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Welche Erwartungen haben SaZ, wenn es um den Karriereweg bei der Bundeswehr und den Einstieg ins zivile Berufsleben geht? Das sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr hat fünf unterschiedliche Typen ausscheidender Zeitsoldaten identifiziert. Was für ein Typ sind Sie? Foto: Bundeswehr/Marco Dorow
Warum tun sich so viele Soldatinnen und Soldaten bei der Karriereplanung für die Zeit nach der Bundeswehr so schwer? Die Bundeswehr bietet einen sicheren Arbeitsplatz und zahlt gutes Geld! Schnell wird dabei verdrängt, dass der Dienst als Soldat auf Zeit (SaZ) endlich ist und sich für die meisten Soldatinnen und Soldaten eine zweite zivile Karriere anschließt. Machen Sie Ihre Karriere zur Chefsache; nehmen Sie Ihre Zukunft in die eigene Hand!
Aus meinen 14 Jahren als Spieß und sieben Jahren als SaZ-Sonderbeauftragter für Eingliederungsfragen im Landesverband Süddeutschland konnte ich sehr viele Erfahrungen sammeln und bin mit den unterschiedlichsten Herausforderungen ausscheidender SaZ bestens vertraut. Heute weiß ich, dass jeder SaZ ganz eigene Erwartungen an seine Zeit bei der Bundeswehr hat und sich hieraus hoch individualisierte Anforderungen an Beratung und Führsorge ergeben.
Mit dieser Thematik hat sich vor einigen Jahren auch das sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr beschäftigt und fünf unterschiedliche Typen ausscheidender SaZ identifiziert.
Typ I: Der Ernüchterte Der ernüchterte Soldat zeichnet sich zunächst durch hohe Motivation und Ehrgeiz aus. Später holt ihn die Erkenntnis ein, dass er den Sprung zum Berufssoldaten nicht schaffen wird. Begleitet von „nicht gewollter Versetzung“, „ungerechter Beurteilung“ und „Chancenlosigkeit“ leitet der Soldat seine zivilberufliche Orientierung ein, nutzt intensive Weiterbildungsmöglichkeiten und nimmt eine kritische Haltung zum Soldatenberuf ein.
Typ II: Der Funktionalist Der Funktionalist nutzt die Zeit bei der Bundeswehr zum Erhalt und zur Erweiterung seiner beruflichen Qualifikation. Er dient heimatnah, kennt seine Ansprüche auf Aus- und Weiterbildung, versteht sich weniger als Soldat, sondern vielmehr als Kfz-Mechatroniker oder Krankenpfleger. Dieser Typ bereitet sich meist im Bereich Logistik oder Sanität gut auf seine zivile Karriere vor.
Typ III: Der Passive Der passive Soldat hat seinen Dienst bei der Bundeswehr meist als Wehrpflichtiger begonnen und keine besondere Vorstellung über seine berufliche Zukunft. Infolge mehrerer Ablehnungen bezüglich der Übernahme zum Berufssoldaten begibt sich der Soldat in die Hände des Berufsförderungsdienstes (BFD), hofft auf Ratschläge und verlässt die Bundeswehr oft über die Bundeswehrfachschulen.
Typ IV: Der Soldat Der Soldat lebt seinen Traum! Er macht gerne Auslandseinsätze, nutzt keine zivilberufliche Orientierung oder Seminare des BFD, wartet mehrmalige Ablehnungen zum Berufssoldaten ab und verlässt die Bundeswehr über die Bundeswehrfachschulen oder den öffentlichen Dienst.
Typ V: Der Zweigleisige Der zweigleisig agierende Soldat weiß, dass die Bundeswehrzeit nur ein temporäres Arrangement sein kann. Er betrachtet die Bundeswehr als „Arbeitgeber“ und seine Tätigkeit als „Job“. Der Soldat informiert sich frühzeitig über Förderwege und -mittel, hat oft Nebenjobs und hält gute Kontakte zur Wirtschaft. Er hat meist eine hohe soziale Kompetenz und begreift die zivilberufliche Eingliederung als gestaltbare Zukunftschance.
Haben Sie sich wiedergefunden? Mein Tipp: Wenn Sie es nicht längst sind, werden Sie zum Funktionalisten oder fahren Sie zweigleisig!
Die militärische Karriere
Als SaZ ist man für mindestens zwei und höchstens 25 Jahre im System Bundeswehr gut versorgt. Eine Situation, an die man sich schnell gewöhnt. Betrachtet man beispielsweise die zwölfjährige Dienstzeit eines Soldaten, hat diese zwei Seiten. Die militärische Seite (siehe Grafik, linke Reihung) wird regelmäßig durch Grundausbildung, Aufenthalte auf Truppenübungsplätzen, Einsätze, Verwendungs- und Laufbahnlehrgänge sowie Übungen dominiert. Selbstständigkeit wird hier vorrangig nicht erwartet. Diese Seite ist geprägt von Befehlen, Kommandierungen und für den Dienst in der Bundeswehr und dessen Funktionalität richtig und wichtig. Man ist ja nicht bei „wünsch Dir was“!
In dieser Situation befindet sich der SaZ bis zu 25 Jahre. Er hat einen Zugführer, einen Spieß, einen Chef und damit Vorgesetzte, die ihm sagen, was er wann, wo und wie zu machen hat. Der Soldat hat einen Dienstplan, dem genau zu entnehmen ist, wann er sich wo zu welcher Ausbildung in welchem Anzug bei welchem Ausbilder zu melden hat. Wie gesagt: Alles wichtige und richtige Abläufe, die für den Dienstbetrieb in der Bundeswehr unerlässlich sind.
Sicherlich sind einige dieser Aspekte mit denen einer zivilen Beschäftigung vergleichbar. Auch hier gibt es zumeist Vorgesetzte sowie innerbetriebliche Routinen und Gepflogenheiten, denen sich der Arbeitnehmer unterzuordnen hat. Einer der wesentlichsten Unterschiede ist jedoch der feststehende Umstand, dass man als SaZ mit Erreichen des jeweiligen Dienstzeitendes als Soldat bei der Bundeswehr ausscheidet.
Wie aber gestaltet sich dieser Übergang in das zivilberufliche Erwerbsleben? Diese zivile Seite stellt an den Soldaten ganz andere Anforderungen. Wie plant man die (zweite) Karriere nach der Bundeswehr? Wer befiehlt zu einer BFD-Maßnahme oder einer Jobmesse? Gerade jetzt kommt es darauf an, was für ein Typ Soldat man ist. Hier ist eine bedarfsgerechte individualisierte Beratung als Ausdruck dienstlicher Führsorge elementar für das Gelingen eines möglichst reibungslosen Übergangs. Typen wie der „Ernüchterte“, der „Passive“ und der „Soldat“ haben hier höheren Handlungs- und Beratungsbedarf, um rechtzeitig auf den richtigen Weg zu gelangen. Dem „Funktionalisten“ oder „zweigleisig gefahrenen Soldaten“ fällt der Übergang hingegen leichter.
Die zivile (zweite) Karriere
Dem Schaubild (Grafik, rechte Reihung) können Sie wichtige Stationen für Ihre Karriereplanung entnehmen. Nutzen Sie beispielsweise die Informationen des BFD, des Sozialdienstes der Bundeswehr oder des Deutschen BundeswehrVerbands. Machen Sie sich rechtzeitig schlau und handeln Sie selbstständig. Hier sind Neugierde und Eigeninitiative gefragt. Sprechen Sie Ihren BFD-Berater aktiv an und warten Sie nicht erst darauf, dass er Sie einlädt. Werden Sie aktiv! Denn, Sie wollen, sollten, dürfen und müssen wissen, wie sich Ihre restliche Arbeitszeit nach der Bundeswehr gestaltet. Wenn Sie als junger Mensch zur Bundeswehr gekommen sind, haben Sie die längste Zeit Ihrer Erwerbstätigkeit noch vor sich. Machen sie was draus!
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