Unterstützungsbereich in Dienst gestellt
Die neue Struktur der Bundeswehr für die Landes- und Bündnisverteidigung wird immer greifbarer: Nun wurde auch das neue Unterstützungskommando der Bundeswehr mit einem feierlichen Appell in Dienst gestellt. Das Kommando führt den neuen Unterstützungsbereich, in dem unter anderem SKB und Sanität integriert sind.
Bonn. Auf der Hardthöhe in Bonn wurde in den Jahren der Bonner Republik und des Kalten Krieges Verteidigungspolitik gemacht. Heute stehen die Aufgaben der Bundeswehr wieder im Zeichen der Landes- und Bündnisverteidigung – die Streitkräfte stellen sich darauf mit einer neuen Struktur ein. Teil davon ist das neu aufgestellte Unterstützungskommando der Bundeswehr mit Sitz in Bonn. Auf der geschichtsträchtigen Hardthöhe haben Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, das neue Kommando nun feierlich in Dienst gestellt.
Damit ist die neue Struktur der Bundeswehr nach dem Osnabrücker Erlass des Verteidigungsministers formal eigenommen – Anfang April war in Berlin bereits das Operative Führungskommando der Bundeswehr, in dem das Territoriale Führungskommando und das Einsatzführungskommando zusammengeführt wurden, in Dienst gestellt worden.
Schnittstellen reduzieren und Verantwortlichkeiten klar regeln
Boris Pistorius sprach von „einem bedeutenden Meilenstein in der Reorganisation der Streitkräfte“. Der Verteidigungsminister weiter: „Die Neuaufstellung ist die richtige und dringend notwendige Reaktion angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen und der sich verschärfenden Bedrohungslage der Epochenwende, in der wir uns befinden.“ Die Bundeswehr werde so konsequent auf ihren alten und neuen Kernauftrag, die Landes- und Bündnisverteidigung, ausgerichtet, so Pistorius. Die Strukturen würden so angepasst, dass sie für den Ernstfall ausgerichtet seien. „Dafür müssen Schnittstellen reduziert und Verantwortlichkeiten klar geregelt sein“, sagte Pistorius. Der neu aufgestellte Unterstützungsbereich bündele alle Kräfte, „die die Überlebens- und Durchhaltefähigkeit der Truppe sowie die Funktionsfähigkeit des gesamten Geschäftsbereichs gewährleistet“, so der IBuK vor zahlreichen Gästen, darunter auch der Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Stabsfeldwebel a.D. Thomas Schwappacher, der Landesvorsitzende West, Stabsfeldwebel Volker Keil, und der Vorstand SKB mit den Oberstabsfeldwebeln Karl-Uwe Hahn und Ronny Schlenzig.
Pistorius würdigt Leistungen von Sanitätsdienst und Streitkräftebasis
Zu den angetretenen Angehörigen des Unterstützungskommandos sagte Pistorius: „Sie machen Abschreckung glaubhaft: Ohne Sie rollt kein Panzer, fliegt kein Flugzeug und fährt kein Schiff.“ Entscheidend sei es zudem mit Blick auf den Sanitätsdienst, „zu jeder Zeit und an jedem Ort“ die medizinische Versorgung sicherzustellen.
Im neu aufgestellten Unterstützungsbereich, an dessen Spitze Generalleutnant Gerald Funke steht, gehen die Streitkräftebasis und der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr auf. Die beiden aufgelösten Kommandos hätten „exzellente Arbeit“ geleistet, so Pistorius, dies „häufig unter schwierigen Bedingungen“. Die SKB habe ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll bewiesen, etwa bei der Verlegung von Truppen an die NATO-Ostflanke. Die Angehörigen des Sanitätsdienstes stellten die medizinische Versorgung der Bundeswehr weltweit sicher, so der Minister, und leisteten zudem wichtige Beiträge in der Bewältigung von Katastrophen, zuletzt nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei. Auch während der Corona-Pandemie habe der Sanitätsdienst „Außergewöhnliches“ geleistet. Pistorius dankte Generalmajor Stefan Lüth, Chef des Planungsamtes und bis März stellvertretender Inspekteur der SKB, sowie Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann, Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes, für ihr „herausragendes Engagement“ und ihren „besonderen Dienst“.
„Die besonderen Fähigkeiten, die nun im neuen Kommando gebündelt werden, stellen die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sicher“, sagte der Vorsitzende SKB im Bundesvorstand, Oberstabsfeldwebel Karl-Uwe Hahn, am Rande der Veranstaltung. Sein Stellvertreter Oberstabsfeldwebel Ronny Schlenzig ergänzte: „Mehr als 50.000 Bundeswehrbeschäftigte gewährleisten, dass die gebrauchten Fähigkeiten zielgerichtet und koordiniert zur Verfügung gestellt werden.“ Durch die Aufstellung des Unterstützungskommando der Bundeswehr werde die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr und damit auch Deutschlands gestärkt.