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Philip Kraft und Tanja Menz (von links), beide Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Härtefallstiftung, Wehrbeauftragter a.D. Reinhold Robbe (SPD), Bärbel Gertz, Herausgebrin Birgitt Heidinger, und Christian Schmidt (CSU), Bundesminister a. D. und Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina. Hinten Oberst André Wüstner und Generaloberstabsarzt a. D. Dr. Ulrich Baumgärtner, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Härtefallstiftung. Foto: DBwV/Eva Krämer
Er hatte immer „ein großes Herz für die Menschen“ und war „blitzgescheit“: Oberst a.D. Bernhard Gertz († 2024) prägte über die öffentliche Debatte über die Bundeswehr wie kaum ein anderer. Nun würdigen Weggefährten, Mitstreiter und politische Entscheidungsträger in der Gedenkschrift „Klare Worte“ sein Lebenswerk.
„In unterschiedlichen Funktionen prägte Bernhard Gertz die öffentliche Debatte über die Bundeswehr wie nur wenige und war immer streitbar. Die Breite seines Wirkens ist dabei kaum zu erfassen“, heißt es in der Gedenkschrift „Klare Worte“ für Bernhard Gertz, die diese Woche im Rahmen einer Festveranstaltung an seine Frau, Bärbel Gertz, übergeben wurde.
Oberst a.D. Gertz war am 20. November 2024 nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben. Von 1993 bis 2008 führte er als Bundesvorsitzender den Deutschen BundeswehrVerband. Er hat ihn während dieser Jahre des Umbruchs der Streitkräfte als den entscheidenden Berufsverband für Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigte geprägt. Die Deutsche Härtefallstiftung ist auch dank seiner Initiative und Arbeit möglich geworden: Zunächst war er von 2012 an Stiftungsratsvorsitzender, von 2015 bis 2024 schließlich Vorstandsvorsitzender.
Der Abend des Gedenkens an Bernhard Gertz wurde von der Deutschen Härtefallstiftung zusammen mit dem Deutschen Bundeswehrverband und seinem Bildungswerk organisiert. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Holzbläserquintett des Stabsmusikkorps der Bundeswehr Berlin unter der Leitung von Stabsfeldwebel Franka Behrendt.
Wertschätzung für Kameraden und Freund
„Ursprünglich war die Gedenkschrift als Geschenk zu Bernhard Gertz‘ 80. Geburtstag geplant“, sagte Generaloberstabsarzt a. D. Dr. Ulrich Baumgärtner, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Härtefallstiftung, in seiner Begrüßung. „Dennoch wurde das Buchprojekt fortgesetzt. Die Gedenkschrift ist eine bleibende Wertschätzung für Bernhard Gertz als Kamerad und Freund sowie für sein Lebenswerk.“
„Auf dem Weg hierher habe ich überlegt, was Bernhard mir geraten hätte. Er hätte gesagt: ‚Fasse dich kurz und konzentrier dich auf das Wesentliche‘“, sagte der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner in seiner Rede. Sein Vor-Vorgänger habe trotz der straffen Führung im Verband immer ein großes Herz für Menschen gehabt. „Oberst a. D. Bernhard Gertz ist früh für Menschen in Not eingetreten – das war sein Alleinstellungsmerkmal“, so Wüstner. Gertz habe sich nicht nur für Berufssoldaten und Beamte, sondern auch für Soldaten auf Zeit eingesetzt. „Eine Unmenge seiner Verdienste nehmen wir heute als selbstverständlich hin“, so der Bundesvorsitzende. „Ohne Oberst a. D. Gertz wäre ich nicht zum Verband gekommen. Ich bin stolz, sein Nach-Nachfolger zu sein“, sagte Wüstner, der auch Stiftungsratsvorsitzender der Härtefallstiftung ist.
In seinem Grußwort würdigte Bundesminister a. D. und Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Christian Schmidt (CSU), die außerordentliche Leistung von Oberst a. D. Gertz. „Er hat den DBwV 15 Jahre lang geführt – in einer Zeit, in der Fragestellungen und Herausforderungen auf die Bundeswehr zukamen, auf die wir nicht vorbereitet waren“, sagte Schmidt, der in Gertz‘ Zeit als DBwV-Bundesvorsitzender Parlamentarischer Staatssekretär im BMVg war. „Es war mir eine Ehre, mit Bernhard Gertz zusammenarbeiten zu dürfen.“
Ein unsichtbarer roter Faden
Reinhold Robbe (SPD), Wehrbeauftragter a. D., hielt die Festansprache. „In der Gedenkschrift teilen die Autorinnen und Autoren ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Bernhard Gertz“, sagte Robbe. Allerdings seien es nicht nur Lobeshymnen: „Orden und Ehrungen lehnte Bernhard immer ab. Als er krank wurde, entschied man sich, die Idee zur Gedenkschrift mit ihm zu teilen, und er war einverstanden.“ Innerhalb wenigen Monaten sei eine Sammlung von Texten entstanden, die alle mit einem unsichtbaren roten Faden verbunden seien. „Oberst a. D. Bernhard Gertz hat innere Führung gelebt und vorgelebt. Er war ein blitzgescheiter Staatsbürger in Uniform. Seine Arbeit in der Deutschen Härtefallstiftung war die Vollendung seines Lebenswerks, und wir konnten miterleben, wie erfolgreich seine Arbeit war“, sagte Robbe. „Wir können mit Stolz auf sein Lebenswerk blicken.“
Der Sammelband „Klare Worte“ würdigt das Wirken und die Gedanken von Bernhard Gertz. Weggefährten, Mitstreiter und politischen Entscheidungsträgern – wie Verteidigungsminister Boris Pistorius, Dr. Christian Schmidt, Reinhold Robbe und viele andere – beleuchten darin sein Lebenswerk und geben wertvolle Impulse für die Zukunft der Bundeswehr in Zeiten des Wandels. Der Bundesvorsitzende, Oberst André Wüstner, hat das Geleitwort verfasst.
Oberst a.D. Bernhard Getz, der 1965 in die Bundeswehr eingetreten war, studierte während seiner Dienstzeit Jura, erlangte die Befähigung zum Richteramt und durchlief verschiedene Verwendungen mit Schwerpunkten im BMVg. Er verzichtete zugunsten seines Amtes als Bundesvorsitzender auf seine weitere vorgezeichnete militärische Karriere. In seiner langjährigen Amtszeit als Bundesvorsitzender des DBwV fielen unter anderem der Ausbau der Beteiligungsrechte, die Öffnung der Laufbahn für Frauen, der Beginn der Auslandseinsätze und der Aufbau der Einsatzversorgung.
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