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Ein Schüler legt eine Kerze am Denkmal ab, das im belgischen Mesen an den Weihnachtsfrieden von 1914 erinnert. Foto: picture alliance/AP Photo/Virginia Mayo
Kicken statt Kugelhagel: Beim Weihnachtsfrieden 1914 halten sich Tausende Soldaten nicht nur an einen inoffiziellen, kurzzeitigen Waffenstillstand. Es wird gemeinsam gesungen, kleine Geschenke werden ausgetauscht und Deutsche und Briten spielen gegeneinander sogar Fußball im Niemandsland.
„Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ – so wird der Erste Weltkrieg oft genannt. Im bis dahin größten Krieg der Geschichte standen Schätzungen zufolge nicht nur 70 Millionen Menschen unter Waffen und 17 Millionen Menschen verloren bis Kriegsende ihr Leben. Auch der Stellungs- und Grabenkrieg, der Gas- und der U-Bootkrieg sowie die umfangreiche Einführung neuer Waffensysteme wie Panzer, Flammenwerfer und Maschinengewehre stehen bis heute sinnbildlich für den Ersten Weltkrieg und seine Schrecken.
Kaum vorstellbar, dass es in diesem von allen Seiten unerbittlich geführten Kampf doch auch zu einem Zeichen großer Menschlichkeit gekommen ist. Rückblende: Ende Dezember 1914. Der fünf Monate zuvor ausgebrochene Krieg ist zum Stillstand gekommen. In Frankreich und Belgien stehen sich deutsche und britische Soldaten gegenüber. Ihnen war versprochen worden, dass sie Weihnachten wieder zu Hause sein werden.
Hoffnung auf schnelles Kriegsende ist bereits verloren
Doch ihre Realität ist eine andere. In Schützengräben, mitunter weniger als 100 Meter voneinander entfernt, suchen sie Schutz vor dem feindlichen Beschuss. Unzählige ihrer Kameraden sind bereits gefallen oder verwundet. Und die, die noch kämpfen, wissen: Dieser Krieg wird viel länger dauern, als erhofft.
Das Leben der Männer in den Gräben ist auf beiden Seiten bestimmt vom Töten und Überleben, sie sind trostlos, hoffnungslos. Doch da geschieht das bis heute Unglaubliche: An Heiligabend 1914 stellen die Soldaten das Kämpfen ein. Es kommt zum Weihnachtsfrieden (englisch Christmas Truce; „Weihnachts-Waffenstillstand“), ein Zeichen tiefer Menschlichkeit in dunkler Stunde. Teils wird die Waffenruhe von den Vorgesetzten geduldet, teils regelrecht angeordnet.
Deutsche und Briten nutzen die Gunst der Stunde anfangs zum Bergen der Gefallenen vom Schlachtfeld. Doch schnell kommen die Soldaten ins Gespräch.
Für Bier gibt es Plum Pudding
Was dann folgt, ist erstaunlich. Ein britischer Soldat bietet Freund und Feind für ein paar Zigaretten seine Friseurdienste an, wie es in einem sehr lesenswerten, detaillierten MDR-Beitrag heißt. Andernorts schneiden sich Deutsche und Briten gegenseitig die Haare. Gemeinsam singen die Soldaten Weihnachtslieder, Geschenke werden ausgetauscht. Darunter sind dem Bericht zufolge auch so außergewöhnliche Präsente, wie zwei Fässer Bier, für die die Deutschen Plum Pudding bekommen. Sogar Fußballspiele zwischen Briten und Deutschen werden im Niemandsland ausgetragen.
Schätzungen zufolge halten sich mindestens 100 000 Soldaten der an der Westfront kämpfenden Soldaten an den Weihnachtsfrieden. Zu Waffenstillstand und Verbrüderung kommt es vor allem am 23. und 24. Dezember, dutzende Fälle werden dokumentiert. Mitunter halten die Feuerpausen mehr als zehn Tage bis in den Januar 1915 an.
Doch dann beenden die Befehlshaber und Truppenoffiziere den Waffenstillstand. Männer, die eben noch „Stille Nacht, heilige Nacht“ zusammen gesungen haben, müssen wieder aufeinander schießen.
Das Wunder bleibt einmalig
Disziplinarische Konsequenzen hat der Weihnachtsfrieden von 1914 weder auf deutscher noch auf britischer Seite. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wird es allerdings nie wieder zu ähnlichen Momenten des Friedens auf dem Schlachtfeld kommen.
Der Krieg selbst geht schließlich in die Geschichtsbücher ein als „welthistorisches Desaster, das in seinen unmittelbaren Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik bereits den Keim des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges in sich getragen hat“, wie es auf bpb.de heißt.
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