Teilnehmer in Corona-bedingter Sitzordnung mit Abstand. Foto: DBwV

Teilnehmer in Corona-bedingter Sitzordnung mit Abstand. Foto: DBwV

24.09.2020
jf

Zielgruppentagung für Berufssoldaten

Wangerland. Angelegenheiten der Berufssoldaten standen im Mittelpunkt einer zweitägigen Veranstaltung in Wangerland. Rund 50 Offiziere und Unteroffiziere beschäftigten sich unter Leitung des Stellvertretenden Landesvorsitzenden Stabsfeldwebel a.D. Gerd Dombrowski mit Personalangelegenheiten, dem Versorgungs- und Beteiligungsrecht sowie der Verbandspolitik. Erstmals bei einer Zielgruppentagung des Landesverbandes Nord trug dabei ein Referent im Rahmen einer Videokonferenz vor.

Eigene Besoldungsordnung
Für Dombrowski bot das Treffen Gelegenheit, die Mitglieder über Schwerpunkte der Verbandsarbeit zu informieren. Mit Hinweis auf die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst führte er als Verbandsforderungen unter anderem den Verzicht auf den Abbau von Arbeitsplätzen und einen finanziellen Ausgleich für die Inflationsrate in Höhe von drei Prozent auf. Zu den geplanten neuen Mannschaftsdienstgraden Korporal und Stabskorporal fragte er sich, was mit den Beförderten passiere, wenn dieses „Pilotprojekt“ scheitert. Besonders sieht er aber das Abstandsgebot zu den niedrigeren Unteroffizierrängen in der Besoldung nicht gewahrt.

Als großen Erfolg für Verband sieht er das zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft tretende Besoldungsstrukturen-modernisierungsgesetz, wenngleich dessen Umsetzung in Teilbereichen „chaotisch“ verläuft, so bei der Stellenzulage für Soldaten in Führungsverwendungen. Darüber hinaus hob der Stellvertretende Landesvorsitzende die komplette Bereitstellung der Bekleidung durch den Dienstherrn hervor und, dass massive Verschlechterungen beim Familienzuschlag verhindert werden konnten. Eine der zentralen Forderungen ist und bleibt nach seinen Angaben „Ein Dienstgrad, eine Besoldung!“ und damit die Einführung einer eigenen Besoldungsordnung für Soldaten.

Jens Körting, Rechtsanwalt und Referatsleiter Versorgung in der Berliner DBwV-Zentrale, befasste sich mit Versorgungsangelegenheiten, darunter dem Versorgungsausgleich bei Geschiedenen und die finanziellen Regelungen für Hinterbliebene. Die Zahl der Versorgungsempfänger wird sich nach seinen Ausführungen von 900.000 im Jahr 2000 auf weit über 1.300.000 bis 2040 entwickeln, die Kosten dafür sich verdreifachen. Der Bund versucht seit Jahren durch eine Versorgungsrücklage für ein Sondervermögen gegenzusteuern, um die finanziellen Aufwendungen für Pensionen in Grenzen zu halten. Diesem Zweck sollen nach Willen der Politik auch die Hinzuverdienstregelung, Versorgungsabschläge und andere Maßnahmen dienen.

Premiere Videokonferenz
Vom Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) in Köln wurde Oberstleutnant Joachim Suntrup zugeschaltet. Der Referatsleiter trug zum Thema „Trendwende Personal – Blick in die Zukunft“ vor und stellte sich während der „Premiere Videokonferenz“ Fragen der Teilnehmer.

Er befasste sich mit den Herausforderungen im Personalmanagement der Unteroffiziere und Mannschaften, darunter Auswahlverfahren, Beurteilungen und Modernisierung der Laufbahnen. Seine Ausführungen stießen bei den Teilnehmern auf großes Interesse, teilweise weil sie selbst Betroffene sind bzw. als Vorgesetzte ihren Untergebenen Rede und Antwort stehen müssen.

Weitere Themen der Veranstaltung waren die weltweite Betreuung durch die Ansprechpartner des Deutschen BundeswehrVerbandes in den Auslandseinsätzen und die diesjährigen Personalratswahlen. Insgesamt wurde an der Nordsee ein breites Spektrum abgearbeitet, vom täglichen Dienst bis zu Pensionsansprüchen der Berufssoldaten. Das Interesse an der Tagung und die Aussagen von Teilnehmern zeigen, dass Zielgruppentagungen wie diese für den Verband unverzichtbar sind. Deshalb werden sie im Landesverband Nord auch künftig stattfinden.

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