Schützenpanzer Marder bei einer früheren Übung in Litauen. Das BMVg hat angekündigt, dass ein kompletter Panzergrenadierzug aus der Mission eFP abgezogen wird. Es laufen Ermittlungen wegen schwerem Fehlverhaltens. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

Schützenpanzer Marder bei einer früheren Übung in Litauen. Das BMVg hat angekündigt, dass ein kompletter Panzergrenadierzug aus der Mission eFP abgezogen wird. Es laufen Ermittlungen wegen schwerem Fehlverhaltens. Foto: Bundeswehr/Sebastian Wilke

16.06.2021
dpa/yb

Bundeswehr-Vorfall in Litauen: Panzergrenadierzug wird abgezogen

Berlin. Die Bundeswehr zieht nach schwerem Fehlverhalten von eigenen Soldaten der Nato-Mission in Litauen am Donnerstag einen ganzen Panzergrenadierzug zurück nach Deutschland ab. Bei den Hauptbeschuldigten werde zudem eine fristlose Entlassung nach dem Soldatengesetz geprüft, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. In die Ermittlungen sei auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingebunden. Im Zuge der Untersuchung gebe es auch Verdachtsmomente zu weiteren Unregelmäßigkeiten, darunter ein Fehlbestand an Munition in dreistelliger Höhe.

 

Auf Twitter kündigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer an, dass das Fehlverhalten „mit aller Härte bestraft“ werde.

Ermittlungen hätten bereits einen Anfangsverdacht auf Straftaten wie sexuelle Nötigung, Beleidigung, womöglich mit rassistischem Hintergrund, und Nötigung sowie auf extremistische Verhaltensweisen ergeben. Zuerst hatte der «Spiegel» berichtet. Bei der Party Ende April in einem Hotel sollen demnach April rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein. Von einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff gebe es auch Film-Aufnahmen. Kramp-Karrenbauer hatte erklärt, auch diejenigen würden zur Rechenschaft gezogen, die möglicherweise etwas von den Vorfällen wussten, Informationen aber nicht weitergaben.

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