Kurz vor dem Ziel in Berlin: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marsches zum Gedenken auf der Straße des 17. Juni, im Hintergrund die Siegessäule. Foto: DBwV/Yann Bombeke

31.07.2025
Yann Bombeke und Eva Krämer

120 Kilometer für 120 Gefallene

120 Kilometer Fußmarsch durch Berlin und Brandenburg an vier Tagen zur Erinnerung an 120 Gefallene der Auslandseinsätze der Bundeswehr – plus weitere 3429 Meter zum Gedenken an 3429 im Dienst verstorbene Soldatinnen, Soldaten und Zivilbeschäftigte der Bundeswehr – das ist der Marsch zum Gedenken.

Heute haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Ziel Berlin erreicht. Teilweise mit geschundenen Füßen, die Strapazen ins Gesicht gezeichnet, kamen die knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zentrum der Hauptstadt an. An der Siegessäule vorbeigezogen, die Straße des 17. Juni in Richtung Brandenburger Tor entlanggelaufen, stoppte die Marschgruppe ein letztes Mal auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude. Dort warteten Angehörige und Freunde, um die Kameradinnen und Kameraden zu begrüßen. Am Morgen waren sie in der General-Steinhoff-Kaserne, Sitz des Luftwaffenkommandos, zu ihrer letzten Etappe aufgebrochen. Unter den Wartenden auf der Reichstagswiese: der frühere Parlamentarische Staatssekretär Peter Tauber.

„Der Marsch zum Gedenken ist eine Institution und eine Tradition“, sagte Tauber, der unter Kanzlerin Merkel Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium war. Es sei vor allem wichtig, dass der Marsch von politischen Entscheidern und von der Leitung des Ministeriums wahrgenommen werde, denn sie würden im Zweifel die Männer und Frauen in den Krieg schicken, so Tauber.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende, Oberstleutnant i.G. Marcel Bohnert, begleitete den Marsch auf der letzten Etappe, ebenso wie Oberleutnant Hülya Süzen, stellvertretende Vorsitzende Luftwaffe.  „Solche Veranstaltungen haben auch ganz konkrete Effekte auf die Psyche von belasteten Veteraninnen und Veteranen“, sagte Bohnert. „Das, was sie erleben, dass sie mit Hinterbliebenen zusammenkommen, dass die Gesellschaft applaudiert und anfeuert, jubelt und zuruft – all das sind Dinge, die die Seele ein bisschen heilen können.“

Vier Tage zuvor waren die Marschierer in der Julius-Leber-Kaserne gestartet. Dort wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Namensband eines toten Bundeswehrangehörigen angeheftet – sie trugen es während des gesamten Marsches, es gehört zur Tradition des seit 2018 von der Reservistenarbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany (RAG MBG) im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.  ins Leben gerufenen Marsches zum Gedenken. 

Einen Stopp legte die Gruppe beim Operativen Führungskommando in Schwielowsee bei Potsdam ein. Dort, im Wald der Erinnerung, wurde der Toten der Bundeswehr gedacht. Stabsfeldwebel a.D. Thomas Schwappacher, Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, legte einen Kranz für den Deutschen BundeswehrVerband nieder. Ein weiteres Gedenken fand am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock statt – traditionell der Zielpunkt des Marsches.

Hauptfeldwebel Annika Schöbe war eine der knapp 150 Soldatinnen und Soldaten, die die 120 Kilometer mitmarschierten. „Es ist wichtig, dass wir den gefallenen Kameraden gedenken, damit sie nicht in Vergessenheit geraten“, sagte Schöbe, die in Fritzlar stationiert ist. „Sie haben ihren Dienst geleistet – für uns, für Deutschland.“

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