Seit 2018 marschieren Soldatinnen und Soldaten, um jene zu ehren, die im Dienst ihr Leben verloren haben. Foto: Lena Pütz

Seit 2018 marschieren Soldatinnen und Soldaten, um jene zu ehren, die im Dienst ihr Leben verloren haben. Foto: Lena Pütz

28.07.2025
Von Lena Pütz

Mit jedem Schritt ein Zeichen – Startschuss für den Marsch zum Gedenken 2025

Vom 28. bis 31. Juli 2025 marschiert erneut eine Formation von rund 150 Soldatinnen und Soldaten durch Brandenburg und Berlin – Seite an Seite, Schritt für Schritt. Ihr Ziel: das Erinnern. Mit dem „Marsch zum Gedenken“ ehren sie all jene, die seit Bestehen der Bundeswehr im Dienst für unser Land ihr Leben verloren haben.

Die Route umfasst 120 Kilometer Fußmarsch, ergänzt um symbolische 3.429 Meter – in Gedenken an die 120 Gefallenen in Auslandseinsätzen und Missionen sowie die 3.429 im Dienst verstorbenen Soldatinnen, Soldaten und zivilen Angehörigen der Bundeswehr.

Am Sonntagabend sammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin, wo sie vom Organisationsteam empfangen wurden. Die würdige Namensbandvergabe, bei der jedem Marschierenden das Namensband eines toten Bundeswehrangehörigen angeheftet wird, das er eine Woche lang an seiner Brust trägt, gehört zur Tradition des Marsches. Zur offiziellen Begrüßung wandten sich unter anderem der Kommandeur des Landeskommandos Berlin, Brigadegeneral Horst Busch, sowie der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst Prof. Dr. Patrick Sensburg, an die Teilnehmenden.

Einen besonderen Moment markierte die Ansprache des stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert. Seine Worte bewegten viele Marschierende tief – und sorgten bereits am ersten Abend für einen Gänsehautmoment:

„Hier spricht die Gizmo-Formation. An alle tapferen Männer und Frauen dort unten, die den Marsch auf sich nehmen, um das Andenken an 117 unserer Brüder und Schwestern zu ehren: Wir sehen euch! Jeder eurer Schrit¬te ist ein lebendiges Denkmal für den Mut und die Aufopferung. Euer Marsch zeigt, dass Kameradschaft und Erinnerung stärker sind als der Tod. Und wir fliegen mit Stolz an eurer Seite. Gizmo-Formation, Ende. Ich habe gerade aus dem Buch ‚Vom Schatten ins Licht‘ zitiert. Zu hören war der Funkspruch einer Tiger-Crew des Kampfhubschrauberregimentes 36, als sie im vergangenen Jahr an den Teilnehmern des Marsches zum Gedenken vorbeigeflogen ist. Wer damals dabei war, spürt bei der Erinnerung daran sicher immer wieder eine Gänsehaut.

Morgen beginnt der achte Marsch zum Gedenken. Und ich heiße Sie alle, auch im Namen des Deutschen BundeswehrVerbandes, herzlich willkommen! Sie sind heute hierhergekommen – mit festem Willen, klarem Blick und schwerem Rucksack. Sie marschieren 120 km für diejenigen, die nicht mehr unter uns sind. Für diejenigen, deren Namen wir tragen, deren Geschichten wir erinnern und deren Opfer uns Verpflichtung sind. Der Marsch zum Gedenken ist kein Spaziergang. Er wird Ihnen Kraft abverlangen – körperlich wie mental. Aber gerade das ist es, was ihn so besonders macht. Es wird spürbar, was sonst oft unsichtbar bleibt: Verantwortung. Erinnerung. Zusammenhalt. Die kommenden Tage werden hart. Es wird Blasen geben. Sie werden sich die Füße, vielleicht auch den Schritt wund laufen. Sie werden kämpfen, Sie werden zweifeln. 
Aber Sie sind nicht allein.

Jeder Schritt, den Sie gehen, ist Teil eines größeren Ganzen. Und er trägt eine Botschaft, die weit über diesen Marsch hinausreicht: Wir erinnern. Wir stehen zusammen. Wir lassen niemanden zurück. Danke, dass Sie dabei sind. Danke, dass Sie tragen – was andere lieber liegen lassen. Dieser Marsch überwindet Grenzen – zwischen Bundeswehr und Gesellschaft, aber auch zwischen Aktiven, Reservisten, Geschlechtern, Generationen, Vereinen und Verbänden: Danke, dass wir als Deutscher BundeswehrVerband die Möglichkeit haben, uns einzubringen. Die erste Stärkung des Tages geht auf uns! Deshalb: Genießen Sie im Anschluss die Verpflegung. Und dann ab morgen früh: Einen guten Marsch, Kameradinnen und Kameraden. Und bis Donnerstag – wenn ich mich bei Ihnen einreihe und wir gemeinsam von Brandenburg nach Berlin, ins Herz unserer Republik, marschieren. Ich kann Ihnen versprechen, dass Sie das, was Sie in Berlin erleben werden, nie wieder vergessen. Vielen Dank!“

Beim Stopp der Marschgruppe beim Operativen Führungskommando am Dienstag, 29. Juli,  in Schwielowsee bei Potsdam, wird der Toten der Bundeswehr mit einer Gedenkveranstaltung im Wald der Erinnerung gedacht. Dabei wird der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Stabsfeldwebel a.D. Thomas Schwappacher, einen Kranz für den Deutschen BundeswehrVerband niederlegen.

Initiiert wurde der Marsch zum Gedenken 2018 durch die Reservistenarbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany (RAG MBG) im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. Er findet seitdem jährlich, auch mit Unterstützung der Bundeswehr, statt. 

Hier finden Sie unseren Bericht zum Marsch im vergangenen Jahr. 

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