Bericht: 200 Protestanten kritisieren Bundeswehr-Investitionspläne
Berlin - Mehr als 200 Vertreter der Evangelischen Kirche haben Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen einem Medienbericht zufolge für ihre umfassenden Bundeswehr-Investitionspläne kritisiert. Die CDU-Politikerin will in den kommenden Jahren zusätzliche Milliarden in die Truppe stecken und das Personal kräftig aufstocken. Mehr Rüstung könne aber keines der großen Probleme auf der Welt lösen, schrieben die Autoren in einem an von der Leyen gerichteten Brief, aus dem die «Berliner Zeitung» (21. September 2017) zitierte. Durch Militärausgaben gebundene Mittel würden obendrein dem weltweiten Einsatz gegen Hunger und Elend entzogen. Zu den Unterzeichnern zählt dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem Friedenspreisträger und Theologe Friedrich Schorlemmer.
«Wir sind Christen und möchten Sie als Christin, als Frau und als Mutter fragen, wie Sie eine solche Forderung verantworten können in einer Zeit, da nahezu eine Milliarde Menschen an Hunger und Unterernährung leiden, große Armuts-Fluchtbewegungen das internationale Zusammenleben belasten und der Schutz der bedrohten Umwelt viel größere Anstrengungen erfordert als bisher», hieß es in dem Brief.