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Beim Besuch im Innovationslabor der Bundeswehr in Erding im Juli wurden Verteidigungsminister Boris Pistorius verschiedene Drohnenmodelle vorgeführt, die zurzeit von der Bundeswehr getestet werden. Foto: picture alliance/dpa/Frank Hoermann/Sven Simon
Drohnen und „Loitering Munition“ sind die Gamechanger auf den Gefechtsfeldern der Gegenwart – und denen der Zukunft. Die Bundeswehr macht mobil bei Beschaffung und Ausrüstung. Wir zeigen, wie wichtig die Systeme für schlagkräftige Streitkräfte sind.
Die Gegenwart und Zukunft des Krieges kann man in einer Box verstauen und auch zu Fuß transportieren: Die Kampfdrohne „Virtus“ des deutschen Start-ups STARK wird in einem schwarzen Behälter ausgeliefert, der die Dimensionen 160 mal 65 mal 65 Zentimeter hat – ungefähr so groß wie ein Cello-Kasten. Hauptteil, Propeller, ein Fach für fünf Kilogramm Sprengstoff: Das sind die Bestandteile des „Bausatzes“, der minutenschnell zur Drohne und damit zur lauernden Munition wird. „Loitering Munition“ wie „Virtus“ ist der Albtraum eines jeden Infanteristen, Panzerkommandanten oder Geschützführers. „Virtus“ war im alten Rom bei den Legionären die höchste Tugend: Mut, Kraft und Tapferkeit. Der Name ist Programm – denn „Virtus“, einmal ins Gefecht gesendet, kommt von seinem Einsatz nicht zurück.
Erst der Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Vorherrschaft in der unwirtlichen Region Bergkarabach im Südosten des Kaukasus-Gebirges, jetzt der seit dreieinhalb Jahren andauernde verlustreiche Krieg zwischen Russland und der Ukraine – Drohnen beherrschen inzwischen das Gefecht, schalten tonnenschwere und millionenteure Kampfpanzer spielend aus, wie beide Kriegsparteien auf den Gefechtsfeldern vor Saporischschja, Charkiw oder Donezk erleben. Die Kosten für die Schlagkraft der kleinen Beherrscher des Gefechts sind überschaubar: rund 10.000 Euro für „Loitering Munition“ oder kleine Aufklärungsdrohnen, die man schnell und in großen Stückzahlen beschaffen kann.
Die Zeit läuft
Eine Entwicklung, der man sich nicht nur nicht mehr verschließen kann: Schnelle Beschaffung und Ausrüstung der Truppe, Befähigung möglichst vieler Soldatinnen und Soldaten bei Übungen mit Aufklärungsdrohnen und „Loitering Munition“ ist die Herausforderung der Stunde. Die Zeit läuft.
Die Bundeswehr erprobt Drohnen seit den 1960er Jahren. Erst 2022, nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine, entschied man sich, die fünf Drohnen vom Typ Heron TP, die vom israelischen Hersteller gemietet und beim taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ stationiert sind, auch bewaffnen zu dürfen. Luft-Boden-Raketen sind eine Option.
Die meisten Drohnen der Truppe wie „Aladin“, „Mikado“ oder der Mini-Heli „Black Hornet“ sind für die Aufklärung da, bewaffnete Drohnen zur Verteidigung und zum Schutz sind kaum vorhanden. Mit einem umfassenden Beschaffungsprogramm soll die Zukunft beginnen. Drohnen und „Loitering Munition“ seien in der modernen Kriegsführung nicht weniger als ein Gamechanger, sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, bei der Vorstellung der Beschaffungspläne am 3. April 2025. Diese Technologie habe sowohl für das Verteidigungsministerium als auch für die Streitkräfte höchste Priorität. Das wird auch Zeit, denn der (potenzielle) Gegner und auch die Verbündeten sind schnell. Kommt KI hinzu, so sagen Experten wie der österreichische Oberst Markus Reisner, sind Drohnen und „Loitering Munition“ keine Evolution der Kriegsführung mehr, sondern eine Revolution, wie es nach der Erfindung von Kampfpanzern und Kampfflugzeugen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und daraus folgend das Gefecht der verbundenen Waffen während des Zweiten Weltkrieges war.
Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner hat eine klare Haltung zur Beschaffungsoffensive der Bundeswehr: „Es ist gut, dass Boris Pistorius diese überfällige Entscheidung getroffen hat. Von Bedeutung ist, dass diese nun mit Blick auf einen zu schaffenden Aufklärungs- und Wirkungsverbund schnell umgesetzt wird. Das heißt: Es braucht nicht nur ,Kamikazedrohnen´, sondern auch die, die ein Lagebild für den Einsatz erzeugen und insbesondere den Einsatzerfolg, die Wirkung, aufklären sowie beurteilen lassen. Nur dann entsteht tatsächlich die benötigte Fähigkeit.“
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