29.10.2020
dpa

Ex-Kommandant von Kosovo-Miliz beteuert Unschuld vor Sondergericht

Den Haag. Ein früherer Kommandant der albanischen Miliz «Kosovo Befreiungs Armee» (KLA) hat vor dem Kosovo-Sondergericht in Den Haag seine Unschuld beteuert. Er sei nicht schuldig, sagte Salih Mustafa (48) am Mittwoch (28. Oktober) dem Gericht in Den Haag. Mustafa, der Ende September in Pristina festgenommen worden war, werden Verbrechen im Kosovo-Krieg 1998-1999 zur Last gelegt, darunter Mord und Folter.

Bei der Anhörung waren die Anklagepunkte verlesen worden. Wann der Prozess gegen Mustafa beginnen wird, ist noch nicht bekannt. Bisher hat das Sondergericht noch keinen Prozess offiziell eröffnet.

Während des Kosovo-Krieges hatte die KLA gegen serbische Truppen gekämpft, um die Unabhängigkeit des Kosovos von Serbien zu erlangen. Entscheidende Hilfe hatte das Kosovo dabei von der Nato erhalten. Das Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serben erklärt.

Das Sondergericht war auf internationalen Druck 2015 in Den Haag eingerichtet worden. Es soll Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgen, die zwischen 1998 und 2000 begangen wurden, als sich das hauptsächlich von Albanern bewohnte Kosovo im bewaffneten Kampf vom damaligen Jugoslawien (Serbien und Montenegro) loslöste.