Verteidigungsminister Boris Pistorius (zweiter von links) und Generalinspekteur Casten Breuer (zweiter von rechts) besiegeln den Übergabeappels von Generalleutnant Alfons Mais (rechts) an Generalleutnant Dr. Christian Freuding (links). Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Christoph Gollnow

Verteidigungsminister Boris Pistorius (zweiter von links) und Generalinspekteur Casten Breuer (zweiter von rechts) besiegeln den Übergabeappels von Generalleutnant Alfons Mais (rechts) an Generalleutnant Dr. Christian Freuding (links). Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Christoph Gollnow

01.10.2025
ek/yb

Das Heer unter neuer Führung: Generalleutnant Dr. Christian Freuding folgt auf Generalleutnant Alfons Mais

Übergabe an der Spitze des Heeres: Heute übergab Generalinspekteur Carsten Breuer die Dienstgeschäfte des Inspekteurs des Heeres von Generalleutnant Alfons Mais an Generalleutnant Dr. Christian Freuding. Der Übergabeappell fand in der Von-Hardenberg-Kaserne beim Kommando Heer in Strausberg statt. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) würdigte die Leistungen von Alfons Mais während seines Dienstes seit seinem Eintritt in die Bundeswehr 1981.

Der IBuK betonte: Die Rolle als Inspekteur des Heeres sei eine echte „Herkules-Aufgabe“ gewesen, der Mais sich immer mit viel Energie und großer Leidenschaft gewidmet habe. „Dabei hast du dich auch nicht von den Einschränkungen der Corona-Pandemie abbringen lassen“, sagte Pistorius. „Du hast das Heer geprägt und geführt. Fünfeinhalb Jahre als Inspekteur sind eine lange Zeit, und du hast die Verbesserungen für die Einsatzbereitschaft vom ersten Tag an bis heute zur Chefsache gemacht. Die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte hast du maßgeblich vorangetrieben. Dafür gebührt dir mein Dank und meine höchste Anerkennung.“ 

Sowohl Freuding als auch Mais seien Gesichter der Öffentlichkeit und der Zeitenwende mit der Rückkehr zur Landes- und Bündnisverteidigung. Der neue Heeresinspekteur Christian Freuding sei der Kopf der deutschen Ukraine-Politik gewesen, so der Minister. „In deiner Doppelrolle als Leiter des Planungs- und Führungsstabes sowie des Sonderstabes Ukraine warst du mir ein unersetzlicher Berater. Deshalb ist es mir auch nicht leichtgefallen, dich in deine militärische Heimat, das deutsche Heer, zurückkehren zu lassen. Du hast mit deiner öffentlichen Rolle das Vertrauen der Menschen in unsere Bundeswehr gestärkt“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius.

An Freuding gerichtet, sagte der Minister: „Die nächsten Kapitel des Heeres werden deine Handschrift tragen. Dafür hast du mein volles Vertrauen, ebenso wie das Heer dein volles Vertrauen hat. Und wir alle wissen: Die Aufgaben bleiben herausfordernd und sie werden weiterwachsen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden.“ Als oberster Soldat des Heeres steht Generalleutnant Freuding nun an der Spitze von rund 63.000 Soldatinnen und Soldaten. Er führt das Feldheer mit den vier Divisionen des Heeres sowie das Amt für Heeresentwicklung in Köln und das Ausbildungskommando in Leipzig.

„Jede Menge anspruchsvoller Aufgaben“

Generalleutnant Freuding sagte im Vorfeld des Appells, dass „jede Menge anspruchsvoller Aufgaben vor dem Deutschen Heer liegen“. „Materiell werden wir voll ausgestattet sein“, versprach der neue Inspekteur. Zudem werde das Heer größer und stärken werden: Neue Verbände und Großverbände würden aufgestellt, für den personellen Aufwuchs werde die Ausbildung auf den neuen Wehrdienst ausgerichtet. Dringend erforderliche Fähigkeiten wie der „Kampf mit und gegen Drohnen“ würden schnell weiterentwickelt und ausgebaut. Der Zeitdruck sei groß, so Freuding. „Kein Angreifer wartet auf unsere Fertigmeldung.“ Der neue Inspekteur betonte: „Der rasche Fortschritt ist immer wichtiger als die perfekte Lösung.“

Zuvor leitete Freuding den Planungs- und Führungsstab des Ministeriums, den er auch aufgebaut hat.  Zudem war der Generalleutnant Leiter des Sonderstabs Ukraine, der nach der Großinvasion Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022 eingerichtet worden war. Als Experte der Bundeswehr zum Thema Ukraine ist Freuding ein gefragter Interview-Partner und damit auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bevor er im April 2022 die Leitung des Lagezentrums Ukraine im BMVg übernahm, war der Heeresoffizier Kommandeur der Panzerlehrbrigade 9. Der Generalleutnant trat 1990 als Panzeraufklärer in die Truppe ein.

Generalleutnant Alfons Mais führte das Heer als 21. Inspekteur seit Februar 2020. Zuvor war Mais Kommandierender General des I. Deutsch-Niederländischen Corps in Münster. Der 63-Jährige wird zum Ende des Jahres nach 44 Jahren Dienst in der Bundeswehr in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Auch dem Deutschen BundeswehrVerband ist Mais seit über 40 Jahren verbunden: „Ich bin seit über 40 Jahren Mitglied im Deutschen BundeswehrVerband und ich habe über alle Führungsebenen hinweg die Zusammenarbeit mit seinen Mandatsträgern in den Gremien als sehr wichtig empfunden, wenn es darum ging, Veränderungen zu erläutern und ihre Folgen zu mitigieren“, sagte Generalleutnant Mais zuletzt im Interview mit dem DBwV.  

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