„Die Bundeswehr braucht den DBwV“
Auf dem Weg zur 22. Hauptversammlung des Deutschen BundeswehrVerbandes haben die mehr als 200 Delegierten des Landesverbandes West während ihrer Landesversammlung im hessischen Willingen den Reigen der vier Landesversammlungen eröffnet: Erstmals in der Geschichte des DBwV konnten die Kameradschaften im digitalen Antragsverfahren ihre Anträge einbringen – ein Novum auch bei der 22. Hauptversammlung im November im Berlin.
Für den Landesvorsitzenden Stabsfeldwebel Volker Keil war es eine Premiere – seine erste Landesversammlung als erster Mann an der Spitze des Landesverbandes, dem 58.000 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigte aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz angehören.
Keil führt den Landesverband seit September 2024. Nachdem der Landesvorsitzende rund 300 Delegierte und Gäste am Tagungsort begrüßt hatte, übergab Volker Keil an den Kommandeur des Landeskommandos Hessen, Brigadegeneral Holger Radmann.
Brigadegeneral Radmann ist seit vielen Jahren Mitglied im DBwV – für ihn ist die Rolle des BundeswehrVerbandes in der Zeitenwende und der Umsetzung des neuen, alten Auftrages der Landes- und Bündnisverteidigung, entscheidend. Während seines Grußwortes zu Beginn der Landesversammlung West machte er deutlich: „In dieser Zeitenwende ist der DBwV wichtiger denn je. Wo die Bundeswehr in den kommenden Monaten und Jahren wächst, da braucht sie den Verband.“
Für den DBwV, so Brigadegeneral Radmann, ergebe sich daraus eine wichtige Rolle, die darüber hinausgehen müsse, Missstände anzusprechen. „Wir müssen alle bereit sein, unsere eigene Komfortzone zu verlassen. Der DBwV muss wie auch in der Vergangenheit Lösungen entwickeln, wie die Landes- und Bündnisverteidigung gelingen kann. Der DBwV muss das als Pflicht empfinden, diesen Prozess gemeinsam mit den 205.000 Mitgliedern zu gestalten.“ Es gebe, so Rademann, bisher leider keine belastbaren Anzeichen für ein schnelles Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. „Die USA orientieren sich mehr im Indo-Pazifik-Raum – jetzt sind wir als Deutsche unsanft geweckt worden und müssen diese Herausforderung annehmen.“ Die aktuelle Bedrohungslage gehe vor Kassenlage.
Oberstabsfeldwebel a.D. Rudolf Schmelzer, stellv. Landesvorsitzender, motivierte die Teilnehmer der Landesversammlung auf seine stringente Art: „Morgen kannst Du gestern nicht nachholen, also lasst uns starten.“
Nach diesem Auftakt trafen sich die Delegierten der acht Bezirke des Landesverbandes zu ihren Bezirksversammlungen, wo unter anderem die Delegierten für die 22. Hauptversammlung gewählt worden sind. Für den Landesvorsitzenden war es dabei selbstverständlich, verdiente Mitglieder und Mandatsträger aus den Bezirken für ihre jahrelanges Engagement im Deutschen BundeswehrVerband auszuzeichnen. Danach startete die Arbeit in den Ausschüssen.
Stabsunteroffizier Rene Lindenau ist Delegierter bei der Landesversammlung West. Der 35-Jährige ist 2009 als Grundwehrdienstleistender in die Bundeswehr eingetreten, hat sich dann als Zeitsoldat verpflichtet und ist seit 15 Jahren Mitglied im DBwV. „Die Arbeit im Verband ist für mich persönlich sehr wichtig, denn ich setze mich im DBwV dafür ein, dass die Bundeswehr vorwärtskommt. Dabei spielt der DBwV eine entscheidende Rolle.“ Lindenau, Vorsitzender der TruKa in Minden, ist zum vierten Mal als Delegierter dabei. Er schätzt das neue, digitale Antragsverfahren, dass bei der LV West seine Premiere erlebt. „Das ist ein echter Fortschritt und Vorteil für den Verband.“ Der Zusammenhalt in den Kameradschaften, die Stärke des Verbandes als schlagkräftige Organisation – das sind für Lindenau die entscheidenden Vorteile für eine Mitgliedschaft im DBwV.
Die Landesversammlung wird am Mittwoch und Donnerstag mit fünf weiteren Plenarsitzungen fortgesetzt. Parallel dazu wird der Landesvorstand tagen, um unter anderem den stellv. Landesvorsitzenden und den stellv. Vorsitzenden ERH zu wählen.