20.08.2022
Von Frank Jungbluth

Der größte Sieg der Bundeswehr

Hans-Peter von Kirchbach war 1997, als die Oderflut drohte, halb Brandenburg zu ertränken, Befehlshaber/Kommandeur Wehrbereichskommando VIII/14. Panzergrenadierdivision in Neubrandenburg. Als den heute 81-jährigen Offizier die Nachricht von der großen Flut erreicht, die sich an der Oder aufgetürmt hatte, ist er im Sommerurlaub. Das Wasser hat zuvor in Polen und Tschechien gewütet und 100 Menschen getötet. Hans-Peter von Kirchbach bricht seine Reise sofort ab, eilt nach Frankfurt/Oder richtet einen Stab ein und macht dem damaligen Verteidigungsminister Volker Rühe, Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe und Umweltminister Matthias Platzek klar, dass die Bundeswehr so eingesetzt werden muss, wie es ihren Fähigkeiten entspricht: Schnell, effektiv mit eigener Führung.

Der Generalmajor teilt 130 Kilometer Oderdeich in Gefechtsabschnitte ein und gewinnt mit 30.000 Soldaten den Kampf gegen die Wassermassen. Bis auf einen Bruch im Deich in der Ziltendorfer Niederung halten die Verteidiger die „Front“ aus Sandsäcken, Folie und Erdmasse. Es ist der größte Sieg der Bundeswehr. Der Einsatz an der Oderflut gilt auch als Durchbruch zur inneren Einheit des damals gerade sieben Jahre wiedervereinigten Deutschland. Im Podcast mit unserem Chefredakteur Frank Jungbluth erinnert sich der spätere Generalinspekteur Hans-Peter von Kirchbach an die dramatischen Wochen im Juli und August 1997.

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