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Nicht mehr auf der Höhe der Zeit und damit nicht einsatztauglich? Die "Tornado"-Flotte der Luftwaffe steht mal wieder in der Kritik. Archiv-Foto: DBwV/Bombeke
Berlin. Die Negativmeldungen über den Zustand des Materials der Luftwaffe reißen nicht ab: So berichteten die Medien am Osterwochenende erneut von Problemen bei „Tornado“ und A400M. Da wurde die Nato-Einsatztauglichkeit in Frage gestellt („Tornado“) und von einem „fliegenden Milliardenrisiko“ (A400M) geschrieben. Waren die dramatischen Schlagzeilen nur der Nachrichtenflaute an den Feiertagen geschuldet oder sind die Probleme wirklich so schwerwiegend? Wir fassen zusammen.„Öldämpfe im Cockpit vom A400M“ titelte „Spiegel Online“ am 29. März. Dadurch könnten Besatzung und Passagiere unter Unwohlsein und Augenreizungen leiden, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums zum Stand der Rüstungsbeschaffungen, der dem „Spiegel“ und offensichtlich auch weiteren Medien zugespielt wurde. Messungen sollten nun klären, wie gesundheitsschädlich die Dämpfe wirklich sind. Airbus habe in einer Stellungnahme erklärt, dass der Ölgeruch durch das Getriebe verursacht werde. Durch Modifizierungen werde man das Problem zeitnah beheben, versprach der Hersteller.Weitere Probleme bereiten laut Bericht nicht vernetzte IT-Systeme, die die Einsatzplanung erschwerten. Vor jedem Flug müssten umfangreiche Datenmengen, etwa zum Spritverbrauch, von Hand zwischen den einzelnen Anwendungen ausgetauscht werden. Für die Vorbereitung eines Hin- und Rückflugs seien dabei „bis zu über 50-Mann-Stunden“ einzuplanen. Aus operationeller Sicht sei dies „nicht akzeptabel“ – kurzfristige Einsätze seien „mit diesem enormen Vorlauf nicht durchführbar“, zitiert „Spiegel Online“ aus dem Bericht. Aus diesen Gründen könne man derzeit lediglich zwei Missionen pro Woche mit dem A400M planen – obwohl die Luftwaffe bislang 19 von insgesamt 53 bestellten Maschinen erhalten hat. Da Airbus den Produktionszeitraum des A400M zudem gestreckt hat, wird die Luftwaffe ihr letztes Flugzeug erst 2026 in Dienst stellen können. Bislang war 2020 vorgesehen.
„Die Luftwaffe steckt in einem Dilemma“, sagt Hauptmann Michael Scholz, Vorsitzender Luftwaffe im DBwV-Bundesvorstand, „einerseits braucht sie dringend neue Transportflugzeuge, um die schwindende C-160-Flotte zu ersetzen und die Einsatzgebiete zu versorgen. Andererseits sind die derzeit ausgelieferten A400M in einem schlechten qualitativen Zustand und erfüllen noch nicht alle Anforderungen.“ Von der Streckung der Produktion erhofft sich Scholz, dass wertvolle Zeit gewonnen werden kann, um die Mängel zu beseitigen. Dabei sei allerdings ein jahrelanger Mangel an dringend benötigter Transportkapazität in Kauf zu nehmen, warnt das Bundesvorstandsmitglied.Auch der in Jahre gekommene Kampfjet „Tornado“ machte in den vergangenen Tagen von sich reden. „Deutsche Tornados sind nicht Nato-tauglich“ berichtete „Spiegel Online“ am vergangenen Samstag (31. März) – wieder unter Berufung auf den vertraulichen BMVg-Bericht. Demnach seien IT-System und Verkabelung der Anfang der achtziger Jahre bei der Luftwaffe eingeführten „Tornados“ „völlig veraltet“, das Flugzeug daher nicht ausreichend abhörsicher. Zudem besitze der Jet kein Freund-Feind-Erkennungssystem, eine Technik, die bei der Nato ab 2019 verpflichtend sei. Bis dahin sei der Einbau dieser Systeme „nicht mehr realisierbar“, heißt es im Bericht. Eine Teilnahme des Waffensystems an einem Nato-Einsatz sei im jetzigen Zustand nicht möglich. Dabei soll die „Tornado“-Flotte der Luftwaffe noch bis 2035 im Dienst bleiben. Erst dann soll der Luftwaffe ein Nachfolgemodell zur Verfügung stehen. Hauptmann Scholz ist skeptisch: „Es ist halt immer schwierig, ein hochkomplexes Waffensystem über Jahrzehnte auf dem Stand der Technik zu halten, vor allem, wenn Entscheidungen über die Nutzungsdauer neu gefällt werden.“ Der Vorsitzende Luftwaffe weiter: „Hinzu kommt, dass dringende Maßnahmen zur Erhaltung der Einsatzfähigkeit im Zuge der Sparmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte sträflich vernachlässigt wurden beziehungsweise ganz unterblieben sind.“ Zudem sei es auch noch eine ganz andere Frage, so Scholz, ob die nachträgliche Integration von neuer Hard- und Software in einem alten System dann auch tatsächlich wie gewünscht funktioniere.
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