Broschüre: Verbesserungen durch das „Artikelgesetz Zeitenwende“
Worauf es für Senioren ankommt
Verbandspolitik am Puls der Zeit: Medialer Aufschlag des DBwV
Verbesserungen durch das Artikelgesetz Zeitenwende und die flankierenden Verordnungen
Gegenwart und Zukunft des Krieges
Drittes Opfer des Hubschrauberabsturzes geborgen – DBwV trauert um Mitglieder
Haushaltsentwurf 2026: Deutlich mehr Geld und neue Planstellen für die Bundeswehr
Wie das Amt Blank zum BMVg wurde
Der Berufsförderungsdienst bei Radio Andernach
Anpassung der Geldleistungen nach dem Soldatenentschädigungsgesetz zum 1.Juli 2025
Soldatentag bei Thales Deutschland in Wilhelmshaven
Bundesweite Job- und Bildungsmesse für Soldaten
Bundestag verlängert Mandate für drei Auslandseinsätze
Bundestag berät über drei Auslandseinsätze
Schweres Gewusel im Kopf
Tagung der Themenverantwortlichen Auslandseinsatz: Eine Neuausrichtung für die Zukunft
120 Kilometer für 120 Gefallene
Mit jedem Schritt ein Zeichen – Startschuss für den Marsch zum Gedenken 2025
27 Kilometer für gefallene NATO-Soldatinnen und Soldaten
Einsatz, Trauma, Heimkehr – drei Stimmen, die unter die Haut gehen
Der DBwV-Bundesvorsitzende André Wüstner fand im "Morgenmagazin" deutliche Worte für die pauschale Kritik der Verteidigungsministerin Foto: Screenshot MoMa
Berlin. Das können wir auf keinen Fall so stehen lassen! In der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ am Sonntagabend wurde Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu der bizarren Geschichte um den Oberleutnant, der unter Terrorverdacht steht, interviewt. Dabei hat sie aus der Sicht ungezählter Soldaten befremdliche und sehr ärgerliche Aussagen getroffen. So verstieg sie sich zu der These, die Vorkommnisse von Pfullendorf, Sondershausen und jetzt Franco A. ergäben zusammen ein Muster und seien Beleg für ein „Haltungsproblem“ und für „Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen“. Sie sprach von „falsch verstandenem Korpsgeist“ und Vernachlässigung der Inneren Führung.Noch unglaublichere Dinge sagte der Kriminologe Christian Pfeiffer, der im Auftrag von der Leyens die innere Verfasstheit der Bundeswehr untersuchen soll. Er sagte allen Ernstes, er rechne bei seinen Untersuchungen mit dem Schlimmsten: Vergewaltigungen und „wüste sexuelle Orgien“. Er verglich dabei die Bundeswehr mit Gefängnissen und Internaten.Der Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner zeigte sich in mehreren Interviews – darunter auch ein Auftritt im ARD-Morgenmagazin - entsetzt und zornig. Sollte Frau von der Leyen das wirklich ernst gemeint haben, beschädige sie die Bundeswehr damit massiv. Wenn sie ihre Aussagen nicht schnell korrigiere, werde das die Motivation der Truppe tiefgreifend beeinflussen und das Vertrauen in die politische Führung schwächen – „und das ist schon jetzt nicht mehr sehr groß!“
Er sagte weiter: „Bei mir sind binnen Stunden mehr als 100 SMS und Mails eingegangen, sogar aus den Einsatzgebieten, von Angehörigen und sogar von Bürgermeistern. Sie alle können nicht nachvollziehen, wie Frau von der Leyen zu dieser pauschalen Kritik kommt. Der allgemeine Vorwurf, der Bundeswehr fehle es an Haltung und Führung, wird den Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Beschäftigten nicht gerecht.“
Überhaupt sei die Attitüde der Ministerin bemerkenswert: „Es ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, dass sie sich nach dreieinhalb Jahren in der Verantwortung plötzlich auf die Tribüne setzt und über die Mannschaft am Platz urteilt. Das kann keiner nachvollziehen. Sie steht doch an der Spitze!“Führung und Haltung fangen im Ministerium an, so Wüstner weiter. „Und da sieht man momentan fast mehr Aufholbedarf als in allen anderen Bereichen. Kommunikation, Information und Einordnung aus dem Ministerium heraus lassen sehr zu wünschen übrig. Bis heute hat niemand schriftlich zu den Vorfällen in Pfullendorf und an anderen Standorten Stellung bezogen, sodass die Truppe nachvollziehen könnte, warum dort überhaupt Soldatinnen und Soldaten versetzt oder entlassen worden sind. Betroffene Soldaten erfahren aus den Medien, dass Sie des Amtes enthoben werden. Kann man so machen, sollte man aber nicht. Führung, Haltung und vor allem Kommunikation prägen das, was in den Streitkräften von besonderer Bedeutung ist: Vertrauen! Ist das kaum noch vorhanden, sollte sich politische und militärische Führung Gedanken machen.Zum Fall Franco A. sagte der Bundesvorsitzende: „Wer warum im Fall Franco A. versagt hat, ist noch völlig ungeklärt. Man sollte das erst sauber untersuchen und sich dann äußern.“ Wie bei allen Verdachtsfällen gelte auch hier: Wenn dem Oberleutnant Fehlverhalten oder Straftaten nachgewiesen werden, wird das geklärt und geahndet.Der Kriminologe Christian Pfeiffer dagegen hat sich aus der Sicht Wüstners vollständig disqualifiziert: "Herr Pfeiffer hat, noch bevor er mit seinen Untersuchungen begonnen hat, von sexuellen Orgien und Vergewaltigungen bei der Bundeswehr gesprochen. Das ist ein Unding. Ich fordere: Dem Mann muss die Leitung der Studie entzogen werden."
Wüstner stellte die Frage: „Wie soll man fähige junge Leute für die Bundeswehr begeistern, wenn da jemand aus dem Bauch heraus derart ungeheure Vorwürfe in die Welt setzt. Das ist unverantwortlich.“
Nach Informationen des DBwV will die Ministerin noch am Dienstag die Obleute schriftlich über den Vorgang informieren, für den Abend ist ein Treffen geplant. Dafür sagte die Ministerin sogar eine geplante Reise in die USA ab. Wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet, hat außerdem die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen in dem Fall übernommen.
Zurück zur Liste der Beiträge
Überlegt, aber hart in der Sache
Von der Leyen kündigt Reformen an – Kritik von der SPD
Von der Leyen entschuldigt sich: "Es tut mir leid"
DIESE SEITE:
TEILEN:
FOLGEN SIE UNS: