Die Veranstaltung fand in Adendorf bei Lüneburg statt. Foto: LV Nord

28.06.2023
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Berufssoldaten tagen in Adendorf

Adendorf. Die Verbandspolitik, das Versorgungsrecht und Personalfragen standen im Mittelpunkt einer Zielgruppentagung in Adendorf. Rund 60 Berufssoldatinnen und -soldaten beschäftigten sich dort mit statusbezogenen Themen, aber auch mit Auswirkungen des Ukrainekrieges. Die Leitung der Veranstaltung lag in Händen des stellvertretenden Landesvorsitzenden Nord, Stabsfeldwebel a.D. Gerd Dombrowski. Während seiner Ausführungen ging dieser auf den abgeschlossenen Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein.

Dombrowski erwartet die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Abschlusses für die Besoldungs- und Versorgungsempfänger. So den Inflationsausgleich von 3000 Euro, einen Sockelbetrag von 200 Euro und eine lineare Erhöhung von 5,5 Prozent. Sockelbetrag und lineare Erhöhung führen zu einem Mindestbetrag von 340 Euro pro Monat mehr ab März 2024. Für Versorgungsempfänger sollen die Zahlungen entsprechend der für sie geltenden Pensionshöhe erfolgen. Das dazu notwendige Gesetz will das Bundeskabinett noch im Juli verabschieden.

Aus der Berliner Bundesgeschäftsstelle kam der Stellvertretende Leiter Abteilung Recht in die Heide. Jens Körting, Jurist und Oberstleutnant der Reserve, befasste sich mit dem Versorgungsrecht der Berufssoldaten. Schwerpunkt des Interesses und damit verbundener Fragen waren Altersgrenzen und die Berechnung der Versorgungsbezüge, Hinzuverdienstgrenzen sowie die Kapitalabfindung.  

Oberst i.G. Martin Hess vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr sprach über Herausforderungen in der Personalbindung und Auswahlkonferenzen. Der Stabsoffizier, Referatsleiter in der für Unteroffiziere und Mannschaften zuständigen Abteilung IV, erläuterte, dass die Bundeswehr bis 2031 einen Personalumfang von 203.000 Soldatinnen und Soldaten erreichen soll. Eine große Herausforderung, denn nur ein Teil der Schulabgänger hat Interesse an einer militärischen bzw. zivilen Karriere bei den Streitkräften. Erhebliche Bedeutung kommt nicht nur deshalb der Bindung des vorhandenen Personals zu, beispielsweise durch Weiterverpflichtung.

„Die Bewerber sind nicht grundlegend schlechter als früher“, stellte der Oberst fest, „es ist eine eigene Generation.“ Zu verzeichnen ist seinen Angaben nach ein zunehmender Fachkräftemangel bei einer negativen demografischen Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren erheblich stärker auswirken wird. Besonderer Anstrengungen in der Personalgewinnung bedarf es bei Verwendungen mit hoher Spezialisierung bzw. hoher körperlicher Anforderungen sowie regionalen Herausforderungen. Derzeit gibt es 119 „Mangelbereiche“, insbesondere bei den Fachunteroffizieren.

Zum Ukraine-Krieg und die Auswirkungen auf die Ausbildung der gepanzerten Kampftruppen referierte Oberst Bernd Prill. Der Leiter Bereich Zentrale Aufgaben und stellvertretende Kommandeur der Panzertruppenschule in Munster schilderte seinen Zuhörern die bisher durch den Waffengang gewonnenen Erkenntnisse. Diese fließen bereits in die Ausbildung der Lehrgangsteilnehmer ein bzw. werden für die entsprechenden Truppengattungen umgesetzt.

Während der Veranstaltung stellte sich Nicky Büttner seinen Kameradinnen und Kameraden vor. Der Kapitänleutnant aus Plön ist neuer Beauftragter im Landesverband Nord für die Ansprechpartner im Auslandseinsatz. Er übernahm diese Aufgabe von Oberstleutnant a.D. Stephan Müller, der sich als Beauftragter Neue Medien weiter im Landesverband engagiert. Die ehrenamtlichen Ansprechpartner sind Bindeglied zwischen den Mitgliedern im Einsatz sowie in einsatzgleichen Verpflichtungen und der DBwV-Organisation in der Heimat

Die Tagung in Soltau war die erste des Landesverbandes Nord für diese Zielgruppe in diesem Jahr. Eine weitere ist für Anfang Dezember, wiederum im Adendorfer Best Western Premier Castanae Resort Hotel, geplant.

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