Deutsche Fallschirmjäger am Kabuler Flughafen. In der Nähe eines der Zugangstore soll sich eine Explosion ereignet haben. Foto: Bundeswehr

Deutsche Fallschirmjäger am Kabuler Flughafen. In der Nähe eines der Zugangstore soll sich eine Explosion ereignet haben. Foto: Bundeswehr

26.08.2021
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Letzte deutsche Soldaten haben Kabul verlassen – 13 US-Soldaten sterben bei Anschlag

Die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten haben Kabul verlassen: Das bestätigte die Verteidigungsministerin am Abend. Zuvor hatten sich außerhalb des Flughafens mindestens zwei Selbstmordanschläge ereignet. Es gibt offenbar zahlreiche Opfer, auch 13 US-Soldaten sind unter den Toten. Deutsche Kräfte waren nach Angaben des Einsatzführungskommandos nicht betroffen.

Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr am Kabuler Flughafen ist zu Ende: An Bord der letzten drei Airbus A400M der Luftwaffe, die in Kabul starteten, befanden sich nach Angaben von verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer alle verbliebenen deutschen Soldaten, Polizisten und Diplomaten. Sie befinden sich nun auf dem Weg in die usbekische Hauptstadt Taschkent.

Zuvor hatten war es in unmittelbarer Nähe des Flughafens zu zwei schweren Explosionen gekommen, offenbar verübt von Selbstmordattentätern. Dabei starben zahlreiche Zivilisten. Das Pentagon bestätigte am Abend, dass sich auch US-Soldaten unter den Toten befinden, ohne eine Zahl zu nennen. Weitere US-Einsatzkräfte seien verwundet worden, hierß es in der Erklärung. Über die Hintergründe der Explosionen ist bislang wenig bekannt. Eine soll sich in der Nähe des Osttores des Flughafens ereignet haben. Der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, schrieb auf Twitter, dass es sich um einen "komplexen Angriff" gehandelt habe. Kirby bestätigte eine zweite Explosion am "Baron Hotel" in der Nähe des Osttores. In den vergangenen Tagen hatte sich die Sicherheitslage verschärft, es wurde mit Attentaten von Terrorgruppen wie dem IS gerechnet. Auch der DBwV-Vorsitzende Oberstleutnant André Wüstner hatte zuletzt noch vor einer erhöhten Gefährdungslage gewarnt.

Der "Spiegel Online"-Redakteur Matthias Gebauer schrieb auf Twitter, dass zur Zeit des Anschlags ein Airbus A400M MedEvac der Luftwaffe über Kabul kreiste. Der Airbus soll gelandet sein und verwundete US-Soldaten ausgeflogen haben. Die Bundeswehr hatte das Flugzeug demnach in der Luft, um auf mögliche Zwischenfälle beim Abzug der letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten vorbereitet zu sein.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

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