Der Eagle Star 2.0 der Luftwaffe und eine israelische F16 überfliegen Israel zu Ehren des 75. Jubiläums der Staatsgründung. Foto: Twitter/@team_luftwaffe

Der Eagle Star 2.0 der Luftwaffe und eine israelische F16 überfliegen Israel zu Ehren des 75. Jubiläums der Staatsgründung. Foto: Twitter/@team_luftwaffe

29.04.2023
Von Frank Jungbluth

Israel feiert 75. Geburstag: Erstmals deutsche Luftwaffe dabei

Es war ein Geschenk Gottes für die hunderttausenden Heimatlosen, die den nationalsozialistischen Völkermord in Europa überlebt hatten: Am 14. Mai 1948 verlas David Ben Gurion, der später erster Premierminister Israels werden sollte, die Unabhängigkeitserklärung in Tel Aviv. Israel feiert sein Jubiläum nach dem hebräischen Kalender und somit in diesen Tagen. Bis heute muss Israel seine Freiheit verteidigen. Die arabischen Nachbarstaaten nutzen jede Gelegenheit zum Krieg.

Tel Aviv. Bereits einen Tag nach der Staatsgründung 1948 fielen Ägypten, Syrien, LIbanon, Jordanien und Irak in Israel ein - und wurden von der jungen israelischen Armee vernichtend geschlagen. Die deutsche Luftwaffe ist seit Jahren enger Partner der israelischen Luftstreitkräfte. Inspekteur Generalleutnant Ingo Gerhartz war Ehrengast bei den Feierlichkeiten zum Geburtstag des Staates Israel.

Bei einer Flugparade über weiten Teilen des Landes war neben weiteren internationalen Gästen deshalb erstmals auch die deutsche Luftwaffe vertreten. Ein Eurofighter mit Sonderlackierung – Eagle Star 2.0 genannt – war bei den Flügen dabei. Die Flügel des Luftwaffenjets sind mit der deutschen und der israelischen Flagge dekoriert.

„Wir wünschen Israel eine gute Zukunft“, sagte Gerhartz in einer Grußbotschaft auf Hebräisch. „Es ist eine große Ehre für die deutsche Luftwaffe, Teil der Luftparade über Israel an diesem Jubiläumstag sein zu dürfen“, sagte er.

„Wir sind sehr dankbar für die Freundschaft und Partnerschaft mit der israelischen Luftwaffe, gerade vor dem Hintergrund unserer Geschichte. Der Eagle Star 2.0 steht als Symbol für unsere enge Verbindung und unsere Freundschaft“, so Gerhartz weiter.

Die deutsche und die israelische Luftwaffe sind enge Partner, es gibt viele Freundschaften zwischen den Soldaten. So wurden schon mehrfach gemeinsame Übungen durchgeführt, wie zum Beispiel „Blue Flag“ im Jahr 2017 oder auch „Blue Wings“ im Jahr 2020, als erstmalig israelische und deutsche Kampfflugzeuge gemeinsam an der KZ-Gedenkstätte Dachau vorbeiflogen, um zusammen an die Opfer der nationalsozialistischen Barbarei zu erinnern.

Fackeln und stilles Feuerwerk

Bei der zentralen Feier zum 75. Staatsgeburtstag in Jerusalem waren am Dienstagabend zwölf Fackeln entzündet worden. Sie symbolisieren die in der Bibel erwähnten zwölf Stämme Israels. Mehrere Städte, darunter auch Tel Aviv, setzten bei den Feiern überwiegend stilles Feuerwerk ein. Mit dieser geräuschreduzierten Variante sollte unter anderem auf Soldaten mit Posttraumatischer Belastungsstörung Rücksicht genommen werden.

Die Tapferkeit, mit der die israelische Armee seit 1948 den Staat, die Freiheit und die einzige Demokratie im Nahen Osten verteidigt, wird auch in Deutschland hoch anerkannt. Der Chef des Generalstabes der israelischen Streitkräfte und Generalleutnant, Aviv Kochavi, verlieh Generalleutnant Ingo Gerhartz als erstem deutschen Staatsbürger überhaupt die „Chief of Staff Medal of Apreciation“. Kampfpiloten der Luftwaffen der Luftwaffe üben regelmäßig mit den israelischen Freunden.

Luftwaffen-Feldwebel Gerechter unter den Völkern

Die Luftwaffe hat vor zwei Jahren das Gebäude ihrer Unteroffzierschule nach Feldwebel Karl Laabs benannt. Der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime hatte während des Krieges in Polen 100 Juden vor dem Tod in Ausschwitz bewahrt, bei sich versteckt und bis Kriegsende in Sicherheit gebracht. Dafür ernannte Israel Laabs 1980 zum "Gerechten unter den Völkern". Ihm ist in der Gedenkstätte Yad Vashem ein Baum in der "Allee der Gerechten" gewidmet.

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