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(v.l.n.r.) Klaus-Hermann Scharf (Vorsitzender des Fachbereichs Zivile Beschäftigte), Serap Güler (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Oberstleutnant der Luftwaffe Falko Droßmann (SPD- Bundestagsfraktion) halten die Broschüre "Bundeswehr in Zivil #WirGestaltenUnserMorgen" in den Händen. Foto: DBwV/Sarina Flachsmeier
Eine DBwV-Fachtagung hat jetzt in Berlin stattgefunden. Sie stand unter dem Motto „Bundeswehr in Zivil - #WirGestaltenUnserMorgen“ – vorgestellt wurde dabei auch die gleichnamige neue Agenda des DBwV für die zivilen Beschäftigten der Bundeswehr.
Klimakrise, Coronapandemie, Ukrainekrieg – die Negativschlagzeilen scheinen nicht enden zu wollen. Steigende Energiepreise und eine drohende Rezession drücken die Stimmung zudem. Kann man trotzdem attraktivere Arbeitsbedingungen für den öffentlichen Dienst und die zivilen Beschäftigten der Bundeswehr fordern? Ja und gerade jetzt, sagt Klaus-Hermann Scharf, Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte, und hat dafür eine ganze Reihe an guten Argumenten.
Das wohl wichtigste sei der demografische Wandel, wie er jetzt auf der Fachtagung „Bundeswehr in Zivil - #WirGestaltenUnserMorgen“ in Berlin erläuterte. Als Tagungsleiter hatte Scharf dazu rund 100 Teilnehmer aus allen zivilen Bereichen der Bundeswehr begrüßen können. „Der Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt betrifft auch den öffentlichen Dienst und besonders die Bundeswehr“, sagte Scharf. Und im „Kampf um die besten Köpfe“ seien eben besonders attraktive Angebote gefragt.
Schon viel erreicht, aber auch noch viel vor Der DBwV wäre nicht der DBwV, wenn er nicht auch Lösungen anbieten würde. Bereits in den vergangenen acht Jahren hatte er mit seinen Agenden „Schlagkräftige Bundeswehr 2020“ und „…2025“ sowie „Zivilpersonal der Bundeswehr stärken“ samt Ergänzungen zahlreiche aus dem dienstlichen Alltag entwickelte Forderungen zur Steigerung der Attraktivität auch speziell für den zivilen Personalkörper aufgestellt. „Viele unserer Forderungen wurden aufgegriffen und in unserem Sinne umgesetzt“, so Scharf. Als größten Erfolg bisher nannte er das 2020 in Kraft getretene Bundesbesoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz (BesStMG).
Als einen ersten Höhepunkt der Fachtagung präsentierte Klaus-Hermann Scharf den Tagungsteilnehmern präsentierte nun die ganz neue Agenda „Bundeswehr in Zivil - #WirGestaltenUnserMorgen“. Von „Dienstreisezeit als Arbeitszeit berücksichtigen“ über „Besoldung attraktiv gestalten“ bis „Erfolgreich Ausgebildete übernehmen“ vereint sie insgesamt rund 40 Forderungen, die der Vorsitzende Fachbereich Zivile Beschäftigte den Tagungsteilnehmern und -gästen erläuterte.
„Gute und konkrete Vorschläge des DBwV“ Zu diesen gehörten mit Serap Güler (CDU) und Falko Droßmann (SPD) auch zwei Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Nach Ansicht von Güler kommt das zivile Personal in der Diskussion um die Bundeswehr oft zu kurz. In der Öffentlichkeit sei deren Vielfalt, auch was die beruflichen Perspektiven im zivilen Bereich angeht, oftmals unbekannt. Die „Zeitenwende“ müsse sich auch auf das öffentliche Auftreten der Bundeswehr erstrecken und zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz führen. Serap Güler bedankte sich nicht nur für den Input, „in der Agenda sind sehr gute Vorschläge bei“, sondern versprach prompt, sich einen Mitgliedsantrag für den DBwV mitzunehmen.
Das brauchte Falko Droßmann nicht. Als Oberstleutnant der Luftwaffe sei er natürlich auch DBwV-Mitglied, wie er sagte. Bevor er sich den Fragen der Tagungsteilnehmer stellte, ging er unter anderem auf einige Punkte der Agenda ein. Sein Fazit: „Es war eine hochspannende Veranstaltung. Zeitenwende bedeutet auch Zeitenwende für das Personal, und ich bin wirklich beeindruckt, welche guten und konkreten Vorschläge hier vom Deutschen BundeswehrVerband gekommen sind.“
Chance wurde vertan Diese guten und konkreten Vorschläge hätte Klaus-Hermann Scharf gerne auch an weitere Bundestagsabgeordnete und natürlich auch direkt an die Spitze des BMVg weitergegeben. „Bedauerlicherweise haben nicht alle eingeladenen Vertreter aus dem parlamentarischen Raum und aus der Leitung des BMVg den Weg zu unserer Fachtagung gefunden“, so Scharf. Besonders bedauere er, dass weder die Staatsekretärin im BMVg, Dr. Margaretha Sudhof, noch im Falle ihrer Verhinderung ein erbetener Vertreter aus der Abteilung Personal die Zeit gefunden haben, sich die Anliegen der zivilen Bundeswehrangehörigen anzuhören. „Es wurde damit eine Chance vertan, ungefiltert Informationen und Eindrücke von zivilen Kolleginnen und Kollegen aus ihrem Arbeitsalltag und den damit verbundenen Problemen zu erfahren.“
Es hätte auch eine Wertschätzung des Zivilpersonals der Bundeswehr bedeutet, dass immerhin mehr als ein Viertel aller Bundeswehrangehörigen umfasst und die größte zivile Gruppe im Vergleich zu allen Bundesressorts mit der größten Vielfalt an Berufen und Tätigkeiten darstellt.
Aktuelle Verbandspolitik und Beteiligungsrechte im Fokus Der zweite stellvertretende Bundesvorsitzende, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, und der Vorsitzende Fachbereich Beteiligungsrechte, Oberstabsfeldwebel Sascha Altenhofen, waren selbstverständlich bei der Fachtagung dabei. Sie informierten unter anderem über die aktuelle Verbandspolitik beziehungsweise Aktuelles aus den Beteiligungsrechten.
Zudem stand ein Vortrag über die Arbeit des Psychologischen Dienstes in der Bundeswehr durch dessen Leiterin, Ministerialrätin Susanne Bruns, auf dem Programm.
Und gemeinsam mit Brandoberamtsrat Christian Frey berichtete Tagungsleiter Klaus-Hermann Scharf über Aktuelles aus dem Hauptpersonalrat beim BMVg für zivile Statusgruppen.
Positives Fazit gezogen Für die Teilnehmer der Fachtagung, die schon im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen war, fiel das Fazit insgesamt sehr positiv aus – nicht zuletzt, weil gerade bei den zivilen Beschäftigten der Bundeswehr aktuell noch viele Fragen offen sind. Eines der Probleme sei die Ungleichbezahlung von Tarifbeschäftigten für gleiche Tätigkeiten, sagte beispielsweise Regierungsamtsrätin Beate Osan, die sich auch als Beisitzerin Zivile Beschäftigte im Landesvorstand des Landesverbands Ost engagiert. „Hier müssen Organisationsgrundlagen und Tätigkeitsbeschreibungen ganz dringend überprüft und angepasst werden.“
Mit dem Vorurteil, junge Menschen würden sich heute vor allem um ihre Work-Life-Balance oder sogar nur ihre Life-Balance interessieren, räumte Annika Wilke ein wenig auf. „Ich kann zwar nur für mich sprechen: Aber ich habe einen Hauptjob, zwei Nebenjobs und übe noch ein Ehrenamt aus“, konterte die Auszubildende aus dem Sanitätsversorgungszentrum Köln-Wahn die auf der Tagung angesprochene These. Gleichzeitig hatte sie selbst Kritik parat: „Generell finde ich, dass soziale Berufe einfach nicht sozial behandelt werden.“
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