Positive Zukunft für den Eurofighter? Laut BMVg wurden nicht nur Aufträge zur Ausstattung der Kampfflugzeuge mit AESA-Radar in Auftrag gegeben, sondern auch eine neue Tranche beschafft. Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

Positive Zukunft für den Eurofighter? Laut BMVg wurden nicht nur Aufträge zur Ausstattung der Kampfflugzeuge mit AESA-Radar in Auftrag gegeben, sondern auch eine neue Tranche beschafft. Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

28.01.2021
ssc

Verteidigungsetat 2021: Reichen der Bundeswehr 1,3 Milliarden Euro mehr?

Der Verteidigungshaushalt liegt im Jahr 2021 bei 46,93 Milliarden Euro. „Der Verteidigungsetat 2021 ist damit ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu Streitkräften, deren personelle und materielle Ausstattung dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr entspricht“, verkündet das Bundesministerium der Verteidigung in seiner Pressemitteilung.
 
In der Tat handelt es sich bei den 46,93 Mrd. um eine Steigerung von 2,8 Prozent gegenüber dem Haushalt 2020. Das klingt in erster Linie vielversprechend. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Budget einem Anteil von weniger als 1,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht und somit deutlich weniger als mit der Nato vereinbart. Noch größere Sorge bereitet zudem der Blick in die Zukunft mit der mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung. Zunächst stagniert laut Finanzplanung der Etat in 2022, um dann in den Folgejahren sogar leicht zu sinken – und das bei einem gleichzeitig wachsenden Finanzbedarf der Bundeswehr. Mit anderen Worten: die Lücke zwischen Finanzplan und Finanzbedarf dürfte in den nächsten Jahren noch größer werden.

Von derartigen Überlegungen ist im Bericht des BMVg keine Spur. Viele Projekte wurden 2020 auf den Weg gebracht, heißt es da. Neben einer Vielzahl klein- und mittelvolumiger Vorhaben (beispielsweise der Beschaffung von geschützten und ungeschützten Transportfahrzeugen sowie Sattelzugmaschinen in Höhe von 780 Millionen) konnten bedeutende großvolumige Rüstungsvorhaben angestoßen werden. „Dies betrifft vor allem die Fregatte 126 (vormals Mehrzweckkampfschiff 180), das AESA-Radar für den Eurofighter sowie den Ersatz der ersten beschafften Kampfflugzeuge Eurofighter durch eine neue Tranche“, sowie die Beschafftung der mehrrollenfähigen Fregattenhubschrauber NH-90 NFH als Ersatz für die betagten Sea Lynx. Insgesamt, so das BMVg, seien 35 sogenannte 25-Millionen-Euro-Vorlagen mit einem Gesamtvolumen von rund 27,27 Mrd. Euro vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im vergangenen Jahr beschlossen worden.

„Wir melden Haushaltsvollzug“ twittert das Ministerium begeistert. Tatsächlich bietet die Ausschöpfung des gesamten Etats Grund zur Freude, denn in den vergangenen Jahren war es aber mehrfach nicht gelungen, zusätzliche Gelder auch wirklich auszugeben und die Etats auszuschöpfen.

Nach den Sparrunden um die Jahrtausendwende («Friedensdividende») stehen die Zeichen für die von Ausrüstungsmängeln geplagten Streitkräfte vorerst auf Wachstum. Die Wehrbeauftragte Eva Högl gibt sich in einem Interview mit der Neue Osnabrücker Zeitung eher zurückhaltend.
 
Sie hoffe, dass es bei dem 2014 begonnenen Aufwärtstrend im Etat bleibe, fürchte aber gleichermaßen Kürzungen der Gelder wegen der Corona-Krise. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn hatte bereits Anfang Januar ähnliche Bedenken in einem Interview geäußert. Vor allem müsse das Geld richtig eingesetzt werden, betont Högl. "Es geht darum, dass dieses Geld auch in der Truppe ankommt." Es fehle nach wie vor an der geeigneten Ausstattung, an großem und kleinem Gerät. 

Lesen Sie hier den kompletten Bericht zum Verteidigungshaushalt 2021!

Mit Rat und Hilfe stets an Ihrer Seite!

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Alle Ansprechpartner im Überblick