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Soldaten bei einer Kampfmittelabwehrübung in Lettland: Die meisten europäischen Streitkäfte haben Probleme bei der Personalgewinnung. Foto: Bundeswehr/Marco Dorow
Die Situation der nationalen Armeen auf dem Arbeitsmarkt hat sich verändert. Soldat oder Soldatin zu werden, ist für weniger Menschen die Berufswahl Nummer eins, aus vielen unterschiedlichen Gründen. Der DBwV kennt diese Probleme von der Bundeswehr sehr genau; auf europäischen Treffen mit anderen Militärvereinigungen erfahren Vertreter immer wieder, dass die EU-Länder alle mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Es wird Zeit, in ganz Europa einen Mentalitätswechsel zu vollziehen. Den Anstoß dazu hat der DBwV mit seinen Erwartungen zur Europawahl gegeben. Die Personalnot der Streitkräfte
Über die Ländergrenzen hinweg ist man sich in der EU einig: Die Streitkräfte könnten mehr Personal vertragen. Besonders im Zuge der bereits häufig angesprochenen Einsatzbereitschaft der EU ist es notwendig, genügend Soldatinnen und Soldaten für den Ernstfall aktivieren zu können. In der aktuellen Situation müssen die vorhandenen Militärangehörigen teilweise leider ihre fehlenden Kolleginnen und Kollegen ausgleichen – das bedeutet Überstunden. Eine logische Konsequenz ist demnach, dass durch den Personalmangel die Work-Life-Balance leidet, die den Arbeitnehmern wichtig ist.
Ausreichende Auszeiten und Sicherheit
Die Work-Life-Balance wurde bereits angesprochen als Arbeitsrahmen, den viele Arbeitgeber in der privaten Wirtschaft anbieten können. Diese ist jedoch auch aus anderen Gründen bei den Streitkräften gefährdet: Der Arbeitsort Armee ist durch seine Einsätze besonders und verlangt, dass die Personen auch ihren Wohnort wechseln. Ein Umziehen innerhalb des Landes, innerhalb der EU oder weiter zu einem Einsatz ist mit vielen Veränderungen und benötigter Zeit aufseiten der Militärangehörigen verbunden. Dazu ist nicht jede Person bereit, ohne einen ausreichenden finanziellen oder zeitlichen Ausgleich zu bekommen.
Offenheit und Toleranz in den Streitkräften
Das Militär sollte im idealen Fall genauso divers aufgestellt sein, wie die Gesellschaft, die sie verteidigt. Nachdem Frauen sich über Jahrzehnte ihren Platz in den Streitkräften erkämpft haben, sind sie erfolgreich in den Truppen angekommen. Unsere Gesellschaft wandelt sich jedoch, und immer mehr Menschen mit unterschiedlichen religiösen und sexuellen Orientierungen sind Teil des Miteinanders. Diese Personen sollten auch in den Streitkräften offen aufgenommen werden.
Umsetzen der europäischen Zeitenwende
Wir in Deutschland hören an allen sicherheitspolitischen Fronten immer wieder Zitate aus der Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Scholz. Die Europäische Union hat in weniger spektakulären Worten ebenfalls einen Mentalitätswechsel angekündigt, angetrieben vom Angriff auf die Ukraine. Dazu gehört allem voran die gemeinsame Beschaffung von Ausrüstung, das Durchführen gemeinsamer Übungen, die Verbesserung militärischer Mobilität und vieles mehr. Diese Versprechen muss die Europäische Union einhalten – sie wird von Verbänden wie dem DBwV auch daran erinnert. Es nützt nichts, den jungen Menschen einen herausragenden Arbeitsplatz zu versprechen, wenn nicht einmal Material für Übungen vorhanden ist.
Zukunftsperspektiven: Soldat und dann?
In vielen EU-Ländern ist es die Regel, dass ab einem bestimmten, national definierten Alter Soldatinnen und Soldatinnen aus ihrem aktiven Dienst ausscheiden. Das bedeutet aber nur, dass sie durch die körperlichen Anstrengungen nicht mehr für den Einsatz an der Waffe geeignet sind. Diese Personen können und wollen teilweise nach ihrer Laufbahn bei den Streitkräften noch einer anderen Beschäftigung nachgehen. Dafür gibt es in den EU-Ländern jedoch keine Regelungen. Es würde die Streitkräfte sehr viel attraktiver als Arbeitgeber machen, wenn klar geregelt ist, dass Militärangehörige nach ihrem Dienst eine Position im öffentlichen Dienst angeboten bekommen. Damit besitzen die Soldatinnen und Soldaten eine Sicherheit für die Zeit, in der sie nicht mehr ihre körperlichen Bestleistungen erbringen können, aber weiterarbeiten wollen.
Abschließend sei gesagt, dass eine faire Bezahlung und das Recht auf eine Interessenvertretung, wie sie in dieser Artikelreihe bereits erläutert wurde, die Grundlagen eines jeden Arbeitsverhältnisses sind.
Was sagt der DBwV zum Thema Attraktivität?
Der DBwV versucht bereits mit gutem Beispiel voranzugehen und diese möglichen Verbesserungen für die Bundeswehr zu erreichen. Es wird nicht nur gegenüber der Politik auf die vorhandenen Probleme wie Personalnot und fehlende Ausrüstung hingewiesen, sondern auch Konzepte für die Zukunft vorgelegt. Damit legt der DBwV auch den Grundstein für Verbesserungen, die europaweit Anwendung finden können. Das Thema Attraktivitätssteigerung steht immer mit auf der Tagesordnung.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie, die wichtige Zusammenhänge in Europa beleuchtet und unseren Mitgliedern nahebringen soll.
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