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Winfried Nachtwei (r.) gilt als Kenner des Einsatzes in Afghanistan. Hier ist er im Oktober 2008 bei einem Besuch in Kundus zu sehen, gemeinsam mit den CDU-Abgeordneten Anita Schäfer und Henning Otte. Foto: picture-alliance/ dpa | Maurizio Gambarini
War alles umsonst und sinnlos? Diese Frage wirft Winfried Nachtwei, früheres Mitglied des Verteidigungsausschusses, in einem offenen Brief zum Ende des Afghanistan-Einsatzes auf. Der Brief des früheren Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen ist an die „Afghanistan-Praktiker:innen“ gerichtet, womit Nachtwei die Einsatzkräfte von Bundeswehr und Polizei, aber auch die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Auswärtigem Amt und der Entwicklungszusammenarbeit meint.
„Bedingungslos und völlig überhastet“ sei der Einsatz am Hindukusch nach 20 Jahren abgebrochen worden, „ohne dass der Gesamtauftrag von Stabilisierung und mehr Sicherheit erfüllt war“, so der Vorwurf Nachtweis, der als profunder Kenner der Mission gilt. Fast 20 Jahre hätten die Frauen und Männer der Bundeswehr und der zivilen Institutionen im Einsatz „Entbehrungen, Strapazen, Risiken für Leib und Leben“ auf sich genommen. Sie hätten gekämpft, seien verwundet worden und hätten Kameraden verloren. Im Auftrag von Regierung und Parlament sollte das Land stabilisiert, sicherer gemacht und nach 23 Jahren Krieg wieder aufgebaut werden. „Das machte eigentlich Sinn“, schreibt Nachtwei.
Dass die Taliban nun wieder an der Macht sind, sei „ein historisches Scheitern und zum Verzweifeln“ – und „ein Tiefschlag für alle Afghanistan-Rückkehrer und -Veteranen“. Nachtwei betont, dass das Scheitern ausdrücklich nicht an den Soldaten, Entwicklungsexperten, Diplomaten und Polizisten lag. Vielmehr sieht der ehemalige Parlamentarier die Ursachen im Mangel an Landeskenntnis und Konfliktverständnis bei vielen Führenden des Einsatzes und im Mangel an gemeinsamer Strategie, strategischer Geduld und Koordination zwischen den „zahllosen Akteuren“. Den Hauptstädten Washington, Kabul und Islamabad wirft Nachtwei ein kollektives politisches Führungsversagen vor – „mehr oder weniger hingenommen und mitgetragen in Berlin und anderen Hauptstädten“.
Jetzt gelte, bestmöglich aus den Erfahrungen des Einsatzes zu lernen. So sollten auch Afghanistan-Veteranen „hörbar zu Wort kommen und Gesellschaft wie Politik sich nach Jahren des freundlichen Desinteresses für diese Erfahrungen interessieren“. Zudem müsse der Einsatz unabhängig ressort- und akteurübergreifend analysiert werden. Dabei übt Nachtwei auch ein Stück Selbstkritik: „Wichtige Startfehler geschahen zur Zeit ‚meiner‘ rot-grünen Koalition“, schreibt der 75-Jährige.
Zum Schluss appelliert Nachtwei, übrig gebliebene „Hoffnungsinseln“ wie den Afghanischen Frauenverein, der Freundeskreis Afghanistan oder die Kinderhilfe Afghanistan nicht im Stich zu lassen. Diese Organisationen seien in der örtlichen Bevölkerung „voll verankert“ und leisteten „seit Jahren Phantastisches“.
Den vollständigen Brief von Winfried Nachtwei finden Sie hier.
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