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Nach Raketentests auf einem Übungsgelände brannte im Emsland über Wochen das Moor. Das Verteidigungsministerium geht mit den Abläufen des Großeinsatzes kritisch ins Gericht und zieht Konsequenzen - auch wenn unglückliche Umstände im Spiel gewesen seien.
Berlin - Als Reaktion auf den wochenlangen Moorbrand nach Waffentests im Emsland will das Verteidigungsministerium zusätzliches Löschgerät anschaffen und die Ausbildung der Soldaten verbessern. In einem internen Bericht, der am Dienstag (29. Januar 2019) Verteidigungspolitikern im Bundestag zuging, werden zudem materielle, personelle und organisatorische Defizite bei der Brandbekämpfung benannt. Sie hatte in der Spitzenzeit bis zu 1.700 Einsatzkräfte beschäftigt. Es habe aber keine akute Gesundheitsgefährdung bestanden, hieß es.
Die mit Tests von Waffen und Munition beauftragte Wehrtechnische Dienstelle 91 in Meppen soll nun besser ausgerüstet werden: Sie erhält eine Drohne zur Überwachung des Testgeländes, zwei Moorraupen zur Bergung von Blindgängern und Munitionsresten, einen speziellen Bagger sowie den Bergepanzer «Büffel». Es habe sich gezeigt, dass die «vorgehaltenen Fähigkeiten zur Vermeidung einer vergleichbaren extremen Großschadenslage nicht ausreichen», heißt es in dem 42-Seiten-Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
Der Moorbrand hatte sich bei einem Waffentest mit einem Hubschrauber am 3. September entzündet und war erst am 10. Oktober gelöscht worden. Vom Hubschrauber «Tiger» aus waren auf dem Übungsgelände - dem «größten vollinstrumentierten Landschießplatz Westeuropas» - an mehreren Tagen 70mm-Raketen abgefeuert worden und hatten das Feuer entfacht.
Das ist bei Munitionstests nicht ungewöhnlich. Aber: Eine von zwei Löschraupen war während der Tests in Reparatur, die zweite Maschine dann im laufenden Löscheinsatz ausgefallen. «Durch die zeitliche Verzögerung und aufkommende Winde konnte sich das Feuer an den Brandstellen weiter ausbreiten», heißt es. Es habe allerdings auch falsche Einschätzungen gegeben: Zunächst wurde demnach «die Brisanz der Lage verkannt». Die Öffentlichkeit sei nicht ausreichend informiert worden. Die Bundeswehr will die zivil-militärische Zusammenarbeit verstärken. Auch bei der Ausbildung des Führungspersonals der Bundeswehrfeuerwehr bestehe «Nachsteuerungsbedarf».
Trotz der langen Trockenheit war der Gefahrenindex für Waldbrände zum Zeitpunkt des Tests auf dem zweitniedrigsten Wert, der sogenannte Grasland-Feuerindex teilweise auf dem niedrigesten Wert einer fünfstufigen Skala, wie es heißt. Die Bundeswehr will künftig genauer hinschauen und auch den Feuchtigkeitsgrad der Flächen in die Entscheidung einbeziehen. Messstationen sollen den Wasserstand im Moor prüfen - vor allem in den Sommermonaten.
Entwarnung gibt der Bericht für befürchtete gesundheitliche Folgen, aus der über lange Zeit weithin sichtbaren Rauchwolke: Für die Feuerwehrleute und die Bevölkerung habe keine akute Gesundheitsgefahr bestanden. Dies gelte auch für befürchtete Belastungen mit Quecksilber oder Radioaktivität. Zwar sei Uranmunition zeitweise in Meppen gelagert, jedoch nicht verschossen worden. Auf dem Gelände befinden sich demnach keinerlei Reste dieser Munition.
Grundsätzlich bleiben Blindgänger und Munitionsreste aber ein Dunkelfeld. Laut Untersuchungsbericht werden auf dem Gelände erst seit 2007 Blindgänger in einem Kataster erfasst. Für Überreste aus der früheren Nutzung seit dem Jahr 1877 «liegen entsprechende Dokumentation nicht vor». Daran wird gearbeitet.
Wegen des Moorbrandes hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und am 21. September bei einer Durchsuchung auf dem Gelände der Militärdienststelle Datenträger und Protokolle sichergestellt. Vor möglichen eigenen disziplinarrechtlichen Untersuchungen wartet die Bundeswehr das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ab. Die bisher entstanden Kosten des Brandes werden mit 7,9 Millionen Euro beziffert.
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