Beim Empfang im Gästecasino des Verteidigungsministeriums: Oberst André Wüstner mit dem Teamkapitän der deutschen Invictus-Mannschaft, Kapitänleutnant Jörg Hinrichs. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Du bist – wir sind – INVICTUS
Das deutsche INVICTUS-Team hat die Menschen begeistert. Kaum einer, der im September in Düsseldorf dabei war, wird die vielen Gänsehautmomente vergessen, die uns die Athletinnen und Athleten beschert haben. Da ist ein kleines Dankeschön angebracht: Der Verteidigungsminister bat das IG23-Team ins BMVg, der Deutsche BundeswehrVerband organisierte gemeinsam mit Partnern einen Empfang im Hotel Estrel in Berlin.
Berlin. Es ist kurz vor Mittag im Hotel Estrel in Berlin-Neukölln. Vor dem Eingang und im Foyer sind sie schon von weitem an ihren Trainingsanzügen in Deutschland-Farben zu erkennen, die deutschen INVICTUS-Athletinnen und -Athleten. Und noch etwas ist zu sehen und zu spüren: Sie alle fallen sich in die Arme, lachen, es wird klar: Da ist etwas zusammengewachsen, da sind Bande entstanden, die so schnell nicht wieder zerreißen werden. Mit dabei sind auch die Angehörigen, die Freunde, die Lotsen – „Families and Friends“, also jene Menschen, die vor, während und nach den Spielen in Düsseldorf dem Team den so wertvollen und notwendigen Rückhalt gegeben haben. Hinter ihnen allen liegt eine äußerst emotionale Zeit.
Im Estrel werden sie nun im Empfang genommen, von den Organisatoren und Unterstützern, vom Streitkräfteamt, von den Verantwortlichen der Sportschule in Warendorf, vom Förderverein FUAV und vom Deutschen BundeswehrVerband. Regierungsdirektor Andreas Hahn, Referatsleiter im Dezernat Sport im SKA, Oberst Rüdiger Jorasch, Kommandeur der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf und DBwV-Vorsitzender Oberst André Wüstner, richten Grußworte an die versammelte INVICTUS-Familie. „Ohne die Unterstützung, ohne die vielen Spenden und Zuwendungen, auch vom DBwV, würden wir hier ziemlich nackt vor Ihnen stehen“, sagt Oberst Jorasch zu den Anwesenden, unter ihnen auch der Bürgermeister der Stadt Warendorf, Peter Horstmann.
Es ist aber gerade Oberst Wüstner, der viele der Kameraden und ihre Familien aus seinen Auslandseinsätzen oder aus der verbandlichen Betreuung durch „schwierige Zeiten des Lebens“ persönlich kennt, der die richtigen Worte aus Dank und Wertschätzung, aber auch Zuversicht für alles, was künftig kommen mag, findet. „Es ist der besondere Geist der Kameradschaft und der Solidarität, welcher den Verband seit seiner Gründung vor mehr als 67 Jahren prägt“, sagt der Bundesvorsitzende. Dieser sei auch durch die vom DBwV initiierten Meilensteine der Einsatzversorgungsgesetzgebung oder der Begleitung der Invictus Games zum Ausdruck gebracht worden, so Wüstner. Und dies nicht zuletzt durch den Einsatz der unzähligen „DBwV-Volunteers“, der Bundes- und Landesvorstandsmitglieder oder des Personals der Geschäftsstelle des Landesverbandes West inklusive der Soldaten und Veteranen Stiftung des Verbandes. „Sie alle haben die Spiele unterstützt und somit ihren Beitrag zum Erfolg geleistet“, sagt Oberst Wüstner. Und: „Es sind eben alle, auch der DBwV, INVICTUS.“
Am frühen Abend folgt der Empfang von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der sich nach einem emotionalen Film in besondere Weise an die Athleten sowie die mitgereisten Familien und Freunde wendet. „Da ist es wieder, dieses Gänsehaut-Gefühl“, sagt der Minister, als er im prall gefüllten Gästecasino im BMVg in die Gesichter der Athletinnen und Athleten blickt, die so viel für sich und für die ganze Bundeswehr geleistet haben. „Wer bei den Invictus Games dabei ist, ist schon ein Champion“, sagt Pistorius, und, direkt an das Team gerichtet: „Sie sind Inspiration und Mutmacher. Ihre Teilnahme macht auch jenen Mut, die noch nicht so weit sind.“ Für den Sozialdemokraten ist das Team Deutschland „Vorbild für die ganze deutsche Gesellschaft.“
Pistorius dankt im Besonderen dem DBwV, vertreten durch den Bundesvorsitzenden, für sein Engagement und die Unterstützung der Games – verbunden mit der Bitte, den Dank an alle Mitglieder des DBwV zu übermitteln. Den Dank für die besonderen Worte des Ministers, hinsichtlich des einzigartigen Events Invictus Games, der Menschen, die dies ermöglicht haben, für Anerkennung und Wertschätzung, bringt auch Teamkapitän Kapitänleutnant Jörg Hinrichs in seiner Replik zum Ausdruck. Auch die Idee der Invictus Games erfährt ihren Dank an diesem Abend: Boris Pistorius überreicht der Invictus Games Foundation, vertreten durch CEO Dominic Reid, den „Sonderpreis Bundeswehr und Gesellschaft“. Es ist eine verdiente Auszeichnung, wenn man sieht, was durch die Spiele seit ihrer Geburt im Jahr 2014 in London erreicht worden ist.
Am Abend kommt das Team Deutschland wieder im Hotel Estrel zusammen und lässt den Tag bei der „Blues Brothers“-Show ausklingen. In diesem Zusammenhang dankt das Team insbesondere auch dem FUAV, vertreten durch dessen Vorsitzenden Oberstleutnant Stephan Wüsthoff, der mit seinem Förderverein, dem DBwV sowie der Härtefallstiftung einen Beitrag zum Gelingen dieses Tages leistete.
„Der gemeinsame Abend war ein wahnsinnig toller Abschluss“, freut sich der stellvertretende Bundesvorsitzende Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert. Und: „Der Zauber der Invictus Games hat noch nachgewirkt – die Teamatmosphäre war gigantisch. Mir ist dort auch klar geworden, dass die Athletinnen und Athleten der diesjährigen Spiele hier das letzte Mal offiziell zusammengekommen sind: Einige setzen ihre Rehabilitation an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf fort, aber viele andere kehren nun in ihre Dienststellen zurück. Unabhängig davon halten wir als Deutscher BundeswehrVerband Verbindung und möchten auch weiterhin nach Wegen suchen, die deutsche Veteranenkultur gemeinsam zu gestalten."
Bohnert und Wüsthoff sind sich im Estrel einig: Das Feuer der Spiele darf nicht erlöschen, die Flamme muss weiterbrennen und weitergetragen werden.
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