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In der Task Force Takuba operieren Spezialkräfte aus Frankreich, Estland und Tschechien gemeinsam mit malischen Sicherheitskräften. Frankreich wünscht sich im Sahel mehr Unterstützung durch die Partnernationen, insbesondere in der Bereitstellung von Kommandosoldaten. Foto: État-major des armées
Es ist ein kostspieliger Einsatz für Frankreich, sowohl finanziell als auch auf der menschlichen Ebene: Die Anti-Terror-Operation „Barkhane“ hat bislang 50 französischen Soldatinnen und Soldaten das Leben gekostet. Auf der heute beginnenden Konferenz der G5-Sahel-Bündnisses will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron daher auch ausloten, wie Frankreich sein Engagement in der Region reduzieren kann.
Es ist wie so oft bei den Militäroperationen der jüngeren Vergangenheit: Der militärische Eingriff selbst ist schnell vollzogen, oft kann zügig ein Erfolg verkündet werden. Doch um einen Frieden dauerhaft zu sichern, braucht es einen langen Atem – siehe Kosovo, Afghanistan oder Irak. In Mali ist es nicht anders: Vor etwas mehr als acht Jahren, im Januar 2013, entsandte Frankreich eine Eingreiftruppe in seine frühere Kolonie Mali. Mit Waffen aus den Beständen des gestürzten libyschen Machthabers Gaddafi bestens ausgerüstet, hatten islamistische Gruppierungen den Norden des Landes überrannt und marschierten auf die Hauptstadt Bamako zu. Die malische Armee war zu dem Zeitpunkt im Begriff der Auflösung. Mit der Operation „Serval“ drängte Frankreich die Dschihadisten schnell zurück. Im August 2014 folgte die ebenfalls französisch geführte Anti-Terror-Operation „Barkhane“, die bis zum heutigen Tage andauert.
Die Erfolge sind auf taktischer Ebene zwar da, doch von einem Frieden ist die Region noch weit entfernt. Im Gegenteil: Immer mehr sind die Terrorgruppen auch auf die Nachbarstaaten Malis ausgewichen, blutige Angriffe auf die Zivilbevölkerung wie auch auf Sicherheitskräfte sind inzwischen auch in Burkina Faso oder in Niger trauriger Alltag. Auch die Bemühungen, im Rahmen der G5-Sahel-Gruppe mit den Mitgliedstaaten Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad einen gemeinsamen Ansatz zur Stabilisierung der Region zu erreichen, haben bislang nur unzureichend gefruchtet: Die lokalen Sicherheitskräfte, oft unter der Korruption ihrer Vorgesetzten leidend, schlecht ausgestattet und ausgebildet, zahlen nach wie vor einen hohen Blutzoll im Kampf gegen den Terror.
Auch wenn Frankreich nach wie vor auch wirtschaftliche Interessen in der Sahel-Region verfolgt, will es Schritt für Schritt sein Engagement zurückfahren. Aktuell sind bis zu 5100 französische Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Bereits Anfang des Jahres sagte Präsident Macron: „Die von unseren Kräften im Sahel erzielten Erfolge, verbunden mit dem verstärkten Engagement unserer europäischen Partner, werden es erlauben, unseren Kräfteansatz anzupassen.“ Auf dem Gipfel der G5-Staaten in N`Djamena, der Hauptstadt des Tschad, wird Macron ebenso wie der deutsche Außenminister Heiko Maas per Video zugeschaltet sein. Dabei wird Macron zwei Ziele verfolgen: Dem französischen Präsidenten geht es um eine „Internationalisierung“ und um eine „Sahelisierung“ des Konflikts.
Um die Internationalisierung bemüht sich Frankreich schon länger: Vor allem wünscht es sich mehr Unterstützung seiner europäischen Verbündeten in der Form der Bereitstellung von Spezialkräften. An dieser „Task Force Takuba“ beteiligen sich neben den Spezialkräften der französischen Armee unter anderem kleinere Einheiten aus Tschechien, Schweden und Estland, auch Griechenland hat Unterstützung signalisiert. Auch in Deutschland hat Frankreich bereits mehrfach um die Entsendung von Spezialkräften ersucht, bislang vergebens. Lediglich im Rahmen der Operation Gazelle bilden Kampschwimmer der Marine im Niger Spezialkräfte aus, einem Kampfeinsatz deutscher Kommandosoldaten hat Berlin aber nicht zugestimmt.
Bei der „Sahelisierung“ geht es darum, die Sicherheitskräfte der G5 weiterhin so zu ertüchtigen, dass sie perspektivisch die Bedrohungen durch Terrorgruppen eigenständig bekämpfen können. Dafür fordern die G5 auch die Bereitstellung von zusätzlichen finanziellen Mitteln: Der Deutschen Presse-Agentur sagt der malische Vize-Außenminister Boubacar Gouro Diall, dass die malischen Streitkräfte große Anstrengungen im Kampf gegen bewaffnete Terrorgruppen unternähmen, die G5-Eingreiftruppe jedoch mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sei. Es sei wichtig, dass die Partner ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllten, sagte er. Für Konfliktstoff könnte zudem sorgen, dass die malische Regierung mit den Anführern einiger Islamistengruppen Verhandlungen aufnehmen will, was von Frankreich bislang strikt abgelehnt wird.
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