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In der Schlacht von Jena und Auerstedt wurde die preußische Armee von den französischen Truppen vernichtend geschlagen. Kupferstich und Radierung von Edme Bovinet und François-Louis Couché. Foto: picture alliance / akg-images
Die verlorene Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt 1806 war wohl nötig, um Preußen zu reformieren. Ohne diese Reformen von Militär und Gesellschaft wäre die Reichsgründung von 1871 nicht vorstellbar. Was kann man aus diesen wechselhaften Zeiten für heute adaptieren?
Das Jahr 1806 war eine Zäsur, die offenbar nötig war, wenn man die weitere Geschichte betrachtet und den Bogen spannt bis ins Jahr 1871, dem Jahr der Gründung des Deutschen Kaiserreiches, dann gelangt man ebenso sicher in die Gegenwart. Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie stellt sich die Frage, ob wir so weitermachen können, wie wir es gewohnt sind, oder ob – wieder einmal – umfangreiche Reformen notwendig sind, um in diesen bewegten Zeiten ein stabiles Fundament für die Zukunft bauen zu können.
Vor 215 Jahren neigte der preußische Gouverneur von Berlin, Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert, ein wenig zur Untertreibung, zum Understatement, wie man in Großbritannien sagen würde, als er mit einem Flugblattaushang in der größten Stadt des Hohenzollernreiches nach der Katastrophe der verlorenen Doppelschlacht von Jena und Auerstedt zur Besonnenheit mahnte: „Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere die Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben!“
Noch dezenter konnte man kaum beschreiben, was wirklich passiert war. Die preußische Armee, immerhin damals 200.000 Mann stark, hatte sich vor den hochmotivierten französischen Truppen unter Führung von Napoleon Bonaparte regelrecht blamiert, wurde vernichtend geschlagen. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. flüchtete mit seiner Familie in den äußersten Osten Preußens, der Kaiser der Franzosen fegte sein Königreich weitestgehend hinweg und dominierte das Land bis zu den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815.
Bis dahin, und wohl auch als Voraussetzung für die erfolgreiche Vertreibung der napoleonischen Truppen aus Preußen, setzte Friedrich Wilhelm III. umfangreiche Reformen durch und wandelte so seine Niederlage von 1806 in einen späten Sieg um. Karl Freiherr vom Stein und Karl August von Hardenberg auf der zivilen Ebene und Gerhard von Scharnhorst sowie August Neidhardt von Gneisenau auf der militärischen, krempelten Preußen mit zahlreichen Mitstreitern so grundlegend um, dass der Staat liberaler und moderner als je zuvor eine Zeitenwende möglich machte, von der mehr als ein modernes Heer und kommunale Selbstverwaltung überliefert sein sollten.
Preußen blühte auf, die Leibeigenschaft für die unterdrückten Bauern wurde abgeschafft, die Wehrpflicht eingeführt, Bildung und das Finanzwesen reformiert – und das unter denkbar schlechten Voraussetzungen. Im Frieden von Tilsit 1807 musste der König das Diktat der Franzosen annehmen, verlor mehr als die Hälfte seines Territoriums und ebenso mehr als die Hälfte seiner Einwohner. Aber hinter den Kulissen, vor denen der Größenwahn und das Machtstreben Napoleons mit seinem desaströsen Russland-Feldzug 1812 ihren furchtbaren Höhepunkt fanden, bereitete sich Preußen mit einer gewissermaßen „Revolution von oben“ auf die kommenden Herausforderungen der Befreiungskriege vor.
Preußen ist inzwischen endgültig untergegangen. Die alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkrieges sahen 1945 in dem Staat nicht mehr als ein kriegslüsternes Wesen, das es aus der Geschichte zu tilgen galt. Dabei war Preußen viel mehr als das Klischee von Pickelhaube und Säbelrasseln. Wir spannen mit diesem Schwerpunktthema den Bogen von 1806 bis heute und suchen Antworten auf die Fragen: Was muss im Staate geschehen, bis umfassende Reformen möglich sind? Wie wichtig sind Militärreformen dabei? Und: Was können wir heute vielleicht noch lernen aus der Vergangenheit? Diese Fragen wollen wir in den kommenden Tagen auf unserer Homepage beantworten.
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