Patrick Hausding (l.) und Lars Rüdiger zeigen den Lohn ihrer Leistung: Die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Dmitri Lovetsky

Patrick Hausding (l.) und Lars Rüdiger zeigen den Lohn ihrer Leistung: Die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Dmitri Lovetsky

28.07.2021
dpa/yb

Wie ein Märchen: Hausding und Rüdiger springen nervenstark zu Bronze

Die letzten Olympischen Spiele von Patrick Hausding laufen perfekt. Erst Fahnenträger, jetzt Medaillengewinner. Zusammen mit Lars Rüdiger holt sich der Stabsunteroffizier Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett. Und eine Chance kommt noch.

Tokio. Patrick Hausding schrie seine Freude nach Olympia-Bronze mit Lars Rüdiger lauthals hinaus. In einem packenden Wassersprung-Krimi sicherte sich der Rekordeuropameister zusammen mit seinem Berliner Teamkollegen im letzten Sprung der Konkurrenz noch den dritten Rang und damit sein drittes Edelmetall bei Sommerspielen. Herzlich umarmten sich die beiden nach den quälend langen Sekunden bis zur finalen Wertung, stolz zeigten sie sich später mit ihren Medaillen auf dem Siegerpodest.

„Dass ich in dieser letzten olympischen Saison für mich, so viele Meilensteine für mich selber erreiche, kann ich gar nicht in Worte fassen“, sagte der 32-Jährige Hausding im ZDF und nannte neben der Tokio-Medaille auch den EM-Titel. „Alles, was jetzt kommt, ist Zusatz. Natürlich werde ich mich weiter anstrengen. Aber ich bin sowas von fröhlich. Dass es als Wasserspringer und Fahnenträger so geklappt hat, ist wie ein Märchen.“

Hausding/Rüdiger lieferten am Mittwoch in Tokio keinen perfekten Wettkampf im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett ab. Aber sie waren da, als es um die Entscheidung ging. «Ich hätte nicht gedacht, dass es noch zu Bronze reicht», beschrieb es Hausding.


Nachdem die Konkurrenz, allen voran die Russen Jewgeni Kusnezow/Nikita Schleicher mit einem Null-Punkte-Sprung Schwächen zeigte, schlug Hausding, Sportsoldat der Sportfördergruppe Berlin, mit schon so oft demonstrierter Nervenstärke zu. Der 25 Jahre alte Rüdiger, der vor Jahren fast schon mit dem Leistungssport aufgehört hätte, beeindruckte als Olympia-Debütant ebenfalls. „Das war Riesendruck, die ersten Spiele“, sagte Rüdiger. „Wir können sehr zufrieden sein.“

Riesengroß war der Jubel im deutschen Springer-Team nach der zweiten Tokio-Medaille. Das glückte zuletzt in Peking 2008. Damals jubelte Hausding im Synchronspringen vom Turm zusammen mit Sascha Klein, in Rio 2016 gewann er Bronze im Kunstspringen vom Drei-Meter-Brett. Seine vierten und letzten Olympischen Spiele gestalten sich perfekt: Erst Fahnenträger, jetzt Medaillengewinner – und eine Chance in der zweiten Olympia-Woche kommt noch.

„Für Patrick ist es jetzt bei seinen vierten Olympischen Spielen die dritte Medaille, das ist eine tolle Bilanz“, sagte Bundestrainer Lutz Buschkow. „Lars hat als Debütant bei seinen ersten Olympischen Spielen gleich eine Medaille geholt, das ist ein super Einstand für ihn.“

Als Sechste waren Hausding/Rüdiger in den finalen Durchgang gestartet, in dem sie ihren schwierigsten Sprung zeigten. Der viereinhalbfache Salto vorwärts glückte den Berlinern – das war die Medaille. Mit 404,73 Punkten betrug der Vorsprung auf Platz vier und Mexiko 4,59 Zähler. Gold ging mit klarem Vorsprung an die Chinesen Wang Zongyuan und Xie Siyi vor Andrew Capobianco/Mike Hixon aus den USA. Für Hausding war Bronze nach den Rio-Spielen besonders wichtig. Damals verpasste er zusammen mit Stephan Feck und Sascha Klein jeweils auf Rang vier nur knapp Edelmetall.

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