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In Dresden wurde jetzt das Stück „Kampfeinsatz“ durch die Theatergruppe „Axensprung“ – Partner der Invictus Games – aufgeführt. Foto: Bundeswehr/Pilz
„Kampfeinsatz“ wird an der Offizierschule des Heeres als Theaterstück aufgeführt.
„Stell Dir vor es ist Krieg und Du gehst hin“ – so lautet der Zusatz im Titel zum Theaterstück „Kampfeinsatz“, das am 18. Januar für die in der Ausbildung befindlichen jungen Offiziere aufgeführt wurde. Aufgeführt hat das Stück die Theatergruppe „Axensprung“ – Partner der Invictus Games, die vom 9. bis 16. September 2023 in Düsseldorf stattfinden.
Dass diese Partnerschaft zustande kam, ist nur allzu gut nachvollziehbar. Denn das Theaterstück thematisiert im Kern die Erkrankung eines Soldaten an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Mit Blick auf die Intention der Invictus Games – nämlich der Seele und dem Körper verwundeter, verletzter und erkrankten Soldatinnen und Soldaten eine größere Wahrnehmung und Anerkennung in der Gesellschaft zuteilwerden zu lassen – wird mit der künstlerischen Darbietung genau dieses Anliegen erreicht.
Das Stück erzählt die Geschichte des fiktiven Oberstleutnants Torgau und seiner Ehefrau: Nach diversen Auslandseinsätzen des Soldaten, angefangen vom Balkan bis zuletzt in Afghanistan, ist er schwersttraumatisiert. Die erschreckenden Auswirkungen dieser Traumatisierung auf das Familienleben und den Alltag des Soldaten werden im Laufe der Vorführung eindringlich aufgezeigt: Er hat Albträume und deswegen Angst vorm Schlafen. Einmal hat er seine Frau im Schlaf gewürgt, Panik und Gefühlsausbrüche plagen ihn. Ein Besuch im Einkaufszentrum wird zur Belastungsprobe. Die Dramen nehmen zu.
Einzig sein Therapiehund gibt ihm noch Halt, während er gleichzeitig die Bindung zu Frau und Kindern verliert. „Wir reden kaum noch“, sagt einmal seine Frau. Doch ihr Ehemann isoliert sich weiter von seinem Umfeld und auch sein Charakter und seine Ansichten haben sich verformt als Folge der Erlebnisse im Einsatz. Misstrauen gegenüber Ausländern bis hin zum Rassismus treten zutage, obwohl er nach eigenem Bekunden „früher“ nicht so gedacht habe. Oberstleutnant Torgau befindet sich moralisch und körperlich in einer Sackgasse.
Diese bedrückende Darstellung der Lebenssituation des Soldaten im Theaterstück ist zwar fiktiv, entspricht aber vielen Berichten und Schilderungen von an PTBS erkrankten Soldaten. Auch die Sprache und Ausdrucksweise des Soldaten sowie seine geschilderten Erlebnisse von Anschlägen und Gefechten wirken überaus authentisch. Die mehr als einjährige Recherchearbeit sowie der enge Kontakt zu Betroffenen und zu Traumatherapeuten merkt man dem Stück an. So wirkt die Darbietung der Protagonisten zu jedem Zeitpunkt authentisch.
Diesen Eindruck bestätigen auch die jungen Soldaten im Gespräch nach der Aufführung: „Ich habe mich sofort angesprochen gefühlt, auch weil das Thema PTBS jeden Soldaten direkt oder indirekt betreffen kann“, sagte ein Lehrgangsteilnehmer im Gespräch nach der Aufführung. Dabei bestand die Zielgruppe des Theaterstücks bei seiner Uraufführung 2015 in erster Linie aus „Zivilisten“ und weniger aus Soldaten. Es sollte einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Thema PTBS und der Verantwortung unserer demokratischen Gesellschaft im Hinblick auf Kriege und Auslandseinsätze und die damit verbunden Folgen für deutsche Soldaten, leisten.
Dass dies rückblickend auch erfolgreich war, bestätigt das große Interesse der Theaterbesucher in den letzten acht Jahren. Insgesamt gelang es den Machern, einen professionellen und sehr gelungenen Beitrag zur Sensibilisierung für PTBS-Erkrankungen zu leisten.
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