Vor der grandiosen Kulisse der Oper von Sydney eröffnete Prinz Harry die Invictus Games 2018. Foto: dpa

Vor der grandiosen Kulisse der Oper von Sydney eröffnete Prinz Harry die Invictus Games 2018. Foto: dpa

23.10.2018
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Startschuss für die Invictus Games in Sydney

Sydney/Berlin. Sie sind 500, kommen aus 18 Nationen und sie sind unbesiegt – in Sydney sind am Wochenende die Invictus Games 2018 eröffnet worden. Ein Team aus Deutschland ist auch wieder dabei. Was neu ist: Die mediale Aufmerksamkeit für die Spiele der Kriegsversehrten scheint hierzulande zu steigen.

Die „Bild“-Zeitung stellte vor wenigen Tagen einen deutschen Athleten vor, der „Stern“ berichtete ebenfalls. Allerdings lag hier der Fokus eher auf dem Liebesleben von Prinz Harry und seiner schwangeren Ehefrau Meghan, die zur Eröffnung der Invictus Games ins australische Sydney gereist sind. Die Bundeswehr widmet den deutschen Invictus-Teilnehmern, allesamt Angehörige der Gruppe Sporttherapie der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf, ebenfalls mehr Raum in der Berichterstattung in ihren Medien als in den Jahren zuvor. Die Streitkräfte haben sogar eine neue Youtube-Serie mit dem Titel „Unbesiegt“ produziert – im gleichen Stil wie zuvor „Die Rekruten“ oder „Mali“. Auch werden Teile der Politik aktiv: Die FDP stellte vor wenigen Wochen einen Antrag mit dem Titel „Invictus Games nach Deutschland holen – einsatzgeschädigten Soldatinnen und Soldaten den Rücken stärken“. Für den Deutschen BundeswehrVerband ist es selbstverständlich, Veteranen den Rücken zu stärken: So waren auch eine ganze Reihe Invictus-Athleten besondere Gäste des Parlamentarischen Abend des DBwV im September.

Ein weiteres Zeichen der gestiegenen Wertschätzung ist sicherlich der Besuch der Verteidigungsministerin am kommenden Donnerstag (25. Oktober) in Sydney. Ursula von der Leyen wird dabei auch auf Hauptfeldwebel Steffi Matz treffen, die schon zum zweiten Mal an den Invictus Games teilnimmt. Im Interview mit dem DBwV hatte sich die an PTBS erkrankte Soldatin schon vor einigen Monaten zum geplanten Besuch der Ministerin geäußert: „Das wäre ganz wichtig, weil davon auch ein Signal an unsere Vorgesetzten ausginge. Die sind es ja, die am nächsten mit uns arbeiten, und von deren Unterstützung wir abhängig sind.“

Dieses wichtige Signal kommt jetzt vielleicht auch in der deutschen Öffentlichkeit an. Welchen Stellenwert die Veteranen in anderen Nationen haben, lässt sich auch gut an der Eröffnungsfeier der Invictus Games in Australien beobachten: Die Zeremonie, die sich vor einer Eröffnungsfeier olympischer Spiele kaum zu verstecken brauchte, fand direkt vor der großartigen Kulisse der Oper von Sydney statt.

Prinz Harry, der Afghanistan-Veteran, der die Spiele 2014 ins Leben rief, schien sich bei seiner Eröffnungsrede bewusst zu sein, dass der gesellschaftliche Umgang mit denjenigen, die ihrem Land unter Umständen auch unter Einsatz ihres Lebens dienen, von Nation zu Nation unterschiedlich ist: „Wenn wir mal ehrlich sind: Wir wissen, dass der Platz, den Frauen und Männer in Uniform in zahlreichen Nationen einnehmen, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vielfach unterbewertet wird. Die Opferbereitschaft und der Charakter unserer Truppen hat sich nicht verändert, aber die gesellschaftliche Anerkennung hat oft geschwankt.“

Die Invictus Games 2018 laufen noch bis zum 27. Oktober. Wir werden weiter berichten.

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