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„Im Notfall müssen wir vorbereitet sein“
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Für die Leiter der Familienbetruungsorganisation ist die Tagung beim DBwV eine hervorragende Gelegenheit zum Austausch. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung steht auch die Familienbetreuungsorganisation vor neuen Herausforderungen – der DBwV hat die Leiter in Berlin zusammengebracht.Wohin führt der Weg der Familienbetreuungsorganisation? Die Zeit der großen Auslandseinsätze ist vorbei, dadurch sind die Angebote der Familienbetreuungszentren etwas aus dem Blick geraten. Doch die Bundeswehr soll wachsen, und mit der Aufstellung der Panzerbrigade 45 in Litauen, werden auch künftig viele deutsche Soldatinnen und Soldaten im Ausland ihren Dienst verrichten – mit ihren Familien oder ohne. Was klar ist: Auch für sie muss es Betreuungsangebote geben – und für ihre Angehörigen. Alles in allem Grund genug für den Deutschen BundeswehrVerband und den zuständigen Mandatsträger, Fregattenkapitän Marco Thiele, die Leiter der Familienbetreuungsorganisation (FBO) in Berlin zusammenzubringen, um alle auf einen Stand zu bringen.
Dazu hatte Fregattenkapitän Thiele kompetente Ansprechpartner und Akteure in die Geschäftsstelle des Verbandes eingeladen: Aus dem Büro des Wehrbeauftragten kam etwa Dr. Jörg Krämer, Referatsleiter im Amt des Wehrbeauftragten, aus dem Verteidigungsministerium der Parlamentarische Staatssekretär Sebastian Hartmann. Und: Es stand auch ein Treffen mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr auf der Tagesordnung.
Nachdem Fregattenkapitän Thiele die Teilnehmer begrüßt und das Tagungsprogramm vorgestellt hatte, stellte Staatssekretär Hartmann die Sicht des BMVg auf Situation der FBO dar. Für Hartmann sind die Familienbetreuungszentren in ihrer mehr als 30-jährigen Geschichte „ein unverzichtbares Element“ geworden und eine „zentrale Facette der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“. Hartmann sagte, dass der Aufbau der Panzerbrigade 45 die Herausforderung mit sich bringe, auch die FBO für diese Aufgabe aufzustellen.
Unabhängig davon ist geplant, die FBO in drei Regionalstellen – Nord, Mitte und Süd – zu gliedern. Im vergangenen Jahr war die Verantwortung für die Familienbetreuungszentren (FBZ) von den Landeskommandos auf das Streitkräfteamt der Bundeswehr übergegangen.
Danach schilderten die Teilnehmer, wie es in ihren jeweiligen Dienststellen aussieht. Manche Standorte, wie etwa Bad Reichenhall, entsenden mehr Soldaten in Einsätze, andere weniger. Beinahe sämtliche FBZ – 32 sind es insgesamt in Deutschland – eint eine gemeinsame Klage: Die Bereitstellung und Pflege von Daten. Das Problem ist schnell beschrieben: Fehlen Daten oder sind sie fehlerhaft, ist die Betreuungsarbeit nicht oder kaum möglich. Ein Teilnehmer bringt es auf den Punkt: „Im Notfall hat eine Frau mit Kindern vielleicht nur uns – da müssen wir vorbereitet sein.“Zudem wünschen sich die Leiter der FBZ mehr Visibilität, etwa auf den Bundeswehr-Kanälen, in den Sozialen Medien oder mit einer eigenen Homepage – vielen Menschen sind die Angebote der Familienbetreuung nicht oder kaum bekannt. Gefordert wird vor allem mehr Information: Welchen Platz nimmt die FBO in der Landes- und Bündnisverteidigung ein? Oder beim Operationsplan Deutschland?
Der Termin beim Generalinspekteur, General Carsten Breuer, war der richtige Zeitpunkt, diese und andere Fragen anzubringen. General Breuer versprach, eine Grundlage für die neuen Szenarien vorzubereiten. Das Problem: Es fehlen die Erfahrungswerte mit Blick auf einen größeren Konflikt im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, so der GI. Ist es ein kurzer Krieg? Ein langer Krieg? Man sei es auch der Bevölkerung schuldig zu erklären, was in einem Krieg passiert. Bei einem größeren Betreuungsbedarf setzt der Generalinspekteur auch auf Pragmatismus und Ehrenamt. „Haben Sie etwas Langmut“, so Breuer zu den Leitern FBZ – „wir haben gerade riesige Baustellen – ich bin jedoch zuversichtlich“.
Dr. Jörg Krämer aus dem Büro des Wehrbeauftragten appellierte an die Teilnehmer, von den Möglichkeiten von Eingaben Gebrauch zu machen, damit Meldungen über Missstände und Fehlentwicklungen auch beim Wehrbeauftragten ankommen. Krämer, der sich sehr dankbar für die Informationen der Leiter FBZ zeigte, versprach: „Die Familienbetreuungszentren sind bislang nicht im ‚normalen‘ Raster bei unseren Truppenbesuchen – das wird sich ändern.“
Insbesondere die Aufstellung der Panzerbrigade 45 sei „Top-Thema“ im Amt des Wehrbeauftragten, so Krämer, und das „nicht nur im Bereich der militärischen Fragen, sondern auch in Fragen der Betreuung“. Unsicherheiten bestehen demnach bei der medizinischen Versorgung der Familien, die mit nach Litauen gehen. Eine Versorgung durch die Sanitätszentren der Truppe wird es nicht geben. Zwar seien die litauischen medizinischen Einrichtungen auf einem guten Niveau, doch sei das Problem der Sprachbarriere nicht genügend bedacht worden, so Krämer.
Ein weiterer Aspekt, der einer Klärung bedarf, ist die Evakuierung der Familien im Ernstfall. Doch gerade jetzt stehen viele Familien vor der Entscheidung, ob sie mitgehen oder nicht – und hätten verständlicherweise gerne Klarheit.
Zum Schluss bilanzierte Fregattenkapitän Thiele die Ergebnisse der Tagung. Sein Fazit:„Die Familienbetreuungsorganisation ist und bleibt die Basis der Betreuung der Angehörigen unserer Frauen und Männer im Einsatz und einsatzgleichen Verpflichtungen. Die aktuell herbeigeführten Änderungen in der Struktur wurden und werden zurecht kontrovers diskutiert. Umso wichtiger ist es auch in Zukunft, dass wir als Deutscher BundeswehrVerband eine Plattform zum Austausch mit Politik und Leitung des BMVg dafür bieten, die nicht den dienstlichen „Zwängen“ der hausinternen Leitertagungen unterliegen. Zudem möchte ich nach zwölf Jahren Danke für die tolle, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Leit-FBZ und allen Menschen in der FBO sagen.“
Oberstabsbootsmann Jens Uwe Ebert, Leiter FBZ Wilhelmshaven:„Ich habe 2021, in der Corona-Zeit, die Leitung des FBZ Wilhelmshaven übernommen. Da ich aber den Auftrag hatte, etwas aufzubauen, war es für mich als Wilhelmshavener die Krönung meiner Dienstzeit. Mein Credo ist: Der Mensch an oberster Stelle. Familienbetreuung bedeutet für den Soldaten, der irgendwo ist, zu Hause zu sagen: Da ist jemand, der 24/7 erreichbar ist. Ich sage immer: Wir können das Problem innerhalb von 24 Stunden lösen, oder wir haben jemanden in unserem Netzwerk, der das Problem hauptberuflich angehen kann. Für meinen Nachfolger oder irgendwen, der in die FBO kommt: Denkt daran, wofür ihr da seid – für die Betreuung der Menschen. Diese Tagung des DBwV ist absolut Gold wert. Für den Leiter eines FBZ ist das Netzwerk essenziell. Wir brauchen viele Gesprächspartner, wir brauchen Informationen. Es ist perfekt, wenn das Team des Wehrbeauftragten vorbeikommt und sagt: Füttert uns. Und der direkte Austausch mit dem Generalinspekteur ist sehr schön, weil man weiß: Da ist keiner, der irgendetwas rausfiltert. Diese Tagung ist wunderbar und sollte auf jeden Fall Bestand haben.“
Oberstleutnant Danila Dubrau, seit April 2025 Leiterin Leit-FBZ beim OpFüKdoBw:„Die Bereiche Datenbereitstellung und Datenpflege im PersWiSysBw sind für uns von großer Relevanz, weil diese Daten die Grundlage für unsere Betreuungsarbeit sind. Eine weitere Herausforderung ist, neben der Visibilität der Familienbetreuungsorganisation in sämtlichen Bereichen, die Weiterentwicklung der FBO, einhergehend mit dem personellen Aufwuchs der Bundeswehr und der Ausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung. Das betrifft dann auch das Personal der Familienbetreuungsorganisation. Wachsen wir auf, wie wachsen wir auf? Was sind unsere zukünftigen Aufgaben? Was ist die Zielgruppe? Gehören auch andere Soldaten dazu, die sich im Ausland befinden, und nicht nur jene, die sich in Missionen oder Übungen befinden?Dies war meine erste Veranstaltung beim DBwV. Sie bietet eine wunderbare Plattform, um zum einen in den Austausch zu kommen und zum anderen, um bei den großen Playern, sei es das Büro des Wehrbeauftragten, der Staatssekretär oder der Generalinspekteur, Dinge anzusprechen und die Anliegen der FBO an den relevanten Stellen zu platzieren. All dies sind meines Erachtens Möglichkeiten, die es ohne den Deutschen BundeswehrVerband nicht geben würde.“
Oberstleutnant Danila Dubrau, seit April 2025 Leiterin Leit-FBZ beim OpFüKdoBw:„Die Bereiche Datenbereitstellung und Datenpflege im PersWiSysBw sind für uns von großer Relevanz, weil diese Daten die Grundlage für unsere Betreuungsarbeit sind. Eine weitere Herausforderung ist, neben der Visibilität der Familienbetreuungsorganisation in sämtlichen Bereichen, die Weiterentwicklung der FBO, einhergehend mit dem personellen Aufwuchs der Bundeswehr und der Ausrichtung auf Landes- und Bündnisverteidigung. Das betrifft dann auch das Personal der Familienbetreuungsorganisation. Wachsen wir auf, wie wachsen wir auf? Was sind unsere zukünftigen Aufgaben? Was ist die Zielgruppe? Gehören auch andere Soldaten dazu, die sich im Ausland befinden, und nicht nur jene, die sich in Missionen oder Übungen befinden?
Dies war meine erste Veranstaltung beim DBwV. Sie bietet eine wunderbare Plattform, um zum einen in den Austausch zu kommen und zum anderen, um bei den großen Playern, sei es das Büro des Wehrbeauftragten, der Staatssekretär oder der Generalinspekteur, Dinge anzusprechen und die Anliegen der FBO an den relevanten Stellen zu platzieren. All dies sind meines Erachtens Möglichkeiten, die es ohne den Deutschen BundeswehrVerband nicht geben würde.“
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