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Die CH-53 der Bundeswehr, hier auf dem Fliegerhorst Faßberg, verbringen inzwischen aufgrund ihres Alters und der hohen Einsatzbelastung viel Zeit in der Wartung. Ersatz wird dringend benötigt. Foto: DBwV/Bombeke
Berlin. Ersatz für den in Jahre gekommenen schweren Transporthubschrauber CH-53 wird dringend benötigt – doch die heutige Nachricht aus dem Verteidigungsministerium ist alles andere als gut: In einer Erklärung heißt es, dass das Vergabeverfahren im Projekt „Schwerer Transporthubschrauber (STH)“ aufgehoben und damit vorerst gestoppt wurde.
Im laufenden Vergabeverfahren sei erkannt worden, dass „eine Realisierung des Projektes im geplanten Finanzrahmen bei gleichzeitiger Erfüllung aller Forderungen unwahrscheinlich ist“. Die Vergabestelle des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr habe die vorliegenden Angebote als unwirtschaftlich bewertet und aus diesem Grund das Vergabeverfahren aufgehoben.
Im Klartext: Die eingegangenen Angebote von Boeing (CH-47 F Chinook) und Lockheed Martin (CH-53K King Stallion, eine moderne Variante der von der Bundeswehr eingesetzten Sikorsky CH-53) waren offensichtlich zu teuer – oder der versprochene Leistungsumfang entsprach nicht den Vorstellungen der Bundeswehr-Planer. Nun heißt es in der Mitteilung des BMVg, dass eine „Neubetrachtung des Projektes“ erforderlich sei, was Auswirkungen auf den bisherigen Zeitplan haben werde. Ein Vertragsschluss im kommenden Jahr, wie ursprünglich vorgesehen, „kann somit nicht erreicht werden“. Ziel bleibe aber weiterhin, das bisherige Muster CH-53G zeitgerecht zu ersetzen.
Die Zeit drängt, vor allem wenn man bedenkt, dass die ersten CH-53 vor fast 50 Jahren an die Bundeswehr übergeben wurden und sich die Hubschrauber in einem extrem belastenden Dauereinsatz befinden, etwa in Afghanistan, wo sie demnächst durch NH-90 des Heeres abgelöst werden sollen.
Ursprünglich hieß es in der Auswahlentscheidung, dass der Ersatz für die schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr „marktverfügbar“ sein sollte. Doch außer den beiden Modellen der oben genannten Anbieter gibt es zumindest in der westlichen Welt derzeit keinen Hubschrauber, der die Aufgaben des CH-53 bei der Luftwaffe übernehmen könnte.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist es ein Passus bei der Bewilligung des Geldes, das den Deal mit den US-Herstellern so teuer macht. Damals sei festgelegt worden, dass „Wartung, Instandhaltung sowie die Anpass- und Weiterentwicklung der Hubschrauber (Gesamtsystem, insbesondere Hauptkomponenten) in Deutschland stattfinden“ sollten. Zudem habe die Bundeswehr zahlreiche Änderungswünsche geltend gemacht.
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