Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin-Karlshorst. Foto: PD-USGov-Military-Army

Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin-Karlshorst. Foto: PD-USGov-Military-Army

08.05.2023
ch, mit Matieral von dpa

8. Mai 1945: Deutschland gedenkt Ende des Zweiten Weltkrieges

Es ist ein historischer Moment, als Deutschland die bedingungslose Kapitulation unterschreibt und der Zweite Weltkrieg in Europa endet. In Berlin rechnet die Polizei mit Spannungen bei den heutigen Gedenkveranstaltungen. Hintergrund ist der Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine.

Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Damit endet der Zweite Weltkrieg – zumindest in Europa. „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung“, sagte Bundespräsident Richard von Weizsäcker schon 1985 in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Der 8. Mai sei für die Deutschen kein Tag zum Feiern, aber ein Tag, der das Ende eines Irrwegs deutscher Geschichte markiere.

Laut Landeszentrale für politische Bildung starben als 60 Millionen Menschen im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende waren allein rund elf Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Vor und nach Kriegsende suchten an die zwölf Millionen Menschen aus den östlichen Reichs- und Siedlungsgebieten eine neue Heimat oder wurden vertrieben. Deutschland war nach dem Krieg ein Trümmerfeld und wurde unter den Siegermächten aufgeteilt. Das Land wurde demilitarisiert, es sollte bis 1955 dauern, bis die Bundeswehr gegründet wird.

Polizei rechnet mit Spannungen bei Gedenkveranstaltungen

Der 8. Mai steht für Deutschland als Symbol für die Befreiung vom Hitler-Faschismus und vom Nazi-Regime. Auch am heutigen Montag waren an vielen Orten Deutschlands mit Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa 1945 erinnert. In Berlin waren mehrere Kundgebungen an den Sowjetischen Ehrenmalen und am Brandenburger Tor geplant. Die Polizei rechnete wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine jedoch mit Spannungen und ist mit mehr als 1500 Beamten im Einsatz.

Die Berliner Polizei wollte ursprünglich russische und ukrainische Flaggen, Symbole und Lieder rund um die Sowjetischen Ehrenmale in Treptow, Tiergarten und Schönholzer Heide für die Gedenktage am 8. und 9. Mai untersagen. Das Verwaltungsgericht Berlin hob jedoch im Eilverfahren am Wochenende zunächst das Verbot ukrainischer Symbole auf. In einer getrennten Entscheidung entschied das Gericht auch gegen das Verbot russischer Symbole. Diese Entscheidung focht die Polizei vor dem Oberverwaltungsgericht an.

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev legte am Montag zum Gedenken Blumen an der zentralen Gedenkstätte Neue Wache in Berlin nieder. An der Zeremonie nahmen auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner, teil.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte Botschafter Makeiev nach eigenen Angaben in diesem Jahr bewusst darauf verzichtet, Kränze und Blumen an sowjetischen Gedenkstätten niederzulegen. Stattdessen kam er zur Neuen Wache, der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Militärparade in Russland?

Aber auch in anderen Ländern spielt der 8. Mai eine Rolle. In Frankreich zum Beispiel ist dieser Tag ein Feiertag. Russland feiert den 9. Mai als „Tag der Sieges“, in der Regel finden an diesem Tag traditionell pompöse Militärparaden statt. Ob das auch in diesem Jahr so sein wird, ist allerdings fraglich.

Die Ehrung könnte laut britischem Geheimdienst leicht dazu führen, dass das Ausmaß der jüngsten Verluste in der Ukraine, die der Kreml zu vertuschen versuche, offenkundig werde. Diese Botschaft könnte zudem bei den vielen Russen, die unmittelbare Einblicke in die scheiternde Operation in der Ukraine haben, zunehmend auf Unbehagen stoßen, hieß es schon vor einiger Zeit aus London.

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