An einem Flusslauf nahe der Ortschaft Isa Khel im Unruhedistrikt Chahar Darreh wurden die „Dingo“-Türen geborgen. Foto: Tim Ruppelt/2. Infanteriekompanie Task Force Kunduz

An einem Flusslauf nahe der Ortschaft Isa Khel im Unruhedistrikt Chahar Darreh wurden die „Dingo“-Türen geborgen. Foto: Tim Ruppelt/2. Infanteriekompanie Task Force Kunduz

29.10.2023
Von Lena Pütz

Talk zum Karfreitagsgefecht im Varusschlachtmuseum

Eine ganz besondere Veranstaltung steht am 5. November 2023 im Rahmen der Finissage der Sonderausstellung „Cold Case“ am Varusschlachtmuseum Kalkriese im Osnabrücker Land an. Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes, sowie der Buchautor Wolf Gregis sind eingeladen, um über ein Ereignis zu sprechen, das auch in der Sonderausstellung eine wichtige Rolle spielt: das Karfreitagsgefecht in Afghanistan 2010 und seine Folgen.

Eine Fallschirmjägereinheit der Bundeswehr geriet damals in einen Hinterhalt, der für die gesamte Truppe zu einem einschneidenden Erlebnis wurde: Drei Soldaten starben, acht wurden zum Teil schwer verwundet; erstmals erlebten deutsche Bundeswehrsoldaten ein derart schweres Gefecht.

Die Taliban feierten damals ihren Triumph über die deutschen Soldaten weltweit sichtbar in einem Internet-Video. Zwei Türen aus einem angesprengten Einsatzfahrzeug, die heute Teil eines Gedenkortes in der Kaserne im niedersächsischen Seedorf sind, spielen hier für beide Seiten eine große Rolle. Wolf Gregis hat in den vergangenen Monaten umfangreich zum Karfreitagsgefecht recherchiert und Marcel Bohnert hat 2011 als Kompaniechef in Kunduz die „Operation Tür“ zur Bergung der Überreste des Gefechtsfahrzeuges geplant und geleitet.

In der Sonderausstellung „Cold Case“ werden hauptsächlich antike Triumphrituale in den Blick genommen, nun wird im Talk am 5. November 2023 der Frage nachgegangen, ob es heute immer noch ritualisierter Formen der Verarbeitung eines vergangenen Kriegs bedarf. Welche Formen des Umgangs mit Verlust, Gewalt und Trauma braucht es heute? Diese Frage beschäftigt aktuell die Bundeswehr und auch gesellschaftlich wird sie immer wieder aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Mit der Veranstaltung soll ein Beitrag zu dieser Diskussion geleistet und der Bogen von früheren Formen der Kriegsverarbeitung zur heutigen Debatte geschlagen werden. Veranstaltungsbeginn ist 11 Uhr. Der Museumseintritt ist beim Besuch der Ausstellung zu entrichten. Weitere Informationen finden sich unter www.kalkriese-varusschlacht.de.

Weitere Informationen zum Status Quo der Veteranenkultur und zu den Forderungen der deutschen Veteranenbewegung unter https://www.dbwv.de/veteranen

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