Mandatsträger aus den Landesverbänden und hauptamtliche Mitarbeiterinnen des Verbandes tauschten sich, moderiert vom Leiter der AG Betreuung und Fürsorge, Fregattenkapitän Marco Thiele (M.), darüber aus, wie die aktuelle Betreuungssituation in den Standorten ist. Foto: DBwV/Kelch

14.12.2021
Franziska Kelch

Betreuung und Fürsorge: Pilotprojekte mit Potenzial

Die Themen Betreuung und Fürsorge beschäftigen unsere Mitglieder an vielen Standorten. Immer wieder tragen sie Fragen oder Problemmeldungen rund um den Themenkomplex an die Mandatsträger und -trägerinnen heran.

Die Brisanz des Themas hat auch die Tagung der „AG Betreuung und Fürsorge“ bestätigt. Am meisten sorgen sich die Menschen an der Basis darum, dass das BMVg die Zusammenarbeit mit der Heimbetriebsgesellschaft (HBG) beendet.

Aus den Landesverbänden
Aus dem Landesverband West meldete Oberstabsfeldwebel a.D. Uwe Karsten, dass Mandatsträger befürchten, nach dem Ende der Zusammenarbeit mit der HBG würden kleine Anbieter an Standorten ersatzlos verschwinden. Aus dem Landesverband Nord berichtete Stabsfeldwebel a.D. Gerd Dombrowski: Zur HBG gehörige Kantinen würden teilweise vor Jahresende geschlossen. Auch der Neu- oder Ausbau von Gebäuden für die Betreuungsinfrastruktur laufe teilweise zu langsam. Gute Nachrichten gab es aus dem Landesverband Ost. Die Renovierungsarbeiten in der Julius-Leber-Kaserne sind abgeschlossen, die dort schon ansässige Kasinogesellschaft hat sich für die Bewirtschaftung beworben. Sorgen bereitet vielen Mandatsträgern die bewirtschaftete Betreuung. Immer wieder schließen Einrichtungen. Daraus ergab sich die Frage, wie es um das „Entwicklungskonzept bewirtschaftete Betreuung“ aus dem BMVg steht. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Fregattenkapitän Marco Thiele, kündigte an, beim zuständigen Referat im BMVg nachzuhaken. Die Anregung, Pilotprojekte im Bereich bewirtschaftete Betreuung zu erweitern, hatte Thiele dort bereits platziert.

Aus den Beteiligungsgremien – Wir sind dran!
Aus dem Gesamtvertrauenspersonenausschuss berichtete Thiele, dass erste Gespräche zum Verwendungsbereich Betreuung mit dem Abteilungsleiter Führung Streitkräfte (FüSK) stattgefunden haben. An der Spitze des Referats III 2, Betreuung und Fürsorge in der Abteilung FüSK hat es einen personellen Wechsel gegeben – Gespräche stehen an. Dabei soll es auch um das Thema Verpflegung gehen, wozu aktuell neue Vorschriften erarbeitet werden.

Die Arche: Betriebskonzept Kleinkantinen
Frische und regionale Angebote auch an weniger zentralen und kleinen Standorten, das will die Arche Casino GmbH leisten. An diversen Bundeswehrstandorten hat sie ihr Angebot in Pilotprojekten getestet. Der Geschäftsführer Walter Sperger stellte das Arche-Konzept vor. Die Schwerpunkte lägen auf hochwertigen Speisen, gutem Service und moderner Wohlfühlatmosphäre sowie bedarfsgerechten Angeboten wie einem Express-Mittagstisch.

Einige Herausforderungen ergäben sich aus den Vorgaben der Bundeswehr. Sie würden stärker gewinnorientierte Anbieter möglicherweise abschrecken, vermutet Sperger. Eine der Vorgaben: Lebensmittel dürfen nicht haltbar gemacht werden. Der Wareneinsatz kann so nicht voll verwertet werden. Das mindert den Gewinn. Sperger lobte die Praxis des BAIUDBw, bei spontan steigender Betreuungsstärke vor Ort Zuschüsse an Betreiber auszuzahlen. Dass diese ab einer gewissen Gewinnschwelle zurückgefordert würden, sei für gewinnorientierte Betreiber ebenfalls problematisch.

Fürsorge-Prestigeprojekt: Die Invictus Games
Die Sporttherapie nach Einsatzschädigung ist ein Baustein der Fürsorge für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten. Die Invictus Games bieten den Besten unter ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen körperlich versehrten Soldaten sportlich zu messen. Oberst Christian Prestele aus dem Projektteam Invictus Games berichtete über die Planungen. Nach Terminverschiebungen aufgrund der Coronapandemie finden die Spiele nun vom 9. bis 16. September 2023 in Düsseldorf statt. Es werden 500 Wettkämpfer aus 20 Nationen erwartet. Jeder Wettkämpfer kann zwei Begleitpersonen mitbringen, die ein umfassendes Programm erwartet. Damit soll den Angehörigen von Einsatzgeschädigten Respekt gezollt werden. Die Organisatoren hoffen, durch Einnahmen und Sponsoren die Mittel aus dem Bundeshaushalt nicht ausnutzen zu müssen. Die Werbung für die Invictus Games beginnt nach den Spielen in Den Haag im
Jahr 2022.

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