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Mit Hilfe von Assistenzhündin Lucy konnte Stabsfeldwebel Dirk Meyer-Schumann bereits Fortschritte beim Umgang mit seiner PTBS-Erkrankung erzielen. Foto: DBwV/Scheurer
Für den DBwV ist es Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich, einsatzgeschädigten Soldaten zur Seite zu stehen. Einer von ihnen ist der an einer Postraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidende Stabsfeldwebel Dirk Meyer-Schumann. Über die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) wurde er vom Verband bei der Anschaffung eines Assistenzhunds unterstützt. Unlängst war er auf Einladung des stellvertretenden DBwV-Vorsitzenden Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin zu Gast. Dort berichteten Meyer-Schumann und seine Frau Daniela über die positiven Fortschritte, die der 42-Jährige mithilfe von Lucy bereits machen konnte.
Dank ihr sind alltägliche Dinge – wie beispielsweise ein Spaziergang ohne größere Überwindung – wieder möglich. „Sie steigert sein Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Lebenswertgefühl“, so Daniela Schumann. „Lucy wird trainiert, um Dirk aus seinen Albträumen herauszuholen. Diese Aufgabe ist individuell und dauert unzählige Stunden, bis Lucy die Abfolge verstanden hat.“ Und Dirk Meyer-Schumann ergänzt: „So etwas machen Hunde schon aus ihrer Bindung und ihrem Instinkt heraus – aber hier soll Lucy das Licht einschalten, wenn sie merkt, dass ich in meinen Träumen gefangen bin.“ Früher habe er das Haus kaum verlassen. Mit Lucy müsse er einfach raus und das tue ihm gut. „Auch wenn es nur kurze oder erfreulicherweise mal längere Runden sind“, so Daniela Schumann.
Die einjährige Australian-Shephard-Hündin werde von der Oberschneidinger Tiertrainerin Jutta Heibel von „Hunde, die helfen“ ausgebildet. „Sie geht dabei auf die speziellen Symptome von Dirk ein und richtet sich nach seinen Grenzen beziehungsweise Möglichkeiten. Lucy erhält die Ausbildungsgrundsätze, die auf ihn abgestimmt sind.“ Dabei sei es besonders wichtig, dass es eine gute Basis zwischen Lucy, Dirk und der Trainerin gibt. Sonst hätte die Ausbildung nicht den bisherigen Erfolg gehabt.
Das Ganze hat aber seinen Preis: Mit bis zu 26 000 Euro können Anschaffung und Ausbildung eines Therapiehunds zu Buche schlagen. Viel Geld auch für die Meyer-Schumanns. Um zumindest einen Teil der Kosten zu sparen, ist Daniela Schumann mit in die Ausbildung von Lucy involviert. Und über den Zuschuss der SVS hatten sich sie und ihr Mann auch sehr gefreut.
Wie Jürgen Görlich sagt, sei diese Zuwendung zwar sehr gern erfolgt, doch in der eigentlichen Verantwortung stehe das BMVg als Dienstgeber. Auch wenn ein Therapiehund nicht in jedem PTBS-Fall eine Lösung sein kann, müsste in den möglichen Fällen eine bessere und schnellere Unterstützung erfolgen. Wie das praktisch erfolgen könnte, dafür hat auch Dirk Meyer-Schumann eine Idee: Die Bundeswehr könnte mit ein, zwei Trainern oder speziellen Ausbildungsorganisationen eine Art Rahmen- oder Kooperationsvertrag abschließen. So könnten die Kosten minimiert werden. Würde die Bundeswehr davon zwei Drittel übernehmen, wäre den Betroffenen schon sehr geholfen. Natürlich müssten diese Maßnahmen parallel zu den angestrebten internen Bemühungen der Bundeswehr zum Thema Assistenzhund laufen. Denn eines ist klar: Assistenzhunde können nicht am Fließband ausgebildet werden. Im Gegenteil, die Hunde müssen individuell ausgewählt und ausgebildet werden, so Dirk Meyer-Schumann.
Familie Schumann wünscht sich mehr Anerkennung von Assistenzhunden in der Gesellschaft sowie im öffentlichen Leben – und Unterstützung, wie sie sie durch den Deutschen BundeswehrVerband und die SVS erfahren hat. Derzeit stößt sie oft an Grenzen wie zum Beispiel bei der Mitnahme von Lucy in bestimmte Geschäften. „Dieses ist aber gerade während der Ausbildung und später sehr wichtig, um für Dirk ein Leben mit PTBS erträglicher zu machen“, sagt seine Frau.
Für die Zukunft hat sich Meyer-Schumann, der nach einem Busanschlag 2003 in Afghanistan an PTBS erkrankte, ein nächstes Ziel gesetzt. Er hofft, dass es ihm mit Lucys Unterstützung bald gelingt, wieder allein einkaufen gehen zu können.
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