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Aus der Not geboren, im Kalten Krieg bestanden, international bewährt und für die Zukunft bereit – 70 Jahre Bundeswehr
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Gedenken: Erinnerung an Feldwebel Alexander Arndt
Gedenken: Erinnerung an Oberstabsarzt Dr. Dieter Eißing
Wichtige Vorarbeit für die Hauptversammlung: der Koordinierungsausschuss
Countdown zur Hauptversammlung: Genau hinschauen und nachrechnen
Auf dem Weg zur Hauptversammlung 2025 – Wir gestalten mit!
Bildergalerie: Gesichter der Hauptversammlung
Als Leiter der EU-Ausbildungsmission für die UKR-Streitkräfte untersteht Vizeadmiral Bléjean neben dem POL CAT-C auch das DEU Special Training Command (ST-C). Rechts im Hintergrund: Generalleutnant Andreas Marlow. Foto: PIZ Heer
Unterstützung der Ukraine – Ausbildungsunterstützung und Special Training Command EUMAM
Die Liste der Staaten Europas, die die Ukraine nicht nur mit Ausrüstung und Material unterstützen, sondern auch bei der Ausbildung helfen, ist lang. Seit mehr als sechs Monaten werden bereits ukrainische Soldaten in Deutschland ausgebildet. Gemeinsam mit dem engsten Partner des Heeres, den niederländischen Landstreitkräften, wurde unter anderem die Ausbildung von ukrainischen Besatzungen und Instandsetzungspersonal an der Panzerhaubitze 2000 koordiniert und durchgeführt. Der im Gefecht nachgewiesene hohe Einsatzwert der Panzerhaubitze zeigt den Erfolg dieser Ausbildung. Wir im Heer wissen, dass Material alleine nicht reicht. Nur wenn die Soldatinnen und Soldaten der Ukraine auch bestmöglich mit den Waffensystemen umgehen können, wird sich der Wert des Systems auch im Gefecht voll entfalten können. Auch andere Staaten Europas wie Spanien, Polen, Kroatien und Frankreich hatten bereits signalisiert sich in der Ausbildung ukrainischer Soldaten zu engagieren oder ihr Engagement noch weiter auszubauen.
Vergleichbar mit anderen Trainings
Am 15. November 2022 hat daher der Rat der Europäischen Union beschlossen, eine Ausbildungsmission für die Ukraine auf den Weg zu bringen. Die European Military Assistance Mission in Support of Ukraine, kurz EUMAM UA, ist vergleichbar mit bereits bestehenden europäischen Trainingsmissionen. Bisherige Vereinbarungen und Ausbildungsunterstützungen aus den Händen der EU-Mitgliedstaaten werden nun für die Ukraine zusammenzugefasst und aufeinander abgestimmt.
Geführt wird die Mission aus Brüssel. Hier nimmt der Militärstab für militärische Planungs- und Durchführungskapazitäten die Funktion der koordinierenden Stelle wahr. Die Ausbildung selbst wird zweigeteilt geplant und durchgeführt. Auf der einen Seite steht das durch unsere polnischen Verbündeten aufgestellte Combined Arms Training Center (CAT-C). Auf der anderen das von der Bundeswehr geführte Special Training Command (ST-C). Beide, CAT-C und ST-C, ergänzen sich. So hat sich Polen bereiterklärt, bis zur Bataillonsebene Kampfverbände auszubilden und europaweit angebotene Module in die Ausbildung zu integrieren. Sämtliche Ausbildungsangebote auf deutschem Boden – ob von der Bundeswehr, der Industrie, unserer EU-Partner oder interessierten Drittstaaten durchgeführt – werden im ST-C koordiniert und multinational abgestimmt.
Neues Kommando steht in wenigen Tagen
Binnen weniger Tage wurde in Strausberg, dem Sitz des Kommandos Heer, daher ad hoc ein neues Kommando aufgestellt. Mit der Führung dieses Kommandos ist Generalleutnant Andreas Marlow betraut. Als Kommandeur der deutschen Anteile der Multinationalen Korps und der militärischen Grundorganisation ist er Angehöriger der Heeresführung und unter anderem der Verantwortliche für die Ausbildung im Heer. Konsequent ist daher auch der Rückgriff auf die vorhandenen Strukturen und Kompetenzen des Kommandos Heer, um aus diesen heraus das ST-C aufzustellen. Somit ermöglicht das Heer für die Bundeswehr und mit unseren Verbündeten Ausbildung und Unterstützung aus einer Hand. Zu dem deutschen Personal wird ab Dezember beginnend Personal der europäischen Partner hinzutreten und damit den Weg zur vollumfänglichen Arbeit ebnen.
Bisher wurden durch Deutschland mehrere hundert Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebildet. Binnen eines Jahres wird sich diese Zahl deutlich erhöhen. Die zukünftige Ausbildungsunterstützung geht somit weit über die bereits seit sechs Monaten laufende Einzelausbildung ukrainischer Soldaten hinaus. Zusätzlich hat die Ukraine angezeigt, dass auch Ausbildungsbedarf in der Truppenführung, bei der Ausbildung und Beübung von Bataillons- und Brigadegefechtsständen besteht. Denn erfolgreich sind Landstreitkräfte nur dann, wenn alle Waffensysteme koordiniert eingesetzt werden können. Über Jahre hinweg hat daher das Deutsche Heer in simulationsgestützter Ausbildung seine Fähigkeiten in diesem Bereich ausgebaut. Von diesen in Europa einmaligen Ausbildungsfähigkeiten soll nun auch die Weiterqualifizierung des Führerkorps der ukrainischen Armee profitieren.
Zwei-Säulen-Basis
In Zukunft wird daher die Ausbildung der ukrainischen Landstreitkräfte in Deutschland auf zwei Säulen basieren: Einerseits wird die bereits begonnene Individualausbildung fortgeführt. Hierbei steht klar die Ausbildung am abgegebenen Material im Fokus, um auch die Handlungssicherheit im täglichen Umgang und die zugehörige Instandsetzung zu vertiefen. Neben den dafür benötigten Ausbildungseinrichtungen des Heeres, der Abstützung auf Verbände, die mit diesem Material ausgestattet sind, erfolgt auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Industrie und den anderen Organisationsbereichen und mit multinationalen Partnern.
Auf der anderen Seite steht die Ausbildung auf der Bataillons- und Brigadeebene. Das Heer stellt die benötigte Technik, Rahmenleitorganisation und unterstützt mit fachlicher Beratung, je nach dem Bedarf der ukrainische Armee. So kann die gesamte Ausbildungsunterstützung kontinuierlich hoch flexibel ebenso an aktuellen Lageentwicklungen wie an den Bedarfen der ukrainischen Armee ausgerichtet werden.
Das hochmoderne und breitgefächerte Angebot der Ausbildungslandschaft der Bundeswehr wird einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der ukrainischen Armee leisten. Das Zeichen, welches Deutschland durch die Ausbildung und die Führung des ST-C setzt, ist deutlich. Als stärkste ¬Wirtschaftsnation im Herzen Europas werden wir nicht tatenlos bleiben, wenn die mühsam erstrittene Friedensordnung angegriffen wird. Wir stehen mit unseren Verbündeten auf der Seite des Rechts und helfen den Verteidigern dieses in ihrem Land wiederherzustellen.
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