Mit rund 70 Teilnehmern war es nach langer Zeit wieder eine große Zielgruppenveranstaltung. Foto: DBwV

Mit rund 70 Teilnehmern war es nach langer Zeit wieder eine große Zielgruppenveranstaltung. Foto: DBwV

29.09.2021
Johann Fritsch

Tagung für Berufssoldaten in Wangerland

Wangerland. „Unabhängig davon, wie eine neue Bundesregierung aussieht, Erfolge wie in der letzten Legislatur werden für uns als Verband sehr schwierig zu erreichen sein“, stellte Stabsfeldwebel a.D. Gerd Dombrowski vor rund 70 Berufssoldaten in Wangerland fest. Der Stellvertretende Landesvorsitzende Nord beleuchtete dazu in den letzten Jahren erzielte soziale und finanzielle Verbesserungen, die er insgesamt als „große Erfolge des Deutschen BundeswehrVerbandes“ bezeichnete.

In verständlicher Weise

Neben einem Rückblick richtete Dombrowski sein Augenmerk nach vorne, insbesondere auf die Erwartungen an eine neue Regierung. „Und jetzt?“, fragte er mit Blick auf den Ausgang der Bundestagswahl. Ohne schwarz zu malen hinterfragte er dabei eine von Teilen der Politik geforderte „Bürgerversicherung“. Diese würde an die Stelle des bisherigen Systems mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen treten. „Eine Verbesserung sei für die privatversicherten Pensionäre mit Beihilfeberechtigung bei einem entsprechenden Systemwechsel nicht zu erwarten“, machte Dombrowski seinen Zuhörern deutlich.

Während der von ihm geleiteten Landestagung Nord für Berufssoldaten standen neben der Verbandspolitik das Versorgungsrecht der Berufssoldaten und die Trendwende Personal auf dem Programm. Weitere Themen waren die Ansprechpartner des Verbandes in den Auslandseinsätzen sowie die Beteiligungsrechte. Rechtsanwalt Jens Körting von der Abteilung Recht des DBwV eröffnete die Vorträge der Referenten mit seinen Ausführungen über die Ansprüche der Berufssoldaten nach der Zurruhesetzung sowie die Hinterbliebenenversorgung.

Der Jurist erläuterte an Rechenbeispielen zum Ruhegeld und weiteren finanziellen Angelegenheiten, was diese Statusgruppe nach der Pensionierung zu erwarten hat. Einzelpunkte waren unter anderem Ausbildungszeiten außerhalb der Bundeswehr, Möglichkeiten und Festlegungen der Kapitalabfindung sowie der Versorgungsaugleich bei Geschiedenen. Körting erläuterte Vorteile und Fallstricke der entsprechenden Bestimmungen in allgemein verständlicher Weise, indem er die Sprache der Gesetzestexte und Verordnungen für seine Zuhörer ins Deutsche übersetzte.

Personal und Beteiligung

Den Fragen der Berufssoldaten stellte sich Oberst Sven Callsen, Referatsgruppenleiter im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw). In Sachen Personalbindung verwies er auf die Möglichkeit, Mannschaften mit fehlenden schulischen Voraussetzungen für die Feldwebellaufbahn zu qualifizieren. Der dafür erforderliche Bildungsabschluss kann bei der Bundeswehr erworben werden. Callsen bat seine Zuhörer: „Weisen sie ihre Soldaten auf diese Möglichkeit hin.“

Positiv bewertete der Oberst die Personalentwicklung auf dem IT-Sektor. Unterschiede sieht er dabei regional, da im Süden Deutschlands die Konkurrenz mit der Wirtschaft um das verfügbare Fachpersonal härter ist als im Rest der Bundesrepublik. Zur Attraktivität des Dienstes in den Streitkräften verwies er aus Sicht des Personalmanagements unter anderem auf die Möglichkeiten von Laufbahnwechseln und die gestiegenen Chancen, Berufssoldat zu werden.

Bevor Gerd Dombrowski die Tagung beendete schloss Hauptmann a.D. Detlef Loeper den Reigen der Referenten. Der Beauftragte für Beteiligungsrechte im Landesverband Nord erläuterte den Offizieren und Unteroffizieren die Aufgaben und Rechte von Vertrauenspersonen und Personalräten. Für den DBwV stellen diese Beteiligungsrechte eine Stärke dar, denn sie beinhalten die Teilhabe an Entscheidungsprozessen, ohne die militärische Hierarchie in Frage zu stellen. Die Wahrnehmung demokratischer Rechte kennzeichnet eine gelebte Innere Führung und diese ist ein Markenzeichen der Bundeswehr.

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