Bundesregierung will sich an UN-Mission im Jemen beteiligen
Berlin - Die Bundesregierung will ein kleines deutsches Kontingent für die UN-Beobachtungsmission im Bürgerkriegsland Jemen bereitstellen. Ein entsprechender Beschluss wird für den 10. April vorbereitet, wie nach dpa-Informationen aus einer Unterrichtung der Bundesregierung für führende Verteidigungs- und Außenpolitiker des Bundestages vom Montag (8. April 2019) hervorgeht. Das Kontingent von Bundeswehr und Polizei soll zunächst nur wenige Personen umfassen und unbewaffnet sein.
Der UN-Sicherheitsrat hatte im Januar grünes Licht für die vorerst auf sechs Monate angelegte Beobachtungsmission UNMHA gegeben, die eine Waffenruhe in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida überwachen soll. Die damals verabschiedete Resolution sieht die Entsendung von 75 unbewaffneten Beobachtern in die Region vor.
Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg zwischen der von einer saudischen Militärkoalition unterstützten sunnitischen Regierung und den vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Milizen. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen hatten sich die Konfliktparteien auf eine Feuerpause für das lange Zeit heftig umkämpfte Hudaida geeinigt. Der Ort am Roten Meer ist für die Versorgung des Landes von zentraler Bedeutung. Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg erlebt der Jemen den UN zufolge die schwerste humanitäre Krise der Welt.