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Die Fachtagung Militärseelsorge fand in der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen BundeswehrVerbandes in Berlin statt. Foto: DBwV/Yann Bombeke
Berlin. Am 28. und 29. Februar 2024 fand die Fachtagung Militärseelsorge des Deutschen BundeswehrVerbandes statt, die einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation und zukünftige Entwicklungen in diesem wichtigen Bereich bot. Unter der Leitung von Hauptmann a.D. Jörg Greiffendorf, Themenverantwortlicher für Militärseelsorge, fanden sich zahlreiche Gäste aus Kirche und Bundeswehr in der Bundesgeschäftsstelle ein, um über Bedeutung, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Militärseelsorge zu diskutieren.
In seiner Begrüßung ging Greiffendorf auf die erweiterte Rolle der Militärseelsorge ein, insbesondere auf die voranschreitende Integration des jüdischen Zweigs. „Dies markiert einen wichtigen Schritt in Richtung religiöser Vielfalt und Anerkennung innerhalb der Bundeswehr“.
Dr. Gerhard Kümmel vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), präsentierte eine Studie über die Wahrnehmung und zu den Erfahrungen der Soldaten mit der Militärseelsorge. Die Studie, die sowohl vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als auch vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Auftrag gegeben wurde, konzentrierte sich darauf, die religiösen Bedürfnisse der Soldaten zu verstehen und ihre Wahrnehmung der Militärseelsorge zu erforschen.
Partizipation und Anerkennung
Eine bemerkenswerte Erkenntnis der Studie war die positive Resonanz der Soldaten gegenüber der Militärseelsorge - unabhängig von der Glaubensrichtung. Trotz eines gewissen Grades an religiöser Indifferenz innerhalb der Truppe zeigte sich eine hohe Akzeptanz für religiöse Vielfalt und die Rolle der Militärseelsorger als Ansprechpartner für persönliche Anliegen und Herausforderungen. „Wenn es die Militärseelsorge nicht schon gäbe, müsste sie erfunden werden“, so Dr. Kümmel.
Militärdekan Dr. Michael Rohde gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die aktuelle Arbeit der Militärseelsorge in Grundbetrieb und Einsatz, was zu einer lebhaften Diskussion führte. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Frage, wie die Militärseelsorge aufgestellt sein muss, um ihren Beitrag im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung leisten zu können. Hier wurde in der Diskussion klar, dass es im Verteidigungsfall deutlich mehr Seelsorger bedarf, als die aktuelle Personaldecke hergibt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der diskutiert wurde, war die Notwendigkeit einer islamischen Militärseelsorge, um den Bedürfnissen muslimischer Soldaten gerecht zu werden. Obwohl es Fortschritte in diese Richtung gibt, stehen politische und logistische Herausforderungen einer vollständigen Umsetzung noch im Weg. Der Leiter des zuständigen Referats im BMVg, Dr. Stefan Gruhl, gab einen Einblick in den aktuellen Stand der Planung. Als erster Schritt soll in Kürze eine Ansprechstelle im Zentrum Innere Führung eröffnet werden, die bei Bedarf Muslimen Seelsorge vermitteln soll.
Die Diskussion beleuchtete auch die Rolle der Militärseelsorge in verschiedenen Einsatzszenarien und die damit verbundenen Herausforderungen, wie beispielsweise die Begleitung von Soldaten in Kriegssituationen oder die Unterstützung der Familienangehörigen.
Digitale Präsenz und Kommunikation
Ein weiterer wichtiger Punkt der Tagung war die Bedeutung der Kommunikation und Interaktion zwischen den Soldaten und der Militärseelsorge, sowohl in persönlichen Gesprächen als auch über soziale Medienkanäle wie Instagram. Diese digitalen Plattformen bieten eine zusätzliche Möglichkeit für Soldaten, Unterstützung und Beratung zu erhalten, insbesondere für jüngere Generationen. „Social Media ist dynamisch und kommunikativ“, so Gundi Scholz-Aretz, Pfarrhelferin im Evangelischen Militärpfarramt Köln II der Militärseelsorge und Host des Insta-Kanals @emilseels.
Insgesamt zeigte die Veranstaltung, dass die Militärseelsorge eine unverzichtbare Unterstützung für die Soldaten darstellt und dass ihre Weiterentwicklung und Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse der Streitkräfte von entscheidender Bedeutung ist. Greiffendorf: „Unsere Bemühungen zur Stärkung der Militärseelsorge zeigen positive Entwicklungen.“ Die Diskussionen und Erkenntnisse aus der Veranstaltung würden dazu beitragen, die Themen weiter voranzutreiben.
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