ein Attentat gegen Adolf Hitler zu verüben.
In der Hoffnung, damit das Signal für den Umsturz gegeben zu haben, eilte Stauffenberg nach Berlin. Er hoffte, dass seine Mitverschwörer dort inzwischen den „Walküre“-Befehl ausgegeben hatten. „Walküre“ war der Deckname für einen Plan zur Verhängung des Ausnahmezustands im Reich und die Übernahme der vollziehenden Gewalt durch die Wehrmacht im Falle innerer Unruhen. Diesen Plan wollten die Verschwörer nutzen, um die Spitzen des Regimes und dessen Schergen auszuschalten.
Lange Zeit hatte die Wehrmacht Hitlers Kriegspolitik unterstützt. Viele Generale und Soldaten hatten sich auch aktiv an den Verbrechen des Regimes beteiligt. Trotz ihres Eides auf den „Führer“ waren manche Offiziere jedoch nicht bereit, ihr Gewissen weiterhin diesem Eid unterzuordnen. Sie wollten dem unfassbaren, millionenfachen Mord an Juden, Russen, Polen und anderen im NS-Jargon „minderwertigen“ Menschen und Völkern, vor allem aber auch dem Krieg, ein Ende bereiten. Christliche Gebote und allgemein gültige moralische Wertvorstellungen sowie die Überzeugung, der „Majestät des Rechts“, wie es in ihrem Aufruf zur Rechtfertigung des Umsturzes hieß, wieder Geltung zu verschaffen, waren ihre wichtigsten Motive.
Doch so mutig die Tat Stauffenbergs auch war, sie hatte keinen Erfolg. Erste Gerüchte, dass Hitler das Attentat überlebt haben könnte, ließen seine Mitverschwörer in Berlin zögern. Als „Walküre“ dann nach seiner Rückkehr in den Bendler-Block, der Zentrale des Ersatzheeres, doch noch anlief, war es im Grunde zu spät. Es gelang zwar, einzelne Wehrkreise sowie die Befehlshaber im besetzten Paris zur Umsetzung des Befehls zu veranlassen. Die Abriegelung der NS-Dienststellen in Berlin schlug jedoch fehl.
Besonders fatal war, dass Propagandaminister Joseph Goebbels dem Major des Wachbataillons, der ihn verhaften sollte, ein Telefongespräch mit Hitler vermittelte. Nun war klar, dass Hitler das Attentat überlebt hatte. In dem Moment, als die Bombe explodierte, hatte er sich über den dicken Kartentisch gebeugt. Im Gegensatz zu einigen anderen, die neben ihm gestanden hatten und teils tödlich, teils schwer verletzt worden waren, war er dadurch ohne große Blessuren davongekommen.
Durch diese Nachricht, die bald auch über die Rundfunksender verbreitet wurde, begannen die in Berlin stationierten Truppen, sich gegen die Verschwörer zu wenden. Stauffenberg und seine engsten Mitverschwörer, Werner von Haeften, General Friedrich Olbricht und Oberst Albrecht Mertz von Quirnheim wurden noch in der Nacht auf Befehl des Befehlshabers des Ersatzheeres, Generaloberst Erich Fromm, im Hof des Bendler-Blocks standrechtlich erschossen.
Der ehemalige Generalstabschef, General Ludwig Beck, der ebenfalls zu den Verschwörern gehörte, versuchte vergeblich, sich das Leben zu nehmen. Ein Feldwebel gab ihm schließlich den „Gnadenschuss“. Alle anderen Mitverschwörer ergaben sich, so-weit sie nicht rechtzeitig hatten fliehen können.
Die Rache des Systems war brutal: Mehr als 200 Mitverschwörer und Mitwisser wurden hingerichtet, Tausende andere eingesperrt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg taten sich viele ehemalige Soldaten sehr schwer mit dem Widerstand. Für sie waren die Attentäter „Verräter“, die dem eigenen Volk in höchster Not in den Rücken gefallen waren. Der erste Generalinspekteur, General Adolf Heusinger, der am 20. Juli neben Hitler gestanden hatte, gab jedoch aus Anlass des 15. Jahrestags einen Tagesbefehl heraus, mit dem er die Männer des 20. Juli würdigte: „Wir Soldaten der Bundeswehr stehen in Ehrfurcht vor dem Opfer jener Männer, deren Gewissen durch ihr Wissen aufgerufen war. (…) Ihr Geist und ihre Haltung sind uns Vorbild.“ An diesem Urteil hat sich bis heute nichts geändert. Stauffenberg und seine Mitstreiter gehören daher zu Recht zu den traditionsstiftenden Vorbildern der Bundeswehr.
Militär
Susanne Eckelmann © Deutsches Historisches Museum, Berlin Stand 14. September 2014; Lebendiges Museum Online
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