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Vermummte Gesichter, keine Hoheitsabzeichen: „Grüne Männchen“ stehen am 3. März 2014 vor einer ukrainischen Militärbasis auf der Krim. Foto: picture alliance/epa/Artur Shvarts
2014 annektierte Wladimir Putin völkerrechtswidrig die Krim und setzte damit den eigentlichen Auftakt für einen Krieg, der erst acht Jahre später brutal beginnen sollte.
Sie ist halb so groß wie Brandenburg und ihr historisches Schicksal ist ein unvorhersehbares, Kriege und Krisen wechseln sich ab. Dass ihr Name aus dem Tatarischen stammt und „Festung“ bedeutet, konnte sie nicht vor fremden Besatzern schützen, seien es nun Griechen, Türken, Tataren oder auch Russen. Ginge es nach Wladimir Putin, würde er sich die Krim am liebsten für immer einverleiben: „Weil sie zu Russland gehört“ – so seine simple wie perfide Begründung, weil sie für Russland „heilig“ sei.
Seine Allmachtsphantasien bezüglich der Halbinsel stützen sich auf die Tatsache, dass die Krim seit 1783 zum Russischen Reich gehört, dass die Krim-Bevölkerung bis heute mehrheitlich aus Russen besteht (auch die deutschstämmige Zarin Katharina die Große ließ 1783, nach Eroberungszügen gegen die Tataren dort Russen ansiedeln) und dass die Krim ab 1954 administrativ in die Ukrainische Sowjetrepublik integriert war – bis zum Zerfall der UdSSR.
Hauptstützpunkt der Schwarzmeerflotte
1991 erkannten Moskau und Kiew zwar die jeweilige Grenze des anderen an, und die Krim wurde zur Autonomen Republik erklärt, aber Putin dürfte schon vor seiner Machtergreifung im Jahre 1999 ein Gegner davon gewesen sein. Schließlich ist das auf der Halbinsel gelegene Sewastopol seit dem 19. Jahrhundert der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Im Februar 2014 bietet sich seinem Ansinnen nach Einverleibung der Krim eine neue Chance: Zuvor hatten im Oktober Hunderttausende Ukrainer auf dem „Platz der Unabhängigkeit“ in Kiew (Maidan, inzwischen Euromaidan) gegen den prorussischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch protestiert, der gegen den Willen seiner Landsleute das Assoziierungsabkommen mit der EU – nicht unterzeichnen will. Wochenlang rumort es auf dem Maidan, Janukowitsch geht mit zunehmender Gewalt gegen sein Volk vor, eine Revolution bricht aus.
Die Ukrainer beharren auf ihrem Wunsch nach einem proeuropäischen Kurs. Am 22. Februar 2014 folgt Janukowitsch den Rücktrittsforderungen, er flieht von der Krim nach Russland, in der Ukraine wird eine Übergangsregierung installiert. Gleichzeitig schickt der Kreml seine Handlanger auf die Insel.
„Grüne Männchen” besetzen strategisch wichtige Punkte
In den frühen Morgenstunden des 27. Februar 2014 besetzen sie strategisch wichtige Punkte auf der Halbinsel. Da die Soldaten ohne Rang- und Hoheitszeichen agieren und lediglich ihre blanken Uniformen tragen, werden sie auch als „grüne Männchen“ verspottet. Putin wiederum verbreitet 2015 die Mär, er sei durch die Flucht Janukowitschs zur Besetzung der Krim „gezwungen“ gewesen.
Putins Soldaten dominieren und kontrollieren alsbald das Regionalparlament und hissen die russische Fahne an markanten Punkten. Sie setzen den russischen Politiker Sergej Aksjonow als neuen Regierungschef ein und ignorieren dabei skrupellos die ukrainische Verfassung, die dafür die Zustimmung des ukrainischen Präsidenten vorsieht.
Anfang März wird dann der Anschluss der Krim an die Russische Föderation durchgedrückt – am 18. März 2014 wird der entsprechende Vertrag unterzeichnet. Seitdem betrachtet er die Krim als russisches Territorium. In einem Referendum kann die mehrheitlich russische Bevölkerung über den Status der Halbinsel abstimmen: Zur Wahl stehen der Anschluss an Russland, auch „Wiedervereinigung“ genannt, oder die Wiederherstellung der Verfassung von 1992 mit der Krim als Teil der Ukraine.
Nicht zur Wahl steht die Erhaltung der Autonomen Republik. Diese Abstimmung wird international als „Scheinreferendum“ gebrandmarkt, weil sie unter anderem gegen das Völkerrecht verstößt. Die Europäische Union und die USA verhängen Sanktionen gegen Russland. In einer UN-Resolution der Völkergemeinschaft erkennen die meisten Länder die Krim-Annexion nicht an.
Den ehemaligen KGB-Mann Putin hält das indes nicht zurück: Seit 2014 betreibt er seine kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Sein Versprechen, die Ukraine nach der Annexion der Krim nicht mehr anzugreifen, ist spätestens seit dem 24. Februar 2022 obsolet.
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