In Damp trafen sich erfahrene und neue Ansprechpartner Foto: LV Nord

In Damp trafen sich erfahrene und neue Ansprechpartner Foto: LV Nord

29.09.2016

Betreuung weltweit

Damp. Zu ihrer dritten Tagung in diesem Jahr trafen sich rund 25 Ansprechpartner des Deutschen BundeswehrVerbandes für die Auslandseinsätze im schleswig-holsteinischen Damp. Im Mittelpunkt der Tagung standen Aufgaben, Handlungsfelder und Arbeitsweise sowie ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen erfahrenen und neuen Ansprechpartnern.

In seiner Begrüßung der Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik betonte Kapitänleutnant Peter Braunshausen als Stellvertretender Landesvorsitzender Nord die Wichtigkeit dieser Aufgabe. Er stellte dabei heraus, „dass der DBwV als einzige Interessenvertretung für Bundeswehrangehörige ihren Mitgliedern nicht nur in der Heimat, sondern weltweit zur Seite stehe.“

Probleme nicht schönreden

Der derzeit für die Ansprechpartner verantwortliche Oberstleutnant Stephan Müller (Landesverband Nord) nutzte die Gelegenheit, um den neuen Beauftragten des Landesverbandes Süddeutschland für die Auslandseinsätze, Stefan Weyer, vorzustellen. Der Oberstabsfeldwebel wird von Seiten des DBwV die Verantwortung für die Frauen und Männer übernehmen, wenn Süddeutschland ab Februar 2017 wieder an der Reihe ist.

Oberstleutnant Müller führte die Teilnehmer durch ein straffes Programm. Aufgaben und Gliederung des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr waren ebenso Thema wie aktuelle und künftige Einsätze der deutschen Streitkräfte. Die Zuhörer erfuhren dabei unter anderem etwas über den politischen Vorlauf von Auslandsmissionen, die internationale Abstimmung darüber und nationale Vorbereitungen.

Über aktuelle Arbeitsfelder der Verbandsarbeit berichtete der Vorsitzende Heer im Bundesvorstand, Thomas Behr. Der Oberstleutnant setzte sich für eine deutliche Sprache im Umgang mit den Problemen in der Bundeswehr ein: „Wir müssen uns trauen, Mängel offen zu benennen.“ Er ging damit auf die Kritik von Teilnehmern ein, dass der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit Auslandseinsätzen und Ausbildungshilfen von verantwortlicher Seite oft „geschönte Bilder“ vermittelt werden, statt ernste Probleme als solche zu bezeichnen.

Mittel fehlen, Erkenntnis vorhanden

Der Vorsitzende Heer skizzierte die weltweite sicherheitspolitische Entwicklung und die daraus resultierenden Herausforderungen an Deutschland und Europa. Er sieht in diesem Zusammenhang neben weiteren Aufgaben wie der Flüchtlingshilfe „immer mehr Aufträge“ für die Streitkräfte, ohne dass dafür ausreichend Personal und Material verfügbar wären. Diese Einschätzung traf auf Zustimmung, allerdings auch auf die Sorge, dass sich daran so schnell nichts ändern werde.

Thomas Behr sieht bei der Politik derzeit „die Erkenntnis“, dass viel geschehen muss. Er denkt dabei an die marode Infrastruktur, fehlende Unterkünfte für Pendler, ungeeignete Strukturen, den Mangel an Großgerät, den Ausfall vorgeschriebener Ausbildung und anderes mehr. Es ist aber nach den Worten des Stabsoffiziers oft gar nicht so einfach, „Außenstehenden“ alle Probleme nahezubringen, denn diese zögen oft unzulässige Vergleiche mit anderen Berufsgruppen.

Der Oberstleutnant dankte den Teilnehmern, die durch ihre Aktivitäten im Einsatz Geld für die Soldaten und Veteranenstiftung des DBwV gesammelt haben und bat darum, dies fortzusetzen. Die Mitgliederbetreuung in den Missionsgebieten umfasst aber nicht nur Veranstaltungen wie Bingo Abende und Kicker Turniere. Die freiwilligen Ansprechpartner des Verbandes stehen den Kameradinnen und Kameraden bei allen Problemen zur Seite und vermitteln ihnen unter anderem in rechtlichen Angelegenheiten die erforderlich Hilfe und Unterstützung.

Tipps für die Arbeit

Darüber berichteten auch die aus dem Einsatz zurückgekehrten Ansprechpartner. Sie schilderten in anonymisierter Form an sie herangetragene Fragen und Sorgen, erläuterten ihre Aktivitäten und gaben Tipps für die Arbeit der neuen Ansprechpartner. Dabei kristallisierten sich einige wichtige Verfahrensweisen heraus. So ist es sinnvoll, dass sich die Ansprechpartner so schnell es ihre dienstlichen Obliegenheiten zulassen vorstellen, beispielsweise bei Gesprächen mit Vorgesetzten sowie Aushängen mit Foto an Informationstafeln des DBwV.

Mehrere ehemalige Ansprechpartner berichteten von positiven Reaktionen aus der Truppe. Viele Mitglieder begrüßen, dass der Verband mit einem oder mehreren Vertretern in den Feldlagern vor Ort ist und sie diese dadurch kennen. So fällt es den Soldatinnen und Soldaten im Bedarfsfall wesentlich leichter, Rat und Hilfe zu suchen. Als Bindeglied zwischen den Mitgliedern in den Einsätzen und der Basisorganisation in der Heimat vermitteln die Ansprechpartner dann falls notwendig Kontakte oder geben einfach Hilfestellung vor Ort. Sie stellen damit weltweit die Serviceleitungen für die Angehörigen des DBwV sicher.

Im Rahmen des Erfahrungsaustausches dankten Braunshausen und Müller den zurückgekehrten Ansprechpartnern mit der Coin des Deutschen BundeswehrVerbandes für ihre ehrenamtliche Arbeit. Der Beauftrage für die Auslandseinsätze im Landesverband Nord machte bei der Übergabe deutlich, dass dauerhaft Frauen und Männer gesucht werden, die sich im Auslandseinsatz neben ihren dienstlichen Aufgaben für den Verband engagieren wollen. Freiwilligenmeldungen sind dazu stets willkommen.

Kontakt:stephan.mueller@dbwv.de

Oberstabsfeldwebel Stefan Weyer

ist seit Juli dieses Jahres Beauftragter des Landesverbandes Süddeutschland für die Auslandseinsätze. Der 46-jährige Volkacher trat 1988 in die Bundeswehr ein und ist von Anfang an Mitglied im DBwV. Hobby des zweifachen Familienvaters ist die Bundeswehr, „als Spieß eigentlich selbstverständlich“, wie er meint. Die Aufgabe als Beauftragter hat Weyer übernommen, weil er auch für die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz etwas tun will.

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