Explosionen in Kiew: am 24. Februar begann der mörderische Überfall Russlands auf die Ukraine. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com / Ukrainian President's Office

17.12.2022
Von Gunnar Kruse

Jahresrückblick – Februar: Russland überfällt seinen Nachbarn

Das Jahr 2022 war geprägt vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Davon und von den wichtigsten Ereignissen für den DBwV und die große, weite Welt, lesen Sie hier. Unser Redakteur Gunnar Kruse blickt auf die vergangenen zwölf Monate zurück.

In der Nacht zum 24. Februar 2022 kehrt der Krieg zurück nach Europa: Von mindestens fünf Seiten aus greifen russische Truppen das Territorium der Ukraine an. Bereits einen Tag nach dem Beginn des verbrecherischen Angriffskriegs sind Dutzende Opfer, darunter Soldaten der ukrainischen Armee, aber auch Zivilisten, zahlreiche Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, zu beklagen.

Gerade in den baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland geht die Angst um, dass der Autokrat Wladimir Putin auch diese Länder angreifen könnte. Von 1939 bis 1941 und dann wieder ab 1944 bis 1989 waren sie bereits von der damaligen Sowjetunion unterjocht worden.

Doch heute ist alles etwas anders: Die drei Länder sind Mitglied der NATO. In Litauen sind im Februar 350 deutsche Soldaten als Teil der NATO-Battle¬group stationiert. Oberstleutnant Daniel Andrä, der seit Wochen regelmäßig für den DBwV aus dem Einsatz berichtet, sagt: „Mit den mittlerweile rund 1600 Frauen und Männern aus sechs Nationen leisten wir einen substanziellen und glaubwürdigen Beitrag zur Abschreckung.“

Generalleutnant Alfons Mais macht deutlich: „Die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da“, schreibt der Heeresinspekteur im Netzwerk Linkedin, was die öffentliche Diskussion um den Zustand der Streitkräfte kräftig anheizt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht in einer Regierungserklärung am 27. Februar und kündigt ein Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro an – und genau das, ein Sondervermögen für die Truppe, hatte der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner in einem Interview mit der „WELT“ vor Kriegsbeginn gefordert. Am Tag des russischen Angriffs ist der Bundesvorsitzende André Wüstner bei Finanzminister Lindner. Vor allem die persönliche Ausstattung müsse endlich geliefert werden, sagt er deutlich. Dafür brauche man schnell mindestens zwei Milliarden Euro.

„Heute haben wir einen politischen Willen im Bundestag erlebt, den man als historisch einordnen kann“, sagt Oberst Wüstner nach der Sondersitzung des Bundestags. „Jetzt kommt es darauf an, die zusätzlichen Finanzmittel richtig auszugeben und unsere Fähigkeiten abgestimmt mit EU und NATO zu Lande, zu Wasser, im Luft- und Cyberraum so zu stärken, dass unsere Sicherheitsarchitektur langfristig gestärkt und unser Frieden verteidigt werden kann.“

Sanitätsdienst steht im Fokus
Die Arbeit für Verwundete, Verletzte oder Erkrankte ist mit all ihren anspruchsvollen Aufgaben zentraler Auftrag des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Aber auch im Kampf gegen das SARS-CoV-2-Virus und während der Flutkatastrophe im Juli 2021 hat der Sanitätsdienst Herausragendes geleistet: Der Vorsitzende Sanität, Oberstabsfeldwebel Stefan Sprengers, macht deutlich, was die Sanität braucht. Das ist Thema unserer Titelstrecke im Februar.

Der Westen lässt sich nicht spalten
Von der Münchner Sicherheitskonferenz geht kurz vor Kriegsbeginn eine klare Botschaft aus: Wenn Russland die Ukraine angreifen würde, stünde der Westen mit der NATO geeint zu den Partnern in Kiew. Sämtliche Spaltungsversuche von Despot Putin sind damit gescheitert.

„LV Nord an Bord“ erlebt seine Premiere
Eine ganz besondere Veranstaltungsreihe startet der Landesverband Nord im Februar. Auf der Dreimast-Bark „Rickmer Rickmers“ gibt es nun in lockerer Reihenfolge Veranstaltungen unter dem Motto „LV Nord an Bord“. Ziel ist der Meinungsaustausch mit ganz unterschiedlichen Gesprächspartnern von Politikern über militärische Führer bis zu anderen relevanten Gruppen. Erster Gast des Vorsitzenden Nord, Oberstleutnant Thomas Behr, ist der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil.

Mensch des Monats: Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier wird am 13. Februar als Bundespräsident wiedergewählt.  Der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner gratuliert: „Schon als Außenminister war Frank-Walter Steinmeier ein aufgeschlossener Gesprächspartner mit großem Interesse für die Menschen der Bundeswehr. Die Soldatinnen und Soldaten haben ihn von Beginn seiner Amtszeit als Bundespräsident als engagierten Vertreter ihrer Interessen kennengelernt. Wir gratulieren ihm von Herzen zu seiner Wiederwahl und wünschen ihm Glück und Erfolg.“

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