Formationsfahrt während des Manövers Baltops - an der jetzt beginnenden Großübung Northern Coasts 23 sind insgesamt 14 Nationen mit knapp 30 Schiffen und Booten beteiligt. Foto: PIZ Marine

05.09.2023
yb/dpa

Großmanöver „Northern Coasts“ startet in der Ostsee

Rostock. Das maritime Großmanöver „Northern Coasts 23“ (NOCO 23) beginnt unter deutscher Leitung am kommenden Wochenende in der Ostsee. Das Manöver ist eine Übung der Deutschen Marine und soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Ostseeraum stärken, wie ein Sprecher der Bundeswehr mitteilte. Die Übungsserie wird seit 2007 durchgeführt – jährlich wechselnd sind Deutschland, Dänemark, Schweden und Finnland verantwortlich.

Vom 9. September an nehmen für zwei Wochen etwa 3200 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Ländern an der Übung teil, dazu gehören Italien, Frankreich, Kanada und die USA. Rund 30 Schiffe, U-Boote, bis zu 15 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten werden dabei zusammen trainieren. Die Marine beteiligt sich unter anderem mit der Fregatte „Hamburg“, dem Minentauchereinsatzboot „Bad Rappenau“, dem Tender „Elbe“, einem Seefernaufklärer P-3C „Orion“ sowie dem Betriebsstofftransporter „Rhön“.

Einsatzverbände der NATO sind ebenfalls beteiligt

Zu den Übungsteilnehmern zählen auch zwei Verbände des maritimen Anteils der NATO-Eingreiftruppe (Very High Readiness Joint Task Force, kurz VJTF). Die Fregatte „Hessen“ und der Betriebsstofftransporter „Spessart“ sind derzeit Teil der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1/ Task Group 01) unter der Führung des deutschen Flottillenadmirals Thorsten Marx. Das Minenjagdboot „Bad Bevensen“ wiederum untersteht der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1/ Task Group 03).

„Mit NOCO 23 machen wir einen gewaltigen Schritt zur vollen Einsatzbereitschaft unseres Stabes DEU MARFOR in Rostock“, sagt Flottillenadmiral Stephan Haisch, Übungsverantwortlicher und stellvertretender Kommandeur von DEU MARFOR, dem „German Maritime Forces Staff“, der als militärischer maritimer Führungsstab fungiert. Flottillenadmiral Haisch weiter: „Es ist gleichzeitig das erste Mal, dass wir als DEU MARFOR ein Manöver einer solchen Größenordnung planen und führen. In diesem Jahr sind dafür circa 3.200 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Nationen an der Übung beteiligt. Rund 30 Schiffe, U-Boote, bis zu 15 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten trainieren zusammen. Erstmals seit der Premiere des Manövers in 2007 wird dieses Jahr ein realistisches Szenario im Rahmen der Bündnisverteidigung geübt. Eine weitere Premiere ist, dass ein Manöver von meinem Stab und mir aus Rostock geführt wird, obwohl es vor den Küsten und auf dem Territorium Lettlands und Estlands stattfindet. Wir stehen mit unserer Expertise bereit, um Verantwortung zu übernehmen.“

"Üben unter realistischen Bedingungen von herausragender Bedeutung"

Der Vorsitzende Marine im Bundesvorstand, Fregattenkapitän Marco Thiele, begrüßte das Vorhaben: „Gerade in der aktuellen Zeit ist es von herausragender Bedeutung, dass unsere Männer und Frauen unter realistischen Bedingungen mit unseren Freunden und Partnern üben können. Das gilt für unsere Kameradinnen und Kameraden auf den Schiffen und Booten, natürlich aber auch für jene, die im Stab DEU MARFOR eingesetzt sind. Allen Beteiligten von Northern Coast wünschen wir ‚fair winds and following seas‘“.

Das Übungsgebiet umfasst hauptsächlich die Küstengewässer und den Land- und Luftraum Estlands und Lettlands sowie den östlichen und zentralen Teil der Ostsee.

Für den Schutz des Landes und seiner Menschen seien „Üben, Präsenz und permanente Wachsamkeit – und das gemeinsam mit unseren Partnern in NATO und EU“ wichtig, sagte Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine. Dabei sollen taktische Verfahren in küstennahen Gewässern geübt werden. Ziel ist, dass die verschiedenen Systeme, Teams und Länder möglichst nahtlos zusammenarbeiten können.

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