Soldaten gehen durch das Camp Marmal in Mazar-e Sharif/Afghanistan während der Rückverlegung und Ende der Mission Resolute Support. Foto: Bundeswehr/Torsten Kraatz

Soldaten gehen durch das Camp Marmal in Mazar-e Sharif/Afghanistan während der Rückverlegung und Ende der Mission Resolute Support. Foto: Bundeswehr/Torsten Kraatz

04.06.2021
ssc

Rückverlegung aus Afghanistan zu einem Viertel abgeschlossen

Die Rückverlegung des Einsatzmaterials vom Hindukusch ist in vollem Gange. 25 Prozent des Materials seien inzwischen bereits zurück in Deutschland, verkündete das Verteidigungsministerium am Donnerstag via Twitter. 

Es ist eine logistische Mammut-Aufgabe, denn in 20 Jahren Einsatz hat sich diverses Material und Gerät am Hindukusch angesammelt. „Wöchentlich fliegen bis zu zehn Antonov-Transportflugzeuge Material zurück nach Deutschland. Insgesamt 700 sog. Container-Äquivalente werden dabei transportiert“, schreibt das BMVg. Zum Verständnis, ein Containeräquivalent ist eine theoretische Berechnungsgrundlage aufgrund von Gewicht und Volumen, es entspricht nicht einem üblichen Transportcontainer. 

Um diese Aufgabe zu bewältigen und die Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten vor Ort ausreichend zu sichern, wurde die Truppenstärke bei „Resolut Support“ um 154 auf insgesamt 1047 deutsche Einsatzkräfte erhöht (Stand: 25.05.2021). Fast täglich gibt es neue Bilder der Materialverlegung aus dem Camp Marmal in Mazar-e Sharif. Sowohl die sechs NH90-Hubschrauber als auch das Feldlazarett wurden bereits nach Deutschland ausgeflogen, ebenso mit fast 70 Tonnen der schwerste Kran der Bundeswehr. Doch es warten noch zahlreiche Fahrzeuge wie der Transportpanzer Fuchs, geschützte Führungs- und Funktionsfahrzeuge wie Dingo 2 und Eagle und viele weitere geschützte Sonder- und Transportfahrzeuge wie das Abschleppfahrzeug Bison oder Tankwagen auf Rückverlegung.

Fest steht, nicht alle Ausrüstungsgegenstände und Material werden die Reise zurück nach Deutschland antreten. Die Bundeswehr betreibt vor Ort „Aggressive Housekeeping“ – sie „mistet“ aus. Allein aus Kostengründen ist der Rücktransport von beispielsweise Büromaterial und einigen Ausrüstungsgegenständen nicht sinnvoll, es wird wenn möglich noch vor Ort an Händler verkauft oder den afghanischen Sicherheitskräften überlassen, wie beispielsweise die 340 Paar Kampfstiefel des älteren Modells im Wert von 25.000 Euro.

Zudem wird die Zeit knapp. Seit Beginn des Nato-Truppenabzugs vom Hindukusch am 1. Mai 2020 wurden in rund einem Monat 25 Prozent des Materials nach Deutschland ausgeflogen. Laut dem aktuellen Lagebericht über die Auslandseinsätze der Bundeswehr ist eine „Beendigung der Mission nicht später als zum 11.09.2021“ geplant. Die USA haben nach Aussagen des U.S. Central Command (CENTCOM) derzeit bereits 44 Prozent ihrer Rückverlegung abgewickelt und planen den vollständigen Abzug schon vor September, eventuell sogar zum 04. Juli, dem Nationalfeiertag.

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