Bei Empfang für Invictus Games in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin führte Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller durch ein Gespräch mit den Sportlerinnen und Sportlern. Foto: DBwV/Bombeke

19.04.2023
Von Yann Bombeke

Invictus Games: Vorfreude auf „Gänsehautmomente und Emotionen“

Nur noch knappe fünf Monate verbleiben bis zum Start der Invictus Games in Düsseldorf. Das parlamentarische Berlin hat sich jetzt gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten auf das Mega-Event eingestimmt – bei einem Empfang in der Landesvertretung des Gastgeberbundeslandes Nordrhein-Westfalens.

Berlin. „A Home for Respect“ ist das Motto der diesjährigen Invictus Games, die im September erstmals in Deutschland ausgetragen werden. Im Zeichen des Respekts stand auch der Empfang, zu dem NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst das deutsche Invictus-Team und sowie viele Vertreter aus dem parlamentarischen Raum und aus dem Militär eingeladen hatte. „Die Invictus Games stellen Menschen, die im Einsatz für ihr Land verwundet wurden oder erkrankt sind, in den Mittelpunkt“, sagte der CDU-Politiker. Und weiter: „Ihnen und ihren Familien Anerkennung, Wertschätzung und Respekt zu zollen, ist ein wesentliches Ziel der Veranstaltung.“

„Langer Weg des Leidens“

Das nordrhein-westfälische Landesoberhaupt berichtete am Beispiel des Stabsfeldwebels Jens Ruths vom „langen Weg des Leidens“ einsatzversehrter Soldatinnen und Soldaten. Ruths hat im Kosovo-Einsatz durch eine Mine ein Bein verloren. „Erst die Sporttherapie konnte helfen“, sagte Wüst.

Der Ministerpräsident betonte, wie sehr er sich darauf freue, in der Düsseldorfer Arena mit den Wettkämpferinnen und Wettkämpfern „mitzufiebern und mitzujubeln“. Wüst versprach: „Wir werden gute Gastgeber sein!“

Dienst von Soldaten nicht als selbstverständlich hinnehmen

Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte kurz vor dem Empfang das deutsche Team, das bei den Invictus Games 2022 in Den Haag angetreten war, getroffen und zeigte sich „begeistert von diesen Eindrücken“. Mit Blick auf die vom Deutschen BundeswehrVerband unterstützten Spiele vom 9. bis 16. September in Düsseldorf gab sich Pistorius voller Vorfreude: „Eins steht schon fest: Wir werden viele Gänsehautmomente und Emotionen erleben.“

Pistorius sagte, er habe Menschen kennengelernt, deren Leben sich von einem Augenblick auf den anderen dramatisch verändert habe. „Jede einzelne Geschichte, die ich gehört habe, zeigt mir sehr deutlich, wie hoch der Preis für unser aller Sicherheit und Freiheit sein kann“, sagte der Sozialdemokrat. Und: Der Dienst von Soldaten dürfe niemals als selbstverständlich hingenommen werden, „denn das ist er nicht“.

Der Verteidigungsminister sagte, jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer der Invictus Games habe Respekt verdient. Die öffentliche Wahrnehmung sei dabei der Schlüssel für den Erfolg der Spiele, daher rief Pistorius dazu auf, für das Event zu werden. „Es sollen viele kommen, um zu zeigen, dass wir hinter den Soldaten, hinter den Einsatzkräften stehen.“ Der Minister kündigte an: „Ich jedenfalls werde den großen Teil dieser Woche in Düsseldorf verbringen.“

Dinge weiterentwickeln und weiterdenken

In einer Gesprächsrunde mit Verteidigungs-Staatssekretärin Siemtje Möller kamen dann auch einige Athletinnen und Athleten zu Wort. So etwa „Vocko“, der bei den Spielen in Den Haag im vergangenen Jahr dabei war. Er berichtete von der Sporttherapie in Warendorf, für ihn ein „I-Tüpfelchen“ auf dem Weg der Rehabilitation. Vocko: „Man hat mir dort erzählt, was ich kann in meinem Leben, und nicht, was ich nicht mehr kann.“

Invictus-Botschafter Stefan Huss betonte, wie wichtig Familie und Freunde sind, die die Einsatzversehrten auf ihrem Weg begleiten: „Die sind die wichtigste Stütze.“ Die Bundeswehr sei mittlerweile sehr gut aufgestellt, so etwa mit dem Einsatzweiterverwendungsgesetz. Huss erhofft sich dazu aber auch neuen Schub von den Invictus Games: „Die Spiele in Düsseldorf sind eine gute Gelegenheit, Dinge weiterzuentwickeln und weiterzudenken.“

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