Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock: Am Sonntag wird zum Volkstrauertag wieder bundesweit an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. Foto: DBwV/Zacharie Scheurer

Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock: Am Sonntag wird zum Volkstrauertag wieder bundesweit an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. Foto: DBwV/Zacharie Scheurer

10.11.2021
Yann Bombeke

Volkstrauertag: Gedenken an Millionen Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Millionen Menschen haben Krieg und Gewaltherrschaft vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Leben gekostet. Am kommenden Sonntag wird in ganz Deutschland ihrer gedacht: Der Volkstrauertag, zentraler Gedenktag für die Soldaten, die in den Kriegen fielen, aber auch für die vielen Menschen, die wegen ihrer Gesinnung, ihrer Herkunft oder ihres Freiheitswillens umgebracht wurden, wird am 14. November wieder bundesweit mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen begangen.

Der Deutsche Bundestag wird am Sonntag ab 13.30 Uhr mit seiner Zentralen Gedenkstunde an die Toten von Krieg und Gewalt erinnern. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Erinnerung an den besonders grausamen und verlustreichen Angriffskrieg der Wehrmacht in Ost- und Südosteuropa. Im Frühjahr 1941 hatte Deutschland zunächst Jugoslawien und Griechenland, später die Sowjetunion überfallen. Die Gedenkrede vor den Repräsentanten der Verfassungsorgane, Abgeordneten aus Bund und Ländern, Gästen aus Politik, Religion, Bundeswehr und Gesellschaft sowie Angehörigen von Kriegstoten wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. Die Veranstaltung kann im TV live über die ARD, Phoenix oder das Parlamentsfernsehen verfolgt werden.

Junge Menschen aus der Bildungsarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge werden von ihren Projekten in Ost- und Südosteuropa berichten. Neben dem Landesjugendchor Thüringen und Reinhold Beckmann und Band wird auch ein Ensemble des Musikkorps der Bundeswehr die Veranstaltung musikalisch begleiten.

Zuvor ist eine Gedenkveranstaltung in der Neuen Wache in Berlin, der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland, angesetzt. Repräsentanten der Verfassungsorgane, der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Generalinspekteur der Bundeswehr und Vertreter  des Landes Berlin werden an der Bronzeskulptur „Mutter mit totem Sohn“ von Käthe Kollwitz Kränze niederlegen. In Vertretung der Bundeskanzlerin wird Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer an der Veranstaltung teilnehmen. Ebenfalls am Sonntagvormittag wird Kramp-Karrenbauer am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock einen Kranz niederlegen und der Toten gedenken. Dort wird auch der Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner, unter den Gästen sei, ebenso bei der Gedenkstunde im Bundestag am Nachmittag.

Bereits am Samstag, 13. November, ist die internationale Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Lilienthal in Berlin-Neukölln. Kranzniederlegungen sind auch wieder an den Ehrenmalen der Teilstreitkräfte in Koblenz, Fürstenfeldbruck und Laboe geplant, ebenso am Wald der Erinnerung beim Einsatzführungskommando bei Potsdam. Regional gibt es eine Fülle weiterer Gedenkveranstaltungen.

Für den Deutschen BundeswehrVerband ist diese Form der Erinnerungskultur ein hohes Gut, das es zu schützen gilt. Zahlreiche Vertreter des Verbandes werden daher am Volkstrauertag an den Gedenkveranstaltungen teilnehmen und auch schon an den Tagen zuvor Kränze an den jeweiligen Orten niederlegen. Denn eins ist klar: Die Toten dürfen niemals vergessen werden.

Der Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ins Leben gerufen, um der Gefallenen des Krieges zu gedenken. Nach der Gründung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahr 1919 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag 1922 statt. Ein regelmäßiger Feiertag wurde der Volkstrauertag ab 1925. Neun Jahre später benannten die Nationalsozialisten den Volkstrauertag in „Heldengedenktag“ um und vereinnahmten den Tag für ihre Zwecke. Seit 1952 wird aller Opfer von Krieg und Gewalt gedacht.

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