04.12.2020
dpa

Illegales Teak-Holz für «Gorch Fock»? - Gericht prüft Eilantrag

Köln/Berlin/Bremen. Das Verwaltungsgericht Köln befasst sich in einem Eilverfahren mit Vorwürfen, wonach bei der Sanierung des Marine-Schulschiffs «Gorch Fock» illegales Tropenholz verbaut wird. Ein entsprechender Antrag, der sich gegen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) richte, sei am Dienstag eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag (3. Dezember) auf Anfrage. Antragsteller sei der Deutsche Naturschutzring.

Die Umweltorganisation WWF, für die der Naturschutzbund stellvertretend den Eilantrag stellte, warf der BLE vor, sich trotz Hinweisen hartnäckig geweigert zu haben, die Legalität des Holzes tiefgründig zu prüfen. Der WWF will nach eigenen Angaben einen Baustopp und die Prüfung der Verwürfe erwirken.

«Der Einbau des Teakholzes auf Deck ist im Gange», bestätigte indes ein Sprecher der Marine in Berlin. Aber für alles weitere müsse man sich an die BLE wenden. «Wir sind nicht für die Prüfung von Holzeinfuhren zuständig.» Die Marine müsse auch die Prüfung abwarten.

BLE-Sprecher Tassilo Freiherr von Leoprechting betonte am Donnerstag, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele. Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen und das Verwaltungsgericht habe dem BLE eine Zwei-Tagesfrist gesetzt, die am Freitag um 15.00 Uhr ablaufe, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die «Gorch Fock» war wegen des exorbitanten Anstiegs der Sanierungskosten von anfangs 10 auf 135 Millionen Euro in die Schlagzeilen geraten. Derzeit baut die Lürssen-Werft in Berne an der Unterweser an dem Schiff. Es soll Ende Mai 2021 wieder segeln. Die Marine bildet auf dem Dreimaster ihre Offiziersanwärterinnen und -anwärter aus.